Mühlen an der Menach (08): Wasserkraftnutzung in Kleinmenach und an den Nebenflüssen (in Groß- und Kleinwieden und Aign) - Die Wasserkraftnutzung beim "Sepp-Mohl" in Kleinwieden

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Die Wasserkraftnutzung beim “Sepp-Mohl” in Kleinwieden

Auch der Hof in Kleinwieden ist wie das Nachbaranwesen in Großwieden schon seit Jahrhunderten im Besitz der jeweils gleichen Familie. In Kleinwieden sind es die Kienbergers, nachweisbar auf dem Hof seit etwa 1630. Die ersten Kienbergers, Josef und Barbara, sind damals von Ichendorf nach Kleinwieden gekommen und haben den hier üblichen Hausnamen “Sepp-Mohl”, der heute noch im Gebrauch ist, übernommen. Jetziger Besitzer des circa 160 Tagwerk großen Anwesens ist Michael Kienberger junior.

Um 1923 errichtet der Urgroßvater des jetzigen Bauern, auch ein Michael Kienberger, unterhalb des Hofes ein kleines E-Werk und baut gleichzeitig für dessen Betrieb etwa 50 Meter oberhalb einen Stauweiher. Den Generator in dem kleinen Holzgebäude treibt ein oberschlachtiges Wasserrad mit einem Durchmesser von drei Meter an. Zur Steigerung des Gefälles ist es so tief, wie der Abfluss es erlaubt, in die Erde eingelassen. Die Zuleitung des Wassers erfolgt vom Stauweiher herunter über eine 40er Betonrohrleitung.

Nach der Inbetriebnahme stellt sich heraus, dass die Stromerzeugung nur jeweils ein bis zwei Stunden pro Tag möglich ist, denn der laufende Wasserzufluss ist gering und es kann nicht die gesamte im Weiher angesammelte Wassermenge genutzt werden, weil sie wegen des geringen Gefälles zwischen Weiher und Mühlrad nicht am Tiefpunkt abgezapft, sondern nur oberflächlich entnommen werden kann.

Der erzeugte Strom wird ausschließlich für Beleuchtungszwecke auf dem Anwesen genutzt. Eine Mahlmühle ist auf dem Kienbergerhof nicht nachweisbar. Aufgrund der schwachen Wasserkraft können auch sonst keine Maschinen auf mechanischem Weg angetrieben werden.

Ab 1948 wird das kleine E-Werk wegen ungenügender Effektivität sukzessive abgebaut: Zunächst werden die Dachplatten abgenommen, dann Wasserrad und Generator verkauft und irgendwann wird schließlich auch das Gebäude abgebrochen. Heut lässt sich diese Anlage nur noch im Gelände erahnen, sie ist aber noch lebendig in der Erinnerung von Michael Kienberger sen., dem Bürgermeister von Konzell.

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