Heimatliche Pretiosen (Burgen, Hiensölde, Totentanz . . )
Tag des offenen Denkmals: Von „hülzerner Behausung“ zum Schmuckstück
Führungen durch die historische Hien-Sölde in Mitterfels
Als leuchtendes Schmuckstück steht sie da, die sanierte ehemalige Hien-Sölde, mit ihrem leuchtenden Kalkputz, den frisch gestrichenen Holzfenstern mit hölzernen Fensterläden und dem wieder hergestellten geschlossenen Holzbalkon, auch "Schrot" genannt, an der Ostseite. Zum "Tag des offenen Denkmals" hatte das historische Haus seine Türen weit geöffnet und bot den ganzen Tag sachkundige Führungen an.
Viele interessierte Besucher nahmen das Angebot an und machten sich von der gelungenen Wiederherstellung ein eigenes Bild. Sehr zur Freude des Fördervereins "Freundeskreis historische Hien-Sölde", der mit viel Liebe zum Detail und sehr viel Sachkenntnis die Sanierung und Restaurierung des alten Hauses in die Wege geleitet und mit viel Eigenleistung durchgeführt hatte. "Ain hülzerne Behausung" wird das Gebäude in einem Kaufbrief genannt und bezieht sich auf einen Blockbau, der schon vor 1451 errichtet worden ist.
Der wieder hergestellte geschlossene Holzbalkon (Schrot) an der Ostseite
Zustand erhalten
Während man den Bau der Sölde (Kleinbauernhaus) zunächst auf das 18./19. Jahrhundert datierte, ergaben die dendrochronologischen Untersuchungen (Kernbohrungen im Holz), dass das Erdgeschoss bereits im Jahr 1436 gebaut wurde, wie es in einer Beschreibung des Amtes für Denkmalschutz heißt. So beschreibt die Kunsthistorikerin und Archäologin Elisabeth Vogl die Besonderheiten des Hauses. Das Anliegen des Fördervereins mit seiner Vorsitzenden Maria Birkeneder war es, den ursprünglichen Zustand so weit wie möglich zu erhalten und die Lebensweise der Menschen von damals sichtbar zu machen. So wurden in der Flez (Hausflur) die alten Bodenfliesen beibehalten. Sichtbar ist auch die offene Feuerstelle zwischen Flez und Wohnstube. Die geräumige Stube mit den Kastenfenstern weist als Besonderheit ein altes Schiebefenster mit Schiebeladen auf. Darunter ist ein sogenanntes Wischloch, durch das der Unrat einfach aus der Stube gekehrt werden konnte. Besonders sehenswert sind die 600 Jahre alten Deckenbalken, die in mühevoller Arbeit freigelegt und von Ruß, Kalk und Farbe befreit werden mussten. Sichtbar gemacht wurden auch die vielen Putz- und Farbschichten, die von der Putzrestaurateurin Norma Zavodnik sorgfältig befestigt wurden.
In der Stube, hier eine Führung mit Maria Birkeneder (Fünfte von links), fallen besonders die 600 Jahre alten Deckenbalken auf.
Die Holzbauweise ist auch in der Flez deutlich erkennbar. (Abb. links). - Neben dem Kastenfenster ist noch ein Holz-Schiebefenster sichtbar.
Archäologische Grabungen
Das Haus steht auf einem Felsen, die Stuben besaßen einen Boden aus festgestampftem Lehm. Hier wurden noch vor der Restaurierung ausgiebige archäologische Grabungen durchgeführt, die vor allem auf die frühere Nutzung als Schule hinweisen. Auf dem hellen, geräumigen Speicher könnten diese Fundstücke ausgestellt werden. Neben der Stube besitzt das Haus vier weitere Räume, die zum Teil von der Volksmusik-Beratungsstelle für Niederbayern/Oberpfalz mit ihrem Leiter Franz Schötz als Dauermieter genutzt werden. Anstelle des ehemaligen Stalls an der Ostseite wurden moderne Sanitärräume eingerichtet. Der Freundeskreis Hien-Sölde denkt daran, das Haus auch für Begegnungen mit dem BRK-Seniorenzentrum zu öffnen. Daher ist der Zugang behindertengerecht gestaltet worden. Mit dem Verkauf von Skizzen der Hien-Sölde des Künstlers Hans Rieser und von Holzscheiben, die von Tannen aus der Zeit von 1372 bis 1435 stammen, versucht der Förderverein, sein Budget aufzubessern. Auch Fördermitglieder werden gern aufgenommen.
Quelle: Elisabeth Röhn, in: SR-Tagblatt vom 9. September 2013, Seite 13
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