. . . drin im Woid
Führung auf dem Erlebnisweg „Schachten und Filze“ durch Dr. Franz Leibl
Bayer. Wald-Verein Mitterfels. Ein besonderes Naturerlebnis mit dem Leiter des Nationalparks BW
Mitterfels. Ein besonderes Naturerlebnis hatte der Bayerische Waldverein Mitterfels in seinem vielfältigen Angebot. Herr Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald, führte auf dem „Erlebnisweg Schachten und Filze“ durch diese eindrucksvolle Landschaft.
So wurden die zahlreichen Teilnehmer mit einem Shuttle-Bus bis zur Hirschbachschwelle gebracht; hier begann die geführte Wanderung dann über den Zwieselter Filz, Kohlschachten, vom Großen Filz zum Latschensee, hin zum großen Schachten und über den Reischfleck und den sog. Almschachten wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Die Schachten, große Freiflächen inmitten der Wälder, sind aus einem früheren Recht der Bauern aus Zwiesel und Umgebung entstanden, während der Sommermonate ihr Vieh in die Wälder zum Weiden zu bringen. Dementsprechend waren die Hirten vor allem mit Rindern und Jungvieh zwischen Juni und September auf den höheren Lagen des Bayerischen Waldes (ca. 900 bis 1150 m) unterwegs. Dadurch entstanden im Laufe der Zeit diese waldfreien Bergwiesen, auch Schachten genannt. Die Waldbeweidung wurde aber bereits in den 1950er Jahren wieder aufgegeben, in den letzten Jahren werden allerdings auf dem Ruckowitzschachten im Sommer wieder Rinder (Rotes Höhenvieh) angesiedelt. Viele Laubbäume, die früher als Schattenspender dienten, sind heute eindrucksvolle Baumriesen oder bereits Baumruinen, denen man Jahrhunderte Lebenskampf ansieht; die Schachten sollen als Naturdenkmal in ihrem Urzustand als waldfreie Flächen erhalten bleiben. Von den ehemals über 100 Schachten sind heute noch ca. 35 vorhanden. Zur Erhaltung dieser Schachten ist es erforderlich zu verhindern, dass sie zu sehr einwachsen. Der Bayerische Wald-Verein Mitterfels hat deshalb die Patenschaft für den Rindlschachten übernommen und beteiligt sich an der jährlichen Schachtenpflege, bei welcher starker Bewuchs, zum Beispiel Heidelbeeren oder Büsche und Bäume entlang des Randes, entfernt wird.
Moore, auch Filze genannt, findet man hauptsächlich im böhmischen Teil des Nationalparks (Nationalpark Sumava). Auf der bayerischen Seite gibt es einige kleinflächige Vermoorungen, hierzu gehört der sog. Latschenfilz mit dem geheimnisvollen Latschensee und der Hinteren Sulz. Gespannt lauschten die Teilnehmer den interessanten Ausführungen von Dr. Leibl über Entstehung und Erhaltung dieser besonderen Naturlandschaft. Auch eine umfangreiche Pflanzenwelt gab es zu bewundern: Liegen die Schachten höhenmäßig in der Übergangszone vom Fichten-Tannen-Buchenwald in den lichteren Berg-Fichtenwald, wachsen auf den Wiesen selbst meist Büsche und Zwergsträucher. Teilweise findet man auch noch Ebereschen und Bergahorn, der stammmächtigste Bergahorn steht direkt am Wanderweg des Kohlschachtens. Er ist über 400 Jahre alt und beeindruckte die Teilnehmer mit seinem markanten, mit Moosen und Flechten bewachsenen Stamm.
Dr. Leibl informierte weiter darüber, dass es im Nationalpark über 400 Moosarten gibt, eine ganze Reihe davon waren zu bestaunen; auch viele Flechtenarten, die ein Indikator dafür sind, dass die Luft besonders rein ist. Eine abwechslungsreiche Vegetation mit Sonnentau, Wollgras, Rausch- und Moosbeere, Heidelbeeren, Fingerhut in allen Farben, dem seltenen Gelben Enzian begeisterte alle, nicht zu vergessen die vielen Grasarten auf den freien Schachten sowie Pilze in skurrilen Formen.
Der Latschensee, ein abflussloser Moorsee, liegt wie verwunschen inmitten einer durch Sturm und Borkenkäfer gestalteten Landschaft; durch das etwas neblig-feuchte Wetter ergibt sich ein fast mystisches Bild. Auch sonst hatte das Wetter Einmaliges zu bieten. Eindrucksvoll konnte beobachtet werden, wie es sich durch die ankommende Westströmung auf der Luvseite abregnete, während es weiter draußen trocken blieb und es im Böhmischen gar keinen Niederschlag gab, wobei die dadurch entstehenden Wolkenformationen sehr gut zum Landschaftsbild passten.
Besonders positiv stimmten die fachkundigen Ausführungen von Dr. Leibl zu dem Wiederbewuchs der durch die Jahrhundertstürme und den Borkenkäfer zerstörten Wälder. Junge Bäume, Sträucher und Gräser wachsen von allein wieder in einer wunderschönen Vegetation zu einer neuen Waldlandschaft auf, in der sich neben vielen Bäumen und Pflanzen auch seltene Tier- und Vogelarten wieder heimisch fühlen können. So ist es doch ein sehr beruhigendes Gefühl, dass die Natur so stark ist, sich immer wieder auch selbst zu helfen.
Zum Schluss bedankten sich alle Teilnehmer bei Herrn Dr. Leibl für diese interessante und schöne Führung und auch dafür, dass er mit seiner großen Fachkenntnis alle Fragen hierzu gern beantwortet hat.
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