Meteorologie
Wetterrückblick Januar 2018. Mildester Januar seit Messbeginn im Jahr 2007
Am letzten Tag im Januar konnte man von Eggerszell aus bis in die Alpen blicken. Fotos: Martin Bohmann
Wetterstation Eggerszell: Sehr nasser und milder Monatsstart – Auffällig starker Wind
Straubing-Bogen. Der Januar startete in den ersten fünf Tagen unbeständig, sehr mild und nass. Zwischen einem mächtigen Hochdruckgebiet über Südwesteuropa und Tiefdruckgebieten über Nordwesteuropa gelangte unter einer strammen Westströmung milde Atlantikluft nach Ostbayern. Allgemein war der Januar der mildeste seit Messbeginn im Jahr 2007.
Vom 1. bis 5. Januar kam es bei dichter Bewölkung sehr häufig zu Regenfällen, was in der Summe 58,4 Millimeter Regen ausmachte und bereits 66 Prozent der Sollmonatsregenmenge darstellte. In den Nächten gab es in Eggerszell vorübergehend auch Nassschneefälle, welche aber jeweils am darauf folgenden Tag rasch wieder abtauten. Den niederschlagsreichsten Tag des Monats gab es am 4. Januar mit 31,4 Millimetern. Mit Tagesdurchschnittswerten von 4 Grad Celsius begann der Monat bis zum 5. Januar bereits viel zu mild, wenn man bedenkt, dass die durchschnittliche Januartemperatur der vergangenen elf Jahre minus 0,4 Grad in Eggerszell beträgt. Unter Hochdruckeinfluss herrschte anschließend vom 6. bis 10. Januar ruhiges, niederschlagsfreies und überwiegend freundliches Wetter. Mit Höchstwerten zwischen 5 und 9 Grad war es weiterhin viel zu mild für die Jahreszeit. Selbst die Nächte blieben noch für längere Zeit frostfrei. Der erste Luftfrost im Jahr 2018 wurde erst am Abend des 10. Januar in Eggerszell registriert. Die ersten neun Januartage blieben komplett frostfrei, was es bisher seit Aufzeichnungsbeginn noch nicht gegeben hat. Den mildesten Tag des Monats verzeichnete die Wetterstation Eggerszell mit einer mittleren Temperatur von 6,9 Grad am 9. Januar. An diesem Tag wurde mit 10,4 Grad auch die höchste Temperatur des Monats gemessen. Es geht zu dieser Jahreszeit allerdings noch deutlich milder, denn der Januartemperaturrekord vom 10. Januar 2015 liegt bei 12,8 Grad Celsius. Vom 11. bis 15. Januar bestimmten weiterhin Hochdruckgebiete das Wetter in der Region. Von Norden her flossen jedoch spürbar kältere Luftmassen ein. Bei Höchstwerten zwischen 0 und 4 Grad und Tagesmitteltemperaturen von rund 1 Grad war es trotz allem im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt weiterhin zu mild. In den Nächten gab es immerhin jeweils leichten Luftfrost zwischen minus 1 und minus 3 Grad. Die Sonne konnte sich gegen hochnebelartige Bewölkung dabei kaum noch durchsetzen.
Kurzer winterlicher Abschnitt
31 Zentimeter Schnee in Eggerszell: Der Winter hüllte die Gegend am 21. Januar in ein weißes Kleid.
Den einzigen kurzen winterlichen Abschnitt des Monats gab es vom 16. bis 22. Januar zu beobachten. Während es bis zum 18. Januar mit Höchstwerten von 2 bis 5 Grad noch nasskalt war, nistete sich der Winter ab dem 19. Januar zumindest für ein paar Tage so richtig in Eggerszell ein. Vom 19. bis 21. Januar kam es bei leicht negativen Tagesdurchschnittstemperaturen zu länger anhaltenden und ergiebigen Schneefällen. Die maximale Schneehöhe wurde am Morgen des 21. Januar mit 31 Zentimetern erreicht. Dies war zugleich auch die mit Abstand dickste Schneedecke des bisherigen Winters. Grund für das winterliche Wetter waren Tiefdruckgebiete über Mittel- und Nordosteuropa, welche feuchte Schneeluft aus Norden heranführten. Den kältesten Tag des Monats verzeichnete die Wetterstation Eggerszell mit einer mittleren Temperatur von minus 1,4 Grad am 22. Januar. Selbst dieser Tag lag aber lediglich im Bereich des langjährigen Mittels. Die tiefste Temperatur des Monats wurde in der Nacht auf den 21. Januar mit minus 4,9 Grad gemessen. Vom 23. bis 31. Januar stellte sich die Wetterlage durchgehend wieder auf eine milde westliche Höhenströmung um. Die Höchstwerte lagen je nach Nebelauflösung und Sonnenschein zwischen viel zu milden 3 und 8 Grad. In den Nächten reichte es bis Monatsende nur noch zwei Mal für leichten Luftfrost aus. Der Monat klang in den letzten Tagen mit insgesamt ruhigem Wetter aus, sodass größere Regenmengen ausblieben. Richtig winterliche Tage ohne Tauwetter und einer Schneedecke waren im Januar eine Rarität. An immerhin 14 Tagen meldete die Wetterstation Eggerszell eine geschlossene Schneedecke. Mit einer Durchschnittstemperatur von 2,5 Grad war der diesjährige Januar der mildeste seit Aufzeichnungsbeginn 2007. Im Vergleich zum langjährigen Mittel war es um 3,5 Grad Celsius zu mild. Selbst der sehr milde Januar im Jahr 2007 mit einer damaligen Durchschnittstemperatur von 2,3 Grad Celsius wurde getoppt. Die durchschnittliche Tiefsttemperatur betrug 0,2 Grad und die mittlere Höchsttemperatur 4,4 Grad. Nur an drei Tagen herrschte durchschnittliches Temperaturniveau, ansonsten verliefen alle anderen Tage teils viel zu mild. Eine negative Temperaturabweichung gegenüber dem langjährigen Mittel gab es an keinem der 31 Tage. Die Wetterstation Eggerszell vermeldete nur 14 Frosttage und nur an einem Tag herrschte Dauerfrost. Der einzige Dauerfrosttag wurde am 15. Januar mit einer Maximaltemperatur von minus 0,1 Grad aufgezeichnet. Der Januar heuer stellte ein extremes Kontrastprogramm zum letztjährigen Januar dar. Der Januar 2017 brachte im Vergleich 30 Frosttage und 24 Dauerfrosttage hervor und mit einer Durchschnittstemperatur von minus 5,2 Grad war es um 8 Grad kälter als heuer.
Januar war allgemein viel zu nass
Niederschlagstechnisch schloss der Monat mit einer Gesamtniederschlagsmenge von 125,8 Millimetern Regen – verteilt auf 20 Niederschlagstage – als zweitnassester Januar seit Messbeginn 2007 ab. Es war somit viel zu nass. Die langjährige Durchschnittsregenmenge beträgt in Eggerszell nämlich lediglich 82,6 Millimeter. Die stärkste Windböe wurde am 18. Januar mit 69,2 Kilometer pro Stunde aufgezeichnet. Mit einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 7,0 Kilometer pro Stunde war es ein auffällig windiger Monat.
Quelle: Martin Bohmann/BOG Zeitung vom 5. Februar 2018 (Zeitversetze Übernahme aufgrund einer Sperrfrist)
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