Mit Glück und Breze durch die vier Jahres- zeiten

neuer sr-kalender 1 010 dgf ztg 00 250816Die 421. Auflage des Straubinger Kalenders ist da – Gedichte, Bilder, Geschichten

Von Brezen-Liebesgeschichten über verschiedenste Gedichte bis hin zur historischen Entstehung des Osterhasen: Im 421. Jahrgang des Straubinger Kalenders ist sowohl für jüngere als auch für erfahrenere Leser etwas dabei. Besonders abwechslungsreich wird das gelbe Büchlein auf seinen 288 Seiten durch die vielen verschiedenen Autoren, die unter der Leitung von Stadtarchivarin Dr. Dorit-Maria Krenn mitgewirkt haben.

Sowohl altbekannte als auch ganz neue Autoren haben am Straubinger Kalender 2017 mitgewirkt. „Jedes Jahr ist ein Aufruf an die Leser im Kalender, selbst Texte beizusteuern“, erklärt Krenn. Außerdem achte sie bei der Planung des Büchleins, mit der sie ein ganzes Jahr beschäftigt ist, auf besondere Jubiläen, Jahrestage oder Geburtstage. „So ist auch der Beitrag über Neunburg vorm Wald in den Kalender gekommen.“ Denn die Stadt in der Oberpfalz feiert tausendjähriges Jubiläum.

Wichtig ist Krenn auch, dass zum gesamten Jahreslauf Gedichte und Geschichten zu finden sind. Dabei legt sie Wert auf eine Mischung zwischen hoher Literatur – 2017 vertreten durch Theodor Storm – und ganz bodenständigen, ehrlichen Gedichten aus der unmittelbaren Bevölkerung.

Der „Heimatkalender für Niederbayern und die Oberpfalz“, wie es auf dem Deckblatt heißt, ist den vier Jahreszeiten entsprechend aufgeteilt. Neben vielen Gedichten über die prächtige Tier- und Pflanzenwelt ist im „Frühling“ auch ein Themenblock zur Breze enthalten. So erfährt der Leser, dass der Bayern liebstes Laugengebäck wohl schon wesentlich älter ist, als bisher angenommen. Denn Forscher haben bei Ausgrabungen in Regensburg im Frühjahr 2015 die Überreste von Brezen, Semmeln und Hörnchen gefunden. Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Fundstücke aus dem Zeitraum zwischen 1700 und 1800 stammen. Passend zum Thema schließt sich die Erfindung und Entwicklung der Breze an, ein Gedicht sowie eine Liebesgeschichte, die mit dem Gang in eine Bäckerei beginnt und endet.

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Passend zum Frühling findet sich auch einiges Religiöses im Kalender. So ist der Artikel „Das Wiederaufleben der Heiligen Gräber – Geschichte, Gestaltung und Botschaft“ ein interessanter Lesestoff. Wie im gesamten Straubinger Kalender ist auch dieser Beitrag bunt und vielfältig bebildert.

Von Meister Lampe zum Schoko-Osterhasen

Begleitend zum Osterfest ist der Werdegang des Meister Lampe zum beliebten Schokohasen erklärt, eine lustige Geschichte rundet das Thema ab. Ein Sohn nämlich fragt seine Mama, ob es denn wahr sei, was er von seiner Freundin gehört habe: Dass es den Osterhasen gar nicht wirklich gebe?

Es wird diskutiert, die Mutter will es zuerst nicht recht zugeben, der Bub aber drängt darauf. Schließlich die bittere Wahrheit: Ja, die Eltern haben gelogen, nein, den Osterhasen gibt es nicht wirklich. Der Bub ist schockiert und sagt, dass er jetzt erst einmal mit seiner Freundin reden müsse. „Wenn’s unbedingt sei muaß“, sagt die Mutter. „Fahr aber net z’schnell! Net, dass da an Führerschein abnehman. Jetz, wosd’n endlich gschafft hast!“

Der Sommer im Straubinger Kalender wiederum ist unter anderem geprägt von kleinen Anekdoten, einem Beitrag zum Museum in Vilsbiburg und einer Erinnerung an das „Spiel ohne Grenzen“ im Jahr 1967.

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Der Abschnitt „Herbst“ erzählt beispielsweise vom niederbayerischen Gelehrten Johannes Aventinus und dem Schicksal des kritischen Katholiken im Herzogtum Bayern. Der gebürtige Abensberger kam im 16. Jahrhundert wegen seiner Kritik an katholischen Amtsträgern in Verruf. Bis ins 18. Jahrhundert, also weit nach seinem Tod, wurde er deshalb als Ketzer geächtet. Erst in der Aufklärung stellten Forscher und Wissenschaftler seinen guten Ruf wieder her.

Nikolaus, Weihnachten und das Glück

Der „Winter“ beschäftigt sich natürlich mit der Adventszeit, dem Nikolaus und dem Weihnachtsfest. Gedichte, Geschichten und viele Bilder begleiten den Leser durch die „staade Zeit“. Ein Text über das Glück und seine verschiedenen Bedeutungen rundet den Kalender ab. Der Verfasser des Glück-Beitrags, Ottokar G. E. Wagner, fasst zusammen: „Wer das Glück mit allen Mitteln sucht, wird es nicht finden.“ Vielmehr entscheide letztlich „allein unser Herrgott“, ob wir überhaupt echtes Glück finden.

Neben seinem hohen Unterhaltungswert ist der Kalender als Alltags-Begleiter das ganze Jahr hinweg nützlich. Mit seinem Übersichtskalender, einem Feiertagsverzeichnis, einer Liste mit kirchlichen Behörden sowie einem Trächtigkeitskalender verschiedener Haustiere ist der Besitzer des gelben Büchleins stets gut informiert.

Info

Der Straubinger Kalender 2017 ist ab sofort in allen Geschäftsstellen der Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung sowie in Buchläden und im Schreibwarenhandel erhältlich. Er kostet 4,80 Euro.

Quelle: Jessica Seidel, in: BOG Zeitung vom 25. August 2015 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist.)

 

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