Mitterfels. Radwerkstatt ist ein Selbstläufer

Radwerkstatt1Hajem (Zweiter von links) und Aldeen sind unter der Anleitung von Norbert Kühnel (links) richtige Radprofis geworden (Fotos: erö)

Mig­ran­ten küm­mern sich selbst um ih­re Fahr­rä­der – Kin­der­fahr­zeu­ge ge­sucht


Als im Mai 2015 die ersten Flüchtlinge nach Mitterfels kamen, hatte Norbert Kühnel vom Asyhelferkreis die Idee, eine Radwerkstatt für die Ankömmlinge einzurichten und so für mehr Mobilität bei den Migranten zu sorgen. Denn vor allem an den Wochenenden lassen die Busverbindungen nach Bogen und Straubing sehr zu wünschen übrig.
Auf dem Gelände des ehemaligen Ferienhotels, das die Gemeinde erworben hatte, befand sich in einem kleinen Radschuppen noch ein kleiner Bestand an Leihrädern, auch ein Spendenaufruf hatte Erfolg . Heute stehen dort 60 Räder, die unter der Leitung von Norbert Kühnel von zwei Migranten betreut und, wenn notwendig, repariert werden. Norbert Kühnel hatte nicht nur das nötige Fachwissen, sondern nahm sich auch die Zeit, einige Flüchtlinge zu Radl-Mechanikern anzulernen.

Radwerkstatt2

 

Im Schuppen befindet sich das Lager von Ersatzteilen.

Im Lauf der Zeit konnte das notwendige Werkzeug angeschafft werden; durch das Ausschlachten alter Räder gibt es jetzt auch ein Lager mit Ersatzteilen und Material. Jedes Rad ist nummeriert, wer eines ausleiht, trägt sich in eine Liste ein. Unter der Anleitung von Norbert Kühnel ist der Syrer Hajem Azshared zu einem perfekten Fachmann in Sachen Radreparatur geworden. Weil Hajem gut deutsch spricht, hilft er bei Sprachproblemen. Jeden Tag ist Aldeen Abrashed Alua in der Radwerkstatt, prüft Schläuche auf ihre Dichtigkeit, pumpt Räder auf und macht eine Probefahrt. Er ist ein gelernter Mechaniker und weiß schnell, was Sache ist. Er kümmert sich auch, wenn nötig, um ein defektes Auto von Landsleuten. Die Arbeit wird als Ein-Euro-Job vergütet. Inzwischen ist die Radwerkstatt ein Selbstläufer, die von den Migranten selbstverantwortlich betrieben lwird, betont Norbert Kühnel. In der kleinen Werkstatt herrscht penible Ordnung. Hajem und Aldeen kümmern sich darum. Und weil inzwischen viele Radständer aufgestellt wurden, landen die Fahrräder nicht mehr einfach im Gebüsch. Penible Ordnung herrscht auch auf dem gesamten Gelände, das ebenfalls die Asylbewerber unter dem wachsamen Auge von Hausmeister Helmut Stumhofer selbst verwalten. Weil zur Zeit viele Familien mit kleinen Kindern in der Anlage wohnen, werden gut erhaltene Kinder- und Jugendfahrräder oder Fahrzeuge für kleine Kinder gern angenommen (Telefonnummer Norbert Kühnel 09961/90012)

Quelle: Elisabeth Röhn/BOG Zeitung vom 11. Juli 2017 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist.)

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