Umweltthemen
Bunter Edelstein in der Nacht
Der Nachtfalter mit Namen „Rotes Ordensband“ ist der Schmetterling des Jahres 2015
Was die Schmetterlinge am Tage machen, verrichten die Nachtfalter in der Dunkelheit. Sobald sich der Tag dem Ende neigt und die Dämmerung einsetzt, schlägt ihre Stunde. Aber nennenswerte Unterschiede gibt es kaum. Bunte Farben gehören ebenso zu ihnen, wie der Verzehr von Blütennektar. Ein bekannter heimischer Vertreter dieser Artengruppe ist das Rote Ordensband. Es kommt auch im Rainer Wald vor.
Um auf das Verschwinden des früher in vielen Gegenden häufigen Nachtfalters hinzuweisen, ist es vom Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland als Insekt des Jahres ausgewählt worden.
Fliegendes Kunstwerk
Nachtfalter wie das Rote Ordensband gehören zu unseren buntesten, kontrastreichsten und farbenfrohesten Schmetterlingen. (Foto: Ralph Sturm)
Catocala nupta, so der wissenschaftliche Name, zählt innerhalb der Familie der Eulenfalter zur Gattung der Ordensbänder. Unterarten sind nicht bekannt. Die Vorderflügel werden 3,3 bis 3,8 Millimeter lang. Sie weisen eine dunkelgraue bis bräunlich-graue rindenartige Färbung mit verschwommener Querbänderung auf. Am Tag bieten sie eine gute Tarnung und verschmelzen optisch mit dem Untergrund. Der Körper sieht gleich aus. Ebenso der der Raupen. Sie können von den Ästen, auf denen sie meist sitzen, nur schwer unterschieden werden. Die Hinterflügel sind bei den späteren Schmetterlingen viel farbenfroher gestaltet: rot mit schwarzen Binden und weißem Saum. – Bei Gefahr können diese blitzschnell gezeigt werden, um potenzielle Angreifer abzuschrecken und anschließend zu flüchten.
Zum Fluggebiet gehören Ufer von Seen, Bächen und Flüssen. Nur genügend Weiden- und Pappelgebüsch muss vorhanden sein. Auen- und Bruchwälder, sogar Alleen und Parkanlagen in Ortschaften werden mitbenutzt. – Nur sehr trockene Standorte meidet der Falter.
In den gemäßigten und warmen Zonen Mittel- und Südeuropas ist er nahezu flächendeckend verbreitet. Das Vorkommen reicht von 1 000 Meter nördlich bis 1 600 Meter südlich der Alpen. Die scheuen Tiere fliegen von Mitte Juli bis Anfang Oktober meist bei Nacht, bei schwüler Witterung aber auch am Tag. Licht zieht sie an. Doch halten sie sich oft in einiger Entfernung und landen an Wänden, Laternen, und Bäumen. Dann saugen sie gerne an gärenden Säften und Obst. Auch die Raupen ernähren sich hauptsächlich in der Nacht und ruhen tagsüber meist sehr weit von ihrem Futterplatz entfernt. – Sehr beliebt sind die Blätter von Korbweiden und Zitterpappeln, aber auch von anderen Arten.
Eier an Baumrinden
Im Herbst werden die Eier an den Baumrinden der jeweiligen Futterpflanzen abgelegt. Sie überwintern. Erst im folgenden Frühjahr schlüpfen die Raupen. Von Mai bis Juni wachsen sie schnell heran und werden bis zu sieben Zentimeter lang. Nur der gelbliche Höcker auf dem achten Segment ist auffallend. Die Verpuppung geschieht gut versteckt zwischen den versponnenen Blättern. – Alljährlich wird nur eine Generation hervorgebracht.
Wie viele Schmetterlinge sind auch die Individuen des Roten Ordensbands rückgängig. In vielen Gegenden Deutschlands verschwinden sie fast unbemerkt. Sie sind gefährdet durch die Beseitigung der in der Forstwirtschaft unbeliebten Weichhölzer, insbesondere durch die überall stattfindende Entfernung der Pappeln ohne entsprechende Nachpflanzung. Nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) werden sie zu den besonders geschützten Schmetterlingen gezählt. – Die offizielle Aufnahme in die Rote Liste der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur (IUCN) ist aber absehbar.
Bestandsaufnahme
Zu fotografieren ist der Nachtflieger sehr schwierig! „Man muss ihn extra anlocken“, erzählt Ralph Sturm. Er ist von Beruf Lehrer sowie in der Freizeit Schmetterlingsexperte und Vorstandsmitglied der LBV-Kreisgruppe Straubing-Bogen. Nebenher wirkt er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der zoologischen Staatssammlung in München. Ein wichtiges Betätigungsfeld ist für ihn der Rainer Wald. Der Auwald gehört zum Lebensraum des Roten Ordensbands.
Unter Ausnutzung der Vorliebe der Tiere für faules Obst wurden in Sommernächten Köder ausgebracht. So konnte über die letzten Jahre der Nachweis über das Insekt des Jahres 2015 im Rainer Wald erbracht werden und dazu erfreulicherweise in gesunder, stabiler Populationsdichte! Durch lebensraumerhaltende Maßnahmen des LBV sollte der Fortbestand eines der größten hier lebenden Nachtfalter gesichert sein.
Quelle: Claus-Bernhardt Weber, in: Bogener Zeitung vom 8. Dezember 2014 (zeitversetzt übernommener Beitrag aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist)
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