Nationalpark Bayerischer Wald
Nationalpark-Forschung holte 2020 über halbe Million Euro in die Region
Im Rahmen der Forschungsarbeit wurden Rothirsche besendert. So konnten zahlreiche Informationen zu den Wegstrecken, Aufenthaltsorten und Verhaltensweisen der Tiere gewonnen werden. (Foto: Martin Scholz/NP BW)
Drittmittel ermöglichen umfangreiche Projekte im Schutzgebiet – „Nur so lässt sich das internationale Niveau halten“
Grafenau. Nur an wenigen Orten in Deutschland kann Natur in ihrer reinsten Form erforscht werden. Einer dieser Orte ist der Nationalpark Bayerischer Wald. Hier dürfen natürliche Prozesse ohne menschliche Störung ablaufen. So entsteht eine Wildnis, die ihresgleichen sucht. Für Wissenschaftler bietet diese Situation ungeahnte Möglichkeiten. So genießen die Bereiche Forschung und Monitoring einen sehr hohen Stellenwert innerhalb der Nationalparkverwaltung. Um viele spannende Fragestellungen untersuchen zu können, ist die Behörde bemüht, möglichst viele Fördertöpfe anzuzapfen. Allein 2020 flossen so rund 650.000 Euro in die Region.
Dank dieser Finanzspritze konnte jüngst etwa herausgefunden werden, dass Fruchtkörper von Pilzen bei härteren klimatischen Bedingungen dunklere Farben annehmen. Die Forscher stellten auch fest, dass menschliche Jäger das Verhalten von Rehen stärker beeinflusst als die Anwesenheit von Luchsen. Dass Rothirsche eine wichtige Funktion als Samen-Transporteure wahrnehmen ist mittlerweile ebenso bewiesen. Spannend dabei: Wie gut die Tiere diesen Job erledigen, hängt von der Persönlichkeit der Hirsche ab. Und: Ausgerechnet haben die Experten, wie viel Totholz in Wäldern liegen gelassen werden muss, um die typische Artenvielfalt unserer Wälder zu erhalten. Die Liste dieser vier Beispiele ließe sich ohne Probleme noch erweitern.
„Ohne die gute Drittmittel-Zuteilung könnten wir nicht so vielfältige Themen bearbeiten“, sagt Professor Jörg Müller, Leiter des Sachgebiets Naturschutz und Forschung. „Nur so lässt sich das internationale Niveau halten, da wir damit auch unsere Forschenden finanzieren“, ergänzt Professor Marco Heurich, Leiter des Sachgebiets Besuchermanagement und Nationalparkmonitoring. 19 Stellen sind aktuell direkt an Drittmittelprojekte geknüpft.
Doch woher kommt das zusätzliche Geld? Einer der größten Investoren ist die Europäische Union über das Interreg-Programm, bei dem grenzüberschreitende Arbeiten gefördert werden. Da ein Großteil der Vorhaben zusammen mit den Partnern des tschechischen Nationalparks Šumava durchgeführt wird, können die Schutzgebiete vielfach auf finanzielle Unterstützung der EU bauen. Zu den Geldgebern zählt aber auch der Bund, das Land Bayern, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und private Stiftungen. „Die Mittel sind weit gestreut, 2020 kam zum Beispiel die Klaus Riepe und Ellen Riepe-Brunnström-Stiftung hinzu“, erklärt Heurich. Die verschiedenen Standbeine sind die Grundlage des Erfolgsrezepts. „Die Mischung macht’s“, ist sich auch sein Kollege Müller sicher.
Besenderte Rothirsche werden auch immer wieder mittels Wildkameras fotografiert. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)
Das Engagement der Wissenschaftler lobt Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl: „Zum einen ist es äußerst spannend zu sehen, wie viele Forschungsthemen im Nationalpark Jahr für Jahr neu in Angriff genommen werden. Zum anderen ist es umso erfreulicher, dass dies in den meisten Fällen durch Drittmittel ermöglicht wird.“ Um an diese zu gelangen, bedürfe es bei den Förderanträgen zwar öfter eines langen Atems, doch dieser zahle sich eben richtig aus. Einen weiteren Vorteil, den Leibl betont, ist nicht nur die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region, sondern auch die Generierung von Wertschöpfung vor Ort. „Schließlich wird für die Projekte Material eingekauft oder es werden Aufträge an regionale Partner vergeben.“ Andererseits hat es der Nationalpark durch die Forschung geschafft, ein weltweites Renommee aufzubauen. „In der internationalen Wissenschaftsszene sind wir heute eine bekannte Größe – gerade im Bereich Waldnaturschutz“, freut sich Leibl.
Übrigens: Drittmittel akquiriert der Nationalpark auch in anderen Bereichen. Gerade im Sachgebiet Nationalparkzentren und Umweltbildung sind traditionell viele von der EU geförderte Interreg-Projekte beheimatet. So flossen 2020 trotz Corona-Einschränkungen weitere knapp 83.000 Euro in die Arbeit des Nationalparks – unter anderem für Bildungsinitiativen im Jugendwaldheim und im Wildniscamp am Falkenstein.
Neueste Nachrichten
- 1000 Jahre Geschichte um Mitterfels (69)
- Vortrag über „Das Neue Schloss“ Steinach bei der Jahresversammlung des AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Mitterfelser Magazin. Jubiläumsausgabe 2024
- Benno und die Räuber vom Perlbachtal
- Eine „Dipferlscheißerin“ in Haselbach
- Windberg. Kultur- und Festspielverein mit Videofilmabend
- Mitterfels/Scheibelsgrub. „Jeder soll Chance bekommen“
- Haselbach: Adventliches Singen
- St. Johann/Falkenfels. Konzert am ersten Adventssonntag
- 27. Mitterfelser Christkindlmarkt um die Burg 2024
- Gold für Haselbach beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
- Falkenfels. Holzspiel läuft wieder
- Mitterfels/Haselbach. Ein neues Wandererlebnis
- Filmteam zu Gast in Mitterfels
- Waldleben ...
- Renovierung von St. Thomas, Herrnfehlburg
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins ab MM 11
- MM 11/2005. A bißl wach wern in da Wiagn … a bißl Hoamaterdn wern.
- MM 11/2005. Aus über 2000 Metern Höhe runterschau’n
- MM 11/2005. A so gengan de Gang – und viele andere Ausdrücke der Mundart
- MM 11/2005. Ein Pestkreuz – zum Dengelstein umfunktioniert
- MM 11/2005. Von Josef Fuchs, Bauer von Hagenzell, 1899 errichtet
- Schwarzach. 33 Jahre KIS - Jahresprogramm
- Neues aus unseren Gemeinden
- Haselbach. „Wir stehen für ein großes Miteinander“
Meist gelesen
- Unser "Bayerwald-Bockerl" erlebte seinen 100. Geburtstag nicht
- Vor 27 Jahren: Restaurierung der einstigen Kastensölde in Mitterfels abgeschlossen
- Markterhebung - 50 Jahre Markt Mitterfels
- Mühlen an der Menach (08): Wasserkraftnutzung in Kleinmenach und an den Nebenflüssen (in Groß- und Kleinwieden und Aign)
- Menschen aus unserem Raum, die Geschichte schrieben (1): Johann Kaspar Thürriegel
- Mühlen an der Menach (21): Die Höllmühl
- Begegnung mit Menschen (6). Drei Wandgemälde in der Volksschule Mitterfels von Willi Ulfig
- Dakemma, Bäxn, Moar ....
- Mühlen an der Menach (05): So wurde in Frommried (und auch in anderen Mühlen) aus Getreide Mehl
- Erinnerungen an einen "Bahnhof" besonderer Art: Haltepunkt Wiespoint
- Mühlen an der Menach (04): Frommried, eine der ältesten Mühlen
- Impressum
- Mühlen an der Menach (11): Die Mühle in Recksberg
- Das alte Dorf im Wandel
- Mühlen an der Menach (03): Ein Perlbach namens Menach
- Ortskernsanierung in Mitterfels (Stand 1995)
- Die Kettenreaktion
- Sparkasse Mitterfels - 10 Jahre älter als bisher bekannt
- Mühlen an der Menach (07): Die Hadermühl
- Das neue Mitterfelser Magazin 22/2016 . . .
- BWV-Sektion Mitterfels: Über 40 Jahre Lebens- freude (Stand: 2003)
- Datenschutzerklärung
- Publikationen AK Heimatgeschichte Mitterfels
- 2021: VG Mitterfels wurde 44
- Es begann in Kreuzkirchen
- Begegnung mit Menschen (1). Erinnerungen an Balbina Gall - Hebamme von Mitterfels
- Eine Bücherei entsteht
- Mitterfels. Vorweihnachtliches Lesekonzert im Burgstüberl
- Das ehemalige Benediktinerkloster Oberaltaich - seine Bedeutung für unseren Raum
- Wandern auf kurfürstlichen Spuren
- Schloss Falkenfels als Flüchtlingslager
- Mühlen an der Menach (01) - Vorstellung der Themenreihe
- Ergebnis der Bundestagswahl 2017 in der VG Mitterfels
- Der Forst, ein Ortsteil von Falkenfels
- Kirchengrabung in Haselbach mit Fund romanischer Wandziegelplatten im Jahre 1990
- Widder an den Thurmloch-Wassern
- Hausnummern - Spiegelbild für Dorf und Gemeinde
- Mühlen an der Menach (02): Wasserkraftnutzung an der Menach
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Jahreshauptversammlung 2017 mit Exkursion
- Sind wirklich die Falken die Namensgeber von Falkenfels?
- Mühlen an der Menach (19): Die Ziermühl
- Erinnerungen eines Landarztes
- Über den Mitterfelser Dorfbrunnen
- Qualifikation zur bayerischen Meisterschaft im Seifenkistenrennen 1950 in Mitterfels
- Sie waren Lehrbuben auf Schloss Falkenfels
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Das neue Mitterfelser Magazin 21/2015
- Mühlen an der Menach (25): Die "Wartnersäge" bei den Bachwiesen
- Zentrales Gemeindearchiv: Altes Kulturgut besser nutzen
- Zur Ortskernsanierung (1995): Begegnung mit Stuttgarter Studenten
- Neues Mitterfelser Magazin 19/2013 erschienen
Meist gelesen - Jahresliste
- Das neue Mitterfelser Magazin 22/2016 . . .
- BWV-Sektion Mitterfels: Über 40 Jahre Lebens- freude (Stand: 2003)
- Publikationen AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Mitterfels. Vorweihnachtliches Lesekonzert im Burgstüberl
- Der Forst, ein Ortsteil von Falkenfels
- Burgmuseumsverein Mitterfels. Objekt des Monats Oktober 2016 . . . und frühere Objekte
- History of Mitterfels
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins
- Der Haselbacher Totentanz
- Bayerische Landesausstellung 2016 in Aldersbach. Bier in Bayern
- Kalenderblatt
- Mitterfels. Theaterspiel und Menü im Gasthaus „Zur Post“
- Landesausstellung "Bier in Bayern" in Alders- bach
- Club Cervisia Bogen. Bogen: Startschuss für D‘Artagnans Tochter und die drei Musketiere
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Führung Friedhof St. Peter in Straubing
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
- Windberger Theater-Compagnie. „Lokalbahn“ - Rollen mit Herz und Seele gespielt
- Landkreis Straubing-Bogen. Hans Neueder gibt nach 25 Jahren sein Amt als Kreisheimatpfleger auf
- Jahresversammlung 2016 des AK Heimatgeschichte Mitterfels mit Exkursion nach Elisabethszell
- Schwarzach. KiS-Gründer Wolfgang Folger übergibt Amt des Vorsitzenden an Sascha Edenhofer
Meist gelesen - Monatsliste
- Neues aus unseren Gemeinden
- 1000 Jahre Geschichte um Mitterfels (69)
- Baugebiet Pimaisset Mitterfels. Mit Regenwasser die Toilette spülen
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins ab MM 11
- MM 11/2005. Ein Pestkreuz – zum Dengelstein umfunktioniert
- MM 11/2005. Von Josef Fuchs, Bauer von Hagenzell, 1899 errichtet
- MM 11/2005. Aus über 2000 Metern Höhe runterschau’n
- MM 11/2005. A so gengan de Gang – und viele andere Ausdrücke der Mundart
- MM 11/2005. A bißl wach wern in da Wiagn … a bißl Hoamaterdn wern.
- Kalenderblatt Allerseelen. Zwei Münchner Friedhöfe der besonderen Art
- Schwarzach. 33 Jahre KIS - Jahresprogramm
- Renovierung von St. Thomas, Herrnfehlburg
- Vortrag über „Das Neue Schloss“ Steinach bei der Jahresversammlung des AK Heimatgeschichte Mitterfels
- „Kein kleiner Waidler-Adel“
- Waldleben ...
- Mitterfelser Magazin. Jubiläumsausgabe 2024
- Filmteam zu Gast in Mitterfels
- Der Ursprung liegt bei Van Gogh
- Falkenfels: Puppentheater Karotte spielt Ahorns Welt
- Mitterfels/Haselbach. Ein neues Wandererlebnis