Museen
Mitterfels. Johannes Hausladen lebte für die Malerei
Wolfgang Hammer und Anneliese Schürg, die Tochter des Malers Johannes Hausladen, beim Sichten der Zeichnungen und Skizzen.
Seine Werke gingen an die Marktgemeinde über – Ausstellung geplant
Als Wolfgang Hammer, Vorstandsmitglied und eifriger Sammler beim Burgmuseumsverein, von der Bildersammlung des Mitterfelser Malers und Fotografen Johannes Hausladen erfuhr, wurde er hellhörig. Die Tochter des Malers, Anneliese Schürg, hatte Hammer gebeten, die Ölbilder, Zeichnungen und Skizzen ihres Vaters zu sichten und womöglich als Leihgabe in das Mitterfelser Museum aufzunehmen. „Mein Vater lebte für die Malerei“, erinnert sich Anneliese Schürg. Bei der Auflösung ihres Hauses in Scheibelsgrub sind auch die Bilder ihres Vaters wieder zum Vorschein gekommen. Sie ist selbst überrascht über die Fülle an Werken. „Ein Glücksfall für Mitterfels“, meint Wolfgang Hammer. Noch im Dezember sichtete er die Sammlung und hat inzwischen 267 Ölbilder, Zeichnungen, Studien und Skizzen fotografiert, inventarisiert und nach Größe und Farbe protokolliert.
Im Burgmuseum sind zahlreiche Werke von Johannes Hausladen zunächst auf einem Tisch angeordnet.
Kürzlich traf sich Hammer mit Anneliese Schürg zu einem Gespräch, bei dem die Tochter auf die Vergangenheit ihres Vaters zurückblickte. Johannes Hausladen, geboren 1890, war Kriegsteilnehmer von 1914 bis 1918, und gründete 1923 eine Familie, in der zwei Mädchen und ein Sohn geboren wurden. Da die fünfköpfige Familie nicht vom Malen allein leben konnte, eröffnete Hausladen in der Burgstraße 7 ein Fotogeschäft und machte sich bald einen guten Namen als Fotograf. Ehefrau Magdalena führte das Geschäft und zeitweise auch das heutige Café Perlbachtal gleich nebenan.
Ein Bild voll Leben und Charme ist diese Szene eines Pfingstumzuges von 1928. [Szene vom Palmsonntag! Red.]
Zahlreiche historische Fotografien von Hausladen waren bereits in einer Ausstellung im Kreismuseum auf dem Bogenberg zu sehen. Die schaffensreichste Zeit ihres Vaters als Maler waren die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg, meint Anneliese Schürg. Damals habe er eine Malschule in oder bei Dresden besucht. Aus dieser Zeit stammen wohl auch die beeindruckenden Zeichnungen und Skizzen, meist Porträts und Aktzeichnungen. Es gibt auch Bilder aus seiner Soldatenzeit, sagt Hammer. Bei den Ölbildern handelt es sich überwiegend um Landschaften und ländliche Stillleben, die meist Mitterfels und seine Umgebung zum Thema haben. Eines der schönsten Bilder ist laut Hammer ein Ölgemälde, das vermutlich einen Pfingstumzug [Palmsonntagsumzug! - Red.] vor der Kirche Sankt Georg mit Diakon, Ministranten und Schülern zeigt, die lange Stangen mit bunten Bändern tragen. Das Bild ist auf das Jahr 1928 datiert, eine Szene voll Leichtigkeit, Leben und Charme. Inzwischen hat Anneliese Schürg die komplette Bildersammlung ihres Vaters, der 1976 verstarb, mit einer Schenkung der Marktgemeinde überschrieben. Die Sammlung soll in das Burgmuseum aufgenommen und somit einem breiteren Publikum gezeigt werden. Im Sommer ist dann eine kleine Sonderausstellung mit Werken von Johannes Hausladen geplant, erklärt Wolfgang Hammer.
Quelle: Elisabeth Röhn/BOG Zeitung com 8. März 2017 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist.)
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