Mitterfels

Simon durfte sich an einem Zungenbrecher versuchen. (Foto: erö)

Er kommt aus dem fernen Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern und las in der Grund- und Mittelschule an zwei Vormittagen aus seinen Büchern vor: Ulf Borgmann, Autor, Verleger und Meister der Zungenbrecher. Er habe schon in der Grundschule erste Geschichten und Gedichte geschrieben, erzählt Borgmann. Deshalb richten sich seine Bücher auch an Leser von drei bis 99 Jahren. „Ulf Borgmann hat ganz viel Fantasie“, betonte Konrektorin Marion Brandl zur Begrüßung der fünften und sechsten Klassen, und sie hatte Recht: Schier unerschöpflich sind die Ideen von Borgmann, die sich in seinen leicht und locker illustrierten Kinder- und Jugendbüchern finden. Da geht es um träumerische Fluggeschichten, um ein Bananenschiff mit Äffchen auf dem Bug, um Schlittschuhlaufen am indischen Strand, um Wortverdreher und Zahlenspiele. Auch die Kinder durften mitmachen und sich bei Zungenbrechern verhaspeln.

Borgmann plauderte aber auch, und das ganz locker und wie nebenbei, über die Wichtigkeit des Lernens, der Berufsfindung, des Umweltschutzes im Alltag. Das spiegelt sich auch in seinen Büchern wider, beispielsweise beim Ausflug in das moderne Schlaraffenland, wo alle reich sind und Geld umsonst zu haben ist. Aber hinter einer Dornröschenhecke wird der ganze Wohlstandsmüll abgeladen. Und alle, die vor lauter Märchenland die Realität vergessen, stupste Borgmann mit der Nase auf die Problematik und bringt die Kinder zum Nachdenken: „Ihr alle lebt im Schlaraffenland – aber die Welt ist längst nicht mehr heil“.

Ungewöhnliches war von Borgmann zu hören und per PowerPoint auch zu sehen: lustige Schnellsprechspruchsprechereien, Rätsel fürs Gedächtnistraining, Abrakadabra für schlaue Mathefüchse, und, nie gesehen und gehört, Selbstlautpoesie nicht nur für Erwachsene. Oder ein Gedicht nur aus Zeichen. Wie das funktioniert, muss man erlebt haben.

Quelle: Elisabeth Röhn