Mitterfels. Vorweihnachtliches Lesekonzert im Burgstüberl

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Sie gestalteten den Adventsabend im Museum (von links): Autor Wolfgang Hammer, die Sängerinnen Emma Loos und Viktoria Strele-Saprygin, Sigrid Hofmann, Hilda und Bernd Bogisch sowie Autor Herbert Becker. (Foto: erö)

Musik und Geschichten zum Advent

Die Tradition der Hoagartn im Burgmuseum Mitterfels, vom OGV vor einigen Jahren mit viel Erfolg ins Leben gerufen, hat jetzt der Museumsverein zusammen mit dem Arbeitskreis Heimatgeschichte und der Sektion Mitterfels des Bayerischen Wald-Vereins (BWV) aufgegriffenund ein vorweihnachtliches Lesekonzert im historischen Burgstüberl veranstaltet. Es wurde wieder ein großer Erfolg.

Auf dem Programm standen eigene Texte der Autoren Wolfgang Hammer (Mitterfels) und Herbert Becker (Haibach). Das Vokalensemble „Exsultate“ unter der Leitung von Viktoria Strele-Saprygin mit Emma Loos und Hilda und Bernd Bogisch sorgte mit Musik aus Russland, Italien und Deutschland für eine feierlich-fröhliche Stimmung. Im Burgstüberl war zudem alter und neuer Christbaumschmuck ausgestellt. Anschließend traf man sich in der Bauernstube zu einem Imbiss und zu Gesprächen.

Auch diesmal reichte der Platz im Burgstüberl im Turm kaum aus, ist doch ein Abend im Museum immer etwas Besonderes. Martin Graf vom BWV wies nach der Begrüßung auf den Hauptorganisator Wolfgang Hammer hin, der den Abend in Versform begann, das Programm ankündigte und das Gesangsensemble vorstellte. Die drei Sängerinnen und der Sänger waren schon mehrmals im Museum zu Gast mit Gesängen aus ihrer Heimat.

In seiner Erzählung „Die Erscheinung“ malte Wolfgang Hammer das Bild eines traurigen, einsamen Mannes, der seine Frau verloren hat, von seiner Wut auch auf Weihnachten, das für ihn die Hölle ist, von Schuldgefühlen und anderen „Dunkelheiten“ in seinem Herzen. Trotzdem baut der Mann die Krippe auf und schmückt den Weihnachtsbaum, und dann feiert eine Frau mit Mona-Lisa-Lächeln und Ballkleid mit ihm das Fest.

Nach dieser Geschichte mit einem überraschenden Schluss ließ Herbert Becker seine beiden Kater „Rufus“ und „Ringo“ zu Wort kommen, zwei aufmerksame Beobachter der merkwürdigen Sitten und Gebräuche der Menschen beim Weihnachtsfest, und berichtete vom „Onkel Willi“ und seinen komischen Gedichten, die eigentlich keiner schön findet, aber jeder trotzdem lobt. Noch heiterer wurde die Stimmung im Saal bei Hammers Geschichte von der Erfindung des Heilweins, der zu einem Kultgetränk wird und in „Erlösungstropfen“ zum Osterfest gipfelt.

Dann verlegte Herbert Becker in einem kleinen Spiel das Geschehen um die Heiligen Drei Könige in ein bayerisches Dorf: Der Hirte Girgl schildert die Not der Menschen in römischer Zeit und erzählt, wie sich drei bayerische Burschen mit königlichen Namen auf die abenteuerliche Reise nach Bethlehem machen. Heilig waren sie nicht, und ob sie Geschenke dabei hatten, ist fraglich, meint der Girgl. Er wäre gern dabei gewesen. Und ganz zuletzt erfuhren die Zuhörer, dass der Girgl vom Bayerischen Wald zum Drachentöter Sankt Georg wurde.

Mit dem Gesang der Cherubim, mit Lobpreisgesängen und dem feierlichen „Hosianna, Davids Sohn“, mit Liedern von russischer Frömmigkeit und anderem umrahmte das Gesangs-Ensemble dreistimmig die Lesungen und gab einen kleinen Vorgeschmack auf den Zauber der Advents- und Weihnachtszeit. Im kommenden Frühling werde „Exsultate“ ein Konzert im Burgstüberl geben, kündigte Sigrid Hofmann, die Impresaria der Gruppe, im Rahmen des Hoagartn noch an.

Quelle: Elisabeth Röhn, in: BOG Zeitung vom 29. November 2016 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist.)

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