1000 Jahre Geschichte um Mitterfels - 12 Amt Mitterfels im Landshuter Erbfolgekrieg 1504/05
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Vor gut 830 Jahren tauchte der Name Mitterfels das erste Mal in einer Urkunde auf; Gschwendt im Kinsachtal kann auf 900 Jahre zurückblicken; vor 960 Jahren übernahmen die Grafen von Bogen den östlichen Donaugau von den Babenbergern; Metten, im Jahre 766 gegründet, rodete zu Füßen der schützenden Bergkette zwischen Vogelsang und Hirschenstein . . . über 1000 Jahre interessante Geschichte, in die wir in halbmonatlich wechselnden Kapiteln eintauchen.
Zu den vorhergehenden Kapitelbeiträgen können Sie sich im Menue rechts in der Grafik „1000 Jahre Geschichte um Mitterfels“ durchklicken.
12 Amt Mitterfels im Landshuter Erbfolgekrieg 1504/05
Nur zehn Jahre dauerte der Friede nach dem Löwleraufstand, dann kam es so schlimm über unser Land, wie schon seit den Ungarneinfällen nicht mehr. Und das Ganze nur aus Erbschafts- und Machtansprüchen der eigenen Herzöge.
In dem schon seit 1253 bestehenden Herzogtum Niederbayern (manchmal geteilt in Landshut und Straubing bzw. Ingolstadt) war 1503 die männliche Linie der "Reichen" Landshuter Herzöge ausgestorben. Der Münchner Albrecht IV. wartete auf das Erbe, doch der ihm ganz und gar nicht gutgesinnte Landshuter hatte, entgegen den wittelsbachischen Hausgesetzen, den Gemahl seiner Tochter, den Pfälzer, als Erben eingesetzt. Und das reichte den Herren zum Krieg - und wenn dabei das ganze Land zugrunde gehen sollte.
Dargestellt sind Georg der Reiche und Hedwig von Polen im Fenster des Haupttreppenhaus des Landshuter Rathauses. (Wikimedia CC BY-SA 3.0/Gliwi)
Die Kräfte der Landshuter und Pfälzer auf der einen Seite, wie die der Münchner auf der anderen, reichten nicht aus zu einem entscheidenden Sieg. So erschöpfte sich der Krieg in einem sinnlosen Plündern, Brennen und Morden. Albrecht IV. verbrannte Aiterhofen, kam auch nach Oberaltaich. "Diser Krieg hat leyder unser Closter auch insonderheit getroffen/ und seynd etwelche Zimmer abgebrennt worden", nachdem schon vorher 1503 und 1504 Brände im Kloster gewütet hatten.
Mitterfels wurde unmittelbar nicht betroffen. Einmal schien es, als wollte der Krieg auch unser Gebiet erfassen, als von Cham her böhmische Soldknechte als Verbündete des Landshuters nach Süden stießen, um sich mit der pfälzischen Kriegspartei zu vereinigen. Da zog der bayerische Hauptmann "vor dem Walde", Konrad von Wallbrunn, zusammen mit Siegmund dem Sattelboger und herzoglichen Beamten (worunter sicher auch solche von der Mitterfelser Pflege waren) den Böhmen entgegen. Sie hatten das Landaufgebot bei sich, die sogenannten "Waldknechte". Bei Runding trafen sie auf die gefürchteten Böhmen, mussten sich aber geschlagen geben. Kurze Zeit darauf wurde ein zweiter Zug gegen die Böhmen unternommen, nun mit dem Herrn von Stauf als Anführer. Diesmal hatten die Waldknechte mehr Glück; sie töteten sechzig von den böhmischen Söldnern und machten viele Gefangene. Nach dem großen Sieg über die Böhmen bei Wenzenbach kamen keine ihrer Scharen mehr über die Grenze.
Da verheerte im Dezember 1504 der "Landverderber", einer der gefürchtetsten Hauptleute der Landshuter Partei, nochmals das Donautal bis nach Oberaltaich, von dem einige Gebäude verbrannt wurden. Das war der "Kehrab" des Bayerischen Erbfolgekrieges. Das Kloster Windberg hatte nicht minder Vermögenseinbußen erlitten. 17 Güter wurden verbrannt, 20 blieben öd liegen, wurden nicht mehr bebaut. Sie dürften wohl draußen im Flachland gelegen haben.
Abb. von Links: Herzog Georg der Reiche (Bildnis von Peter Gertner, nach dem Tod Georgs entstanden um 1531/32) - Albrecht IV., Gemälde von Barthel Beham (1502-1540), Staatsgalerie Neuburg - Ruprecht von der Pfalz, Gemahl der Tochter Georg des Reichen, Elisabeth, auf einem Gemälde im Fürstengang Freising
Nach Oberaltaicher Berichten gab es auch die Jahre nach dem Erbfolgekrieg Belästigungen und Beschädigungen mit Waffen und Brand. So werden 1512 und 1516 Verträge erwähnt, in denen geschädigte Untertanen beim Wiederaufbau ihrer Güter unterstützt wurden. Die Schulden des Klosters stiegen fortwährend: 1521 waren es 2563 Gulden.
Die um diese Zeit herrschende Reformation scheint unser Gebiet nicht betroffen zu haben. Nur von einem Windberger Prämonstratenser Thomas Rohr wird berichtet, dass er nach zwanzigjährigem Aufenthalt das Kloster verließ und heiratete. Er wurde lutherischer Prediger in Cham und später in Ortenburg.
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