1000 Jahre Geschichte um Mitterfels - 50 Der Dorfbrunnen von 1871

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1949 hat der Dorfbrunnen von 1871 ausgedient. Die kleinChrista Stolz schöpft letztmals Wasser daraus. (Bildarchiv AK Heimatgeschichte Mitterfels)- Vergrößern durch Anklicken!

Vor gut 830 Jahren tauchte der Name Mitterfels das erste Mal in einer Urkunde auf; Gschwendt im Kinsachtal kann auf 900 Jahre zurückblicken; vor 960 Jahren übernahmen die Grafen von Bogen den östlichen Donaugau von den Babenbergern; Metten, im Jahre 766 gegründet, rodete zu Füßen der schützenden Bergkette zwischen Vogelsang und Hirschenstein . . . über 1000 Jahre interessante Geschichte, in die wir in halbmonatlich wechselnden Kapiteln eintauchen.

Zu den vorhergehenden Kapitelbeiträgen können Sie sich im Menue rechts in der Grafik „1000 Jahre Geschichte um Mitterfels“ durchklicken.

Der Dorbrunnen von 1871

Die stetige Wassernot im unteren Dorf bewog 1870 den Gastwirt Zachmann (heute Gasthof "Friedenseiche"), sich für einen Hausbrunnen das Quellwasser von der "Point" herzuleiten. Das brachte die Anwohner auf den Gedanken, auf gleiche Weise eine Gemeinschaftsanlage zu schaffen, einen Dorfbrunnen mitten auf dem Dorfplatz. In einer Versammlung unter Bürgermeister Kartmann von Höfling am 23Oktober 1871 wurde das schon vorgeplante Projekt gebilligt und beschlossenEin Wasserbecken wurde ausgehoben, mit einem hölzernen Zeltdach abgedeckt und mit einer Handpumpe versehenGastwirt Zachmann war mit dem Anzapfen seiner Leitung einverstanden und sicherte sich damit auch an diesem Brunnen das Nutzungsrecht. Landwirt Attenberger gestattete die nötigen Grabarbeiten auf seiner Wiese.

Die auf 225 Gulden veranschlagten Herstellungskosten wurden auf verschiedene Nutzungsberechtigte verteilt. Sie zahlten zwischen 6 bis 30 Gulden. 50 Gulden sollte die Schulgemeinde beisteuern (das Schulhaus befand sich damals noch im Haus Burgstraße 4)Lehrer Max Dirrigl musste jedoch versprechen, die Gemeinde nie mehr weiters in Wasserangelegenheiten belästigen zu wollenEine Beteiligung erwartete man sich auch von der Feuerversicherung und von der Kgl. Regierung "wegen Nutzens für die ärarischen Gebäude".

Als 1878 vier Häuser weiter das "neue Schulhaus" gebaut wurde, zählte auch dieses zu den Berechtigten. Einem Beschluss der Schulkommission vom August 1886 ist zu entnehmen, dass die Schulgemeinde 1/der Unterhaltskosten zu tragen hatte, dass aber für das Weißen der Schulräume kein Brunnenwasser entnommen werden durfte.

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Vor dem Bau der Wasserleitung 1948/49: Am Dorfbrunnen bei der Friedenseiche in Mitterfels musste das Wasser zeitweise rationiert werden. (Foto: Franz Stolz) - Vergrößern durch Anklicken!

Nun war 1871 auch die Zeit, da landauf landab der "glorreiche Feldzug 1870/71"gefeiert wurde. In Mitterfels setzte man zum Dorfbrunnen eine junge "Friedenseiche". Sie steht noch heute. Der Brunnen aber wurde 1953 aufgelassen, nachdem er schon 1949 mit dem Bau der Wasserleitung seine Bedeutung verloren hatte. (vgl. Kap. 65)

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