AK Heimatgeschichte Mitterfels e.V.
AK Heimatgeschichte Mitterfels lud zu einem Begegnungsabend zum 25-jährigen Bestehen
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Zum „25." waren Mitglieder, Autoren des „Mitterfelser Magazins“ und alle Interessierten zu einem Begegnungsabend am 3. Juli um 19 Uhr in den Mitterfelser Landgasthof Fischer eingeladen.
... mit Fotostrecke, Programm und Zeitungsbericht
Ein Dialog mit der Geschichte
Arbeitskreis Heimatgeschichte Mitterfels feiert 25. Geburtstag
Überreichung des Jubiläumsbandes des Mitterfelser Magazins 25/2019 an Landrat, Bürgermeister und Autoren - Foto: Gertrud Graf (Vergrößern durch Klick ins Bild!)
„Das Betrachten unserer Vergangenheit, unserer Gegenwart und Zukunft ist etwas Spannendes. Es kann der Beginn eines Dialogs mit der Geschichte werden ...“, meinte Elisabeth Vogl, Vorsitzende des AK Heimatgeschichte Mitterfels und Umgebung, am Begegnungsabend zur Feier des 25. Mitterfelser Magazins im Landgasthof Fischer. Überreicht wurde das neue Exemplar an Landrat Laumer, an die Bürgermeister der VG Mitterfels und Autoren.
Laumer gratulierte zu 25 Jahren erfolgreicher heimat- und zeitgeschichtlicher Arbeit, mit Wissen und Kompetenz weit über Mitterfels hinaus. Diese Kulturarbeit sei auch ein Standortfaktor in Mitterfels, sagte Laumer und versprach dem AK Heimatgeschichte einen stattlichen Beitrag zur Finanzierung des Magazins als Dank und Wertschätzung auch der ehrenamtlichen Mitarbeiter.
Musikalische Gestaltung durch "de echtn Hoslbecka"
Die Kapelle „De echtn Hoslbecka“ unter der Leitung von Franz Schötz gestaltete den Abend musikalisch und spielte, passend zum jeweiligen Beitrag, zünftige Musikstücke. Das kulturelle Erbe sei Heimat und Ausdruck der Identität, erklärte Vogl. Mit der Erinnerung von Zeitzeugen bekomme die Vergangenheit ein Gesicht. „Spuren aus der Vergangenheit können uns Wege in die Zukunft weisen.“
Als jüngstes Mitglied schätze auch sie Heimat, historische Ereignisse, spannende Geschichte und interessante Personen, sagte Abiturientin Eva-Maria Vogl in einem Grußwort. Autor Herbert Becker führte durch den Abend und schlug, augenzwinkernd, einen Bogen von der Krönung Kaiser Napoleons im Jahre 1804 zu dem ebenfalls „historischen Ereignis“ 1994, als der AK Heimatgeschichte unter dem Motto „gestern – heute – morgen“ gegründet wurde.
Vorträge, Forschungsarbeit und Befragen von Zeitzeugen zur 800-Jahr-Feier
Einen kurzen Blick zurück machte eine „Stammtischrunde von Gründungsmitgliedern und Mitgliedern der Vorstandschaft“: Als 1993 auf Anregung von Alois Bernkopf der damalige Bürgermeister die Planung für eine 800-Jahr-Feier anlaufen ließ, fand sich eine Gruppe heimatgeschichtlich Interessierter zusammen, um einen Beitrag zu dem Jahrhundertereignis beizusteuern. Zwei Schwerpunkte hatte man sich vorgenommen: Im Vorfeld der 800-Jahr-Feier sollte sich eine Vortragsreihe mit den geschichtlichen Wurzeln, aber auch mit Zukunftsthemen beschäftigen. Und: Man wollte in Archiven forschen, Zeitzeugen erzählen lassen und die Ergebnisse in einer Publikation veröffentlichen, bei der man sich auf den Namen „Mitterfelser Magazin“ einigte. Auf Anregung von Lang wurde der erste Band als Festschrift gedruckt, eine Festschrift der anderen Art – ohne jede Werbung.
25 Jahre Mitterfelser Magazin und weitere Publikationen
Einige Zeit danach entstand aus dem Arbeitskreis ein Verein, dessen Gründungsprotokoll 13 Mitglieder unterzeichneten. Das „Mitterfelser Magazin“ wurde als Jahresband zur festen Einrichtung, bis heute mit interessanten und aktuellen Beiträgen auf hohem Niveau, weiterhin ohne jede Werbung. In den 25 Heften haben 207 Autoren 1000 Beiträge geschrieben. Die Themen sind den Autoren bis heute nicht ausgegangen. Sie arbeiten ehrenamtlich, die Finanzierung wird durch Sponsoren ermöglicht. In diesem Jahr übernimmt die Marktgemeinde Mitterfels die Druckkosten.
In der „Stammtischrunde“ wurde auch an weitere Publikationen erinnert, so an das Postkartenbuch „Ein Ausflug nach Mitterfels“, an „Burg Falkenfels und ihre Besitzer“, an die Monografien der Ortsteile von Falkenfels von Edda Fendl sowie an „Historischer Ortskern des Klosterdorfes Sossau“ von der gleichen Autorin.
Mit kurzen Beispielen wurde an die Vielfalt der Beiträge in den 24 Heften erinnert, Themen, die von historisch/literarisch, von kulturell/volkstümlich bis hin zu Politik und Botanik reichen. Ein Kompottrezept stand in einer Reihe mit einem lyrischen Gedicht und der Einführung in die Feinheiten der bayerischen Sprache.
Über 40 Projekte, Exkursionen und Vorträge
In einer Rückschau auf eine große Zahl von Projekten, Exkursionen und Vorträgen wurde exemplarisch an die Aufstellung eines Gedenksteins für die Opfer des Todesmarsches aus Flossenbürg erinnert, an die im Team durchgeführte Ausstellung von Postkarten und den Druck eines Ansichtskartenbandes, an beeindruckende Exkursionen wie die nach Flossenbürg und an das neuere Projekt der Gesprächsrunden in der historischen Hien-Sölde zu unterschiedlichsten Themen.
Auch das neue Heft Nummer 25 wurde vorgestellt: Es zeigt die Titelseiten der 24 Magazine mit 40 Beiträgen von 32 Autoren. „25 Jahre erfolgreicher Arbeit, wichtig für Mitterfels und die folgenden Generationen“, lobte Bürgermeister Heinrich Stenzel.
Internetbeiträge mit 155.000 Aufrufen
Einen großen Stellenwert nimmt inzwischen die Homepage des AK (www.ak-heimatgeschichte-mitterfels.de) ein, die von Stefan Hafner und Franz Tosch vorgestellt wurde. Einige heimatgeschichtliche oder kulturelle Beiträge können mit erstaunlichen Besucherzahlen aufwarten, so der „Spitzenreiter“ „Unser Bayerwald-Bockerl erlebte seinen 100. Geburtstag nicht“ mit über 155.000 Aufrufen. Lieblingskind der Betreiber ist ein virtueller Spaziergang durch den historischen Teil von Mitterfels. Primäres Ziel der Internetseite ist es, heimat- und zeitgeschichtliche Artikel aus dem Bereich der VG Mitterfels in einem digitalen Archiv zu sammeln und so offen zugänglich zu machen.
Aus aktuellem Anlass übergab Franz Tosch noch einen „Wunschzettel“ an die Bürgermeister und Gemeindevertreter weiter: die Schaffung eines profesionellen öffentlichen Archivs. Gedankt wurde allen Autoren, den Fotografen und Illustratoren, Karl Schneider für die Endkorrektur und allen Sponsoren. Franz Tosch, 15 Jahre Vorsitzender des Arbeitskreises und unermüdlicher „Mediengestalter“ von Heft und Homepage, wurde ein Geschenk überreicht.
Zuletzt trat Franz Schötz als Gstanzlsänger auf und sorgte für einen heiteren Abschluss. Verkauft wird das 25. Magazin bei Schreibwaren Stolz, Mitterfels, Lebensmittel Kötterl in Ascha, den Buchhandlungen Winklmeier in Bogen und Pustet in Straubing und bei den Sparkassen in Mitterfels, Ascha und Falkenfels.
Elisabeth Röhn und Franz Tosch
Eine kurze Fotostrecke (Fotos: Gertrud Graf)
Vergrößern durch Klick auf das Bild, am rechten und linken Rand findet der Mauszeiger Hinweise zur Diaschau.
In Form von pdf-Dateien haben wir den Verlauf des Begegnungsabends hier dokumentiert:
Programmpunkte
Kalenderblatt: Herbert Becker
Begrüßung: Eva-Maria Felis
Einführende Gedanken: Elisabeth Vogl
Stammtisch 1: Gründungsmitglieder
Fragen zum Mitterfelser Magazin: Herbert Becker - Franz Tosch - Herwig Hoinkes
Autoren lesen: Herbert Becker (Anmoderation) - Gertrud Graf - Birgit Mühlbauer - Sigurd Gall - Edda Fendl
Offizielle Übergabe des neuen Mitterfelser Magazins 25 an Landrat, Bürgermeister, Autoren: Franz Tosch - Elisabeth Vogl
Exkursionen, Führungen, Vorträge: Alois Kallus
Projekte: Gedenkstein für Ermordete des KZ-Todesmarsches: Martin Graf - Postkartenausstellung und - buch: Elisabeth Vogl
Projekte: Gesprächsabende: Herbert Becker und Stammtischrunde 2
Informationen Webseite: Stefan Hafner - Franz Tosch
Plädoyer für Errichtung eines Archivs
Schlusswort der 1. Vorsitzenden Elisabeth Vogl
Vorbericht:
Der Arbeitskreis Heimatgeschichte begibt sich seit 25 Jahren auf heimat- und zeitgeschichtliche Spurensuche und lädt zu seinem „Geburtstag“ Mitglieder, Autoren des „Mitterfelser Magazins“ und die Bevölkerung zu einem Begegnungsabend am 3. Juli um 19 Uhr in den Mitterfelser Landgasthof Fischer.
Im Vorfeld der 800-Jahr-Feier von Mitterfels, deren Planung 1994 angelaufen war, hatte sich eine Gruppe von heimatgeschichtlich Interessierten zusammengefunden, um einen Beitrag zu diesem Jahrhundertereignis beizusteuern. Man wollte in Archiven nachforschen, aber auch - bevor es zu spät ist - Zeitzeugen erzählen lassen, und die Forschungsergebnisse und das Gehörte niederschreiben. So entstand das „Mitterfelser Magazin“. Zuerst war es als Festschrift zur 800-Jahr-Feier gedacht, eine Festschrift der anderen Art – ohne jede Werbung. Daraus wurde eine jährliche Publikation, bei der man sich nicht nur auf historische Beiträge beschränkte, sondern vielmehr alle Facetten des Lebens und Geschehens in den Gemeinden der VG Mitterfels publizistisch begleitete. Auch das zweite Vorhaben konnte umgesetzt werden, nämlich mit einer Vortragsreihe den Bogen von der Geschichte des Ortes zu Zukunftsthemen zu spannen und so der Bevölkerung geschichtliches Hintergrundwissen und Information anzubieten.
Nach der Jahrhundertfeier war man sich einig, die begonnene Arbeit fortzusetzen. Man wollte mit der eigenen Freude an dem, was sich da entwickelt hatte, auch andere auf „den Geschmack bringen“, sich mit dem eigenen Heimatort zu beschäftigen. Vorträge von Mitgliedern, aber auch externen Fachleuten, über 40 Exkursionen in diesen 25 Jahren, Projekte wie die Aufstellung eines Gedenksteins zur Erinnerung an die Ermordeten der KZ-Todesmärsche oder eine umfassende Ansichtskartenausstellung wurden durchgeführt. Zum Mitterfelser Magazin gesellten sich weitere Publikationen wie das Postkartenbuch „Ein Ausflug nach Mitterfels“ oder die Forschungsarbeiten von Edda Fendl zur Ortsgeschichte von Falkenfels und Sossau. In den letzten Jahren entwickelten sich in der Hien-Sölde Gesprächsabende zu unterschiedlichsten Themen wie Brauchtum, Erstellung eines Archivs oder Energie der Zukunft.
Seit 2008 ist der AK Heimatgeschichte auch im Internet präsent. Angedacht war ein Konzept, das dem Besucher eine Informationsplattform für Kultur in all ihren Erscheinungsformen, eine Art kulturelle, nicht-kommerzielle, unabhängige Online-Zeitung bietet, die ständig aktualisiert wird. Im Nebeneffekt entsteht so auch ein kulturelles Archiv, zu dem der Besucher mit einem gut funktionierendem Suchprogramm Zugriff hat.
In unterhaltsamer Form soll nun am 3. Juli Interessantes, Nachdenkliches und Erheiterndes aus einem Vierteljahrhundert „Geschichte des AK Heimatgeschichte Mitterfels“ dargeboten werden. „De echtn Hoslbecka“ unter der Leitung von Kulturpreisträger Franz Schötz werden den Abend musikalisch mitgestalten.
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