Emerenz Meier - Von Schiefweg nach Chicago

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Über einen Film von Klaus Ickert in der Sendereihe LIDO des Bayerischen Fernsehen

                                                                              ..... jetzt nur noch als Info-Text online.

 

Auf den Spuren der Dichterin Emerenz Meier (1874 Schiefweg - 1928 Chicago) entdecken wir eine moderne Dichterin, deren Werk bis heute kaum an Kraft verloren hat.

1874 wurde Emerenz Meier in Schiefweg bei Waldkirchen im Bayerischen Wald geboren. Ihre Eltern waren Wirtsleute und Bauern. Mit zehn Jahren fing Emerenz an, kleine Erzählungen zu verfassen. Naturalistisch beschreibt sie in ihren Texten Menschen und Orte des Bayerischen Waldes, spürt Ungerechtigkeiten nach und rebelliert gegen überalterte Traditionen. Emerenz wird als schreibendes Bauernmädchen bald auch außerhalb Bayerns bekannt. Einige Literaten und Schriftsteller interessieren sich für sie.

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Büste Emerenz Meier in Passau (von Christine Wagner, 2008) (wikimedia CC BY-SA 3.0 – Foto: Andreas Praefcke)

1897 veröffentlicht Emerenz ihr einziges Buch "Aus dem bayerischen Wald", schreibt für den "Simplizissimus" und "Die Jugend". Doch die Karriere bleibt stecken. Berufliche und private Pläne - wie die Eröffnung einer Künstlerkneipe in Passau - scheitern. Die Familie verarmt - im Bayerischen Wald waren die Verdienstmöglichkeiten gering - und wandert 1906, wie so viele aus dem Bayerwald, nach Amerika aus, nach Chicago.

Die boomende Handelsstadt Chicago - damals fast zwei Millionen Einwohner - zog die Emigranten an. Viele Polen und Deutsche lebten bereits in der Stadt der Schlachthöfe und Fließbänder, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Doch Emerenz hatte kein Glück. Sie heiratete einen Landsmann, bekam 1908 ein Kind. Kurz darauf starb ihr alkoholkranker Mann. Sie heiratete wieder, einen Schweden. Das Leben in der Fremde, der Kampf ums Überleben brachten die Schriftstellerin Emerenz Meier zum Verstummen.

 

Nach dem Ersten Weltkrieg kritisierte sie in Briefen an ihre bayerische Freundin Auguste Unertl die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse in Europa und Amerika. Fremd in der Fremde mit Sehnsucht nach einer Heimat, die sie nirgendwo gefunden hat, starb sie 1928 in Chicago.

 

Schauplätze der Dokumentation sind der Bayerische Wald - und als denkbar größter Kontrast der Dschungel der Großstadt Chicago. In seinem Film folgt Klaus Ickert den Lebensspuren der Dichterin, fragt Künstler, die ihre Gedichte vertont oder ihr Leben verfilmt haben, und lässt uns eine moderne Dichterin kennenlernen, deren Werk bis heute kaum an Kraft verloren hat.

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Geburtshaus der Bayerwald-Dichterin Emerenz Meier. Museum im Obergeschoss, Waldkirchener Ortsteil Schiefweg (wikimedia CC-BY-Sa – Urheber: Elcolm.stadler)

Quelle: Infos zum Film von Klaus Ickert bei br-online.

>>> Der Film ist nur noch in der Mediathek erhältlich. Zum Infotext [... hier klicken].

 

 


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