Mitterfels
Burgtheaterverein Mitterfels feiert 20. Geburtstag
"Sommernachtstraum" (Archivbild AK Heimatgeschichte) - Vergrößern durch Anklicken!
„Wir wollen weitermachen“ – „Zum Sterben schön“ wird gespielt
Durch die coronabedingte Zwangspause musste nicht nur das für 2020 geplante Musical „Zum Sterben schön“ des Burgtheatervereins abgesagt werden, auch das 20-jährige Gründungsjubiläum musste entfallen.
Endlich konnte jetzt gefeiert werden mit einem gemeinsamen Essen und vielen Rückblicken.
Die Pläne für „Zum Sterben schön“ sind ein Jahr weiter gerückt, 2023 soll wieder gespielt werden, erklärt Gerhard Artinger. Er steht seit 2019 an der Spitze des Vereins, hat in mehreren Stücken mitgespielt und drängt darauf, wieder anzufangen. „Wir wollen den Theaterverein wieder aufleben lassen und unbedingt weitermachen“, betont Artinger. Das sei man den Fans schuldig.
Warten auf neues Theaterstück
Zurzeit hat der Verein 135 Mitglieder und führte im Sommer 2018 als bisher letztes Stück das Musical „9TO5“ auf. Über 20 Jahre lang habe der Burgtheaterverein das kulturelle Leben in Mitterfels und weit darüber hinaus geprägt, erklärte Bürgermeister Andreas Liebl und dankte allen Beteiligten für ihr Engagement.
In der Marktgemeinde warte man nun auf ein neues Theaterstück. Viele Erinnerungen lebten auf bei der 20-Jahr-Feier im Landgasthof Fischer, wo Artinger auch viele der Gründungsmitglieder begrüßen konnte. Zunächst erinnerte Sepp Simmel, Gründungsmitglied, ehemaliger Vereinsvorsitzender und aktiver Spieler, an die Anfänge vor 20 Jahren (siehe nebenstehenden Bericht).
Regisseur Sepp Fischer hielt eine Laudatio auf den verstorbenen damaligen Bürgermeister und Initiator Werner Lang, der auf seiner Suche nach einem Regisseur für das erste Singspiel „Der Holledauer Fidel“ alle Schwierigkeiten und Probleme mit Beharrlichkeit und einem gedankenvollen „warum nicht“ gemeistert habe.
So konnte 2001/2002 das Singspiel mit großem Erfolg aufgeführt werden. Damals traten neben den Spielern und einer Kindergruppe auch ein Pferd und eine Ziege auf. „Ein echtes Volkstheater“, so Fischer.
"Dreigroschenoper" (Archivbild AK Heimatgeschichte) - Vergrößern durch Anklicken!
Bühnenbild wurde immer aufwändiger
In späteren Aufführungen sei das Bühnenbild immer aufwendiger geworden: Man habe ein Karussell und sogar ein Schiff auf die Bühne gestellt. Werner Lang und viele Helfer hätten es möglich gemacht. „Beim Theaterspielen muss es um etwas gehen. Geduld und Pathos sind gefragt, die Menschen warten auf uns“, sagte Fischer.
Dr. Ben Gröschl widmete seinen Rückblick den Jahren 2009 bis 2013, als unter dem Vorsitz von Sepp Simmel ein Kinderstück und so anspruchsvolle Stücke wie „Der Mann von La Mancha“, „Die Dreigroschenoper“, das Musical „My Fair Lady“, „Das weiße Rössl“ und „Sugar“ mit sehr großem Erfolg aufgeführt wurden. Beim Theaterspielen habe er Feuer gefangen und sei in andere Welten eingetaucht, sagte Gröschl.
Die Theaterstücke sind anspruchsvoller geworden, eine Herausforderung für das gesamte ehrenamtliche Ensemble. Gröschl brach eine Lanze für das Ehrenamt: Die Arbeit sei immer mehr geworden und schwieriger zu bewältigen, das sei nur mit Menschen möglich gewesen, „die das Feuer der Begeisterung besitzen und zusammenhalten“.
"My Fair Lady" (Archivbild AK Heimatgeschichte) - Vergrößern durch Anklicken!
Theaterfestival und kleines Volksfest
Zum Abschluss blickte Vorsitzender Gerhard Artinger mit einer Bilderschau auf viele Vereinsaktivitäten zurück, erinnerte an die Aufführung des Sommernachtstraums als Stationentheater auf dem Wenzlhof, an das Musical „High Society“, das Theaterstück „Das Gespenst von Canterville“ und die letzte Aufführung 2018 „9TO5“.Für das neue Stück „Zum Sterben schön“, das für 2023 geplant ist, seien die Probenpläne fertig, die Förderung stehe. Im nächsten Jahr will der Verein ein dreitägiges Festival im Burghof veranstalten, mit vielen Spielszenen aus den vergangenen Jahren und alles in Musik verpackt. Damit soll das Theater wieder aufleben und Lust aufs Zuschauen machen. Eingebunden wird auch die Kreismusikschule sein und an ein kleines Volksfest in der Gemeinde ist auch gedacht.
„Da müssen wir Theater spielen“
Eine lustige Rolle hatte Sepp Simmel beim Theaterspiel „Der Holledauer Fidel“, dem ersten Stück des Burgtheatervereins vor 20 Jahren. Foto: Sepp Simmel
Gründungsmitglied Sepp Simmel blickt auf 20 Jahre Theater zurück
Vor 20 Jahren wurde der Burgtheaterverein neu gegründet, nachdem das Theaterspiel mit seiner langen Tradition in Mitterfels ein wenig in Vergessenheit geraten war. Der langjährige Vorsitzende, Theaterfan und Mitspieler Sepp Simmel blickte auf 20 Jahre Burgtheaterverein zurück.
Wann hat man in Mitterfels mit dem Theaterspielen begonnen?
Simmel: Es gibt Berichte, dass schon zwischen den Weltkriegen und auch nachher in Mitterfels Musiktheater gespielt wurde. Diese Singspiele wurden von der bereits im Jahr 1881 gegründeten Liedertafel aufgeführt. Als der damalige Bürgermeister Werner Lang im Mai 2001 die Kreismusikschule KMS nach Mitterfels geholt hatte und die Sanierung der Burganlage Ende der 90er-Jahre abgeschlossen war, meinte er: „Da müssen wir mal Theater spielen“ und gründete zusammen mit mehreren interessierten Bürgern den Burgtheaterverein. Seitdem werden in Mitterfels jedes Jahr Singspiele und Musicals als Freilichtspiele aufgeführt. Werner Lang hatte selbst als Jugendlicher beim Singspiel „Der Holledauer Fidel“ im Jahr 1947 mitgespielt. Später engagierte er sich beim Salonorchester der KMS und war bis zuletzt aktives Mitglied.
Seit 2007 waren Sie Vorsitzender des Theatervereins. Was war in diesen Jahren Ihre Hauptaufgabe?
Simmel: Ich habe mitgespielt, war aber immer auch Mädchen für alles und habe zugepackt, wo Hilfe notwendig war wie beispielsweise beim Bühnenaufbau. Es musste jemand da sein, der vorangeht. Wir vom Theaterverein haben immer alles alleine geschafft und das hat großen Spaß gemacht.
Sie waren in allen Stücken aktiv mit dabei. Welches Stück fanden Sie am besten?
Simmel: Das von der Zuschauerresonanz her erfolgreichste Stück war die Operette „Die Donauliesl“. Aber mir hat „Der böse Geist Lumpazi Vagabundus“ am besten gefallen. Es ging besonders locker und engagiert zu.
Wer hat die Stücke ausgewählt?
Simmel: Die Vorstandschaft und Regisseur Sepp Fischer haben gemeinsam überlegt und ausgewählt. Inzwischen haben sich die Stücke geändert, ebenso wie der Publikumsgeschmack, alles ist aufwendiger geworden. Trotzdem haben wir in fast jedem Jahr ein neues Stück auf die Bühne gebracht. Eine unglaubliche Leistung vieler Mitwirkender. Nach der coronabedingten Zwangspause soll 2023 wieder gespielt werden. Das Stück steht schon fest, die ersten Proben sind gelaufen, gespielt wird das Musical „Zum Sterben schön“.
Sind Sie wieder mit dabei?
Simmel: Nein, aktuell bin ich aus beruflichen Gründen ganz raus aus dem Theaterspielen.
Was liegt Ihnen trotzdem noch am Herzen?
Simmel: Dass wieder mehr Mitterfelser mitspielen und es wieder junge Spielerinnen und Spieler gibt, die dann im Laufe der Jahre immer mehr an ihren Rollen wachsen können.
Interview: Elisabeth Röhn
Links zu Archiv-Beiträgen auf dieser Webseite: (Anklicken!)
Burgtheaterverein verschiebt Musical
Burgtheaterverein führt Broadway-Musical 9 to 5 auf
Neueste Nachrichten
- 1000 Jahre Geschichte um Mitterfels (69)
- Vortrag über „Das Neue Schloss“ Steinach bei der Jahresversammlung des AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Mitterfelser Magazin. Jubiläumsausgabe 2024
- Benno und die Räuber vom Perlbachtal
- Eine „Dipferlscheißerin“ in Haselbach
- Windberg. Kultur- und Festspielverein mit Videofilmabend
- Mitterfels/Scheibelsgrub. „Jeder soll Chance bekommen“
- Haselbach: Adventliches Singen
- 27. Mitterfelser Christkindlmarkt um die Burg 2024
- 1000 Jahre Geschichte um Mitterfels - 68 Kirchliche Einrichtungen nach 1945
- St. Johann/Falkenfels. Konzert am ersten Adventssonntag
- Gold für Haselbach beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
- Falkenfels. Holzspiel läuft wieder
- Der Ursprung liegt bei Van Gogh
- Mitterfels/Haselbach. Ein neues Wandererlebnis
- Filmteam zu Gast in Mitterfels
- Waldleben ...
- Renovierung von St. Thomas, Herrnfehlburg
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins ab MM 11
- MM 11/2005. Mitterfelser Beitrag zum Festjahr „800 Jahre Bayerische Rauten“
- MM 11/2005. „Erinnerung und Mahnmal für die Zukunft“
- MM 11/2005. Vergessen und Verdrängen? Oder: Vom Wissen zum Gewissen?
- MM 11/2005. „Jetzt gehören wir dem Amerikaner!“
- MM 11/2005. Morgens um fünf holte sie der Gendarm
- MM 11/2005. Hakenkreuz – Aushängeschild der nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei (NSDAP)
Meist gelesen
- Unser "Bayerwald-Bockerl" erlebte seinen 100. Geburtstag nicht
- Vor 27 Jahren: Restaurierung der einstigen Kastensölde in Mitterfels abgeschlossen
- Markterhebung - 50 Jahre Markt Mitterfels
- Mühlen an der Menach (08): Wasserkraftnutzung in Kleinmenach und an den Nebenflüssen (in Groß- und Kleinwieden und Aign)
- Menschen aus unserem Raum, die Geschichte schrieben (1): Johann Kaspar Thürriegel
- Mühlen an der Menach (21): Die Höllmühl
- Begegnung mit Menschen (6). Drei Wandgemälde in der Volksschule Mitterfels von Willi Ulfig
- Dakemma, Bäxn, Moar ....
- Mühlen an der Menach (05): So wurde in Frommried (und auch in anderen Mühlen) aus Getreide Mehl
- Erinnerungen an einen "Bahnhof" besonderer Art: Haltepunkt Wiespoint
- Mühlen an der Menach (04): Frommried, eine der ältesten Mühlen
- Impressum
- Mühlen an der Menach (11): Die Mühle in Recksberg
- Das alte Dorf im Wandel
- Mühlen an der Menach (03): Ein Perlbach namens Menach
- Ortskernsanierung in Mitterfels (Stand 1995)
- Die Kettenreaktion
- Sparkasse Mitterfels - 10 Jahre älter als bisher bekannt
- Mühlen an der Menach (07): Die Hadermühl
- Das neue Mitterfelser Magazin 22/2016 . . .
- BWV-Sektion Mitterfels: Über 40 Jahre Lebens- freude (Stand: 2003)
- Datenschutzerklärung
- Publikationen AK Heimatgeschichte Mitterfels
- 2021: VG Mitterfels wurde 44
- Es begann in Kreuzkirchen
- Begegnung mit Menschen (1). Erinnerungen an Balbina Gall - Hebamme von Mitterfels
- Eine Bücherei entsteht
- Mitterfels. Vorweihnachtliches Lesekonzert im Burgstüberl
- Das ehemalige Benediktinerkloster Oberaltaich - seine Bedeutung für unseren Raum
- Wandern auf kurfürstlichen Spuren
- Schloss Falkenfels als Flüchtlingslager
- Mühlen an der Menach (01) - Vorstellung der Themenreihe
- Ergebnis der Bundestagswahl 2017 in der VG Mitterfels
- Der Forst, ein Ortsteil von Falkenfels
- Kirchengrabung in Haselbach mit Fund romanischer Wandziegelplatten im Jahre 1990
- Widder an den Thurmloch-Wassern
- Hausnummern - Spiegelbild für Dorf und Gemeinde
- Mühlen an der Menach (02): Wasserkraftnutzung an der Menach
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Jahreshauptversammlung 2017 mit Exkursion
- Sind wirklich die Falken die Namensgeber von Falkenfels?
- Mühlen an der Menach (19): Die Ziermühl
- Erinnerungen eines Landarztes
- Über den Mitterfelser Dorfbrunnen
- Qualifikation zur bayerischen Meisterschaft im Seifenkistenrennen 1950 in Mitterfels
- Sie waren Lehrbuben auf Schloss Falkenfels
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Das neue Mitterfelser Magazin 21/2015
- Mühlen an der Menach (25): Die "Wartnersäge" bei den Bachwiesen
- Zentrales Gemeindearchiv: Altes Kulturgut besser nutzen
- Zur Ortskernsanierung (1995): Begegnung mit Stuttgarter Studenten
- Neues Mitterfelser Magazin 19/2013 erschienen
Meist gelesen - Jahresliste
- Das neue Mitterfelser Magazin 22/2016 . . .
- BWV-Sektion Mitterfels: Über 40 Jahre Lebens- freude (Stand: 2003)
- Publikationen AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Mitterfels. Vorweihnachtliches Lesekonzert im Burgstüberl
- Der Forst, ein Ortsteil von Falkenfels
- Burgmuseumsverein Mitterfels. Objekt des Monats Oktober 2016 . . . und frühere Objekte
- History of Mitterfels
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins
- Der Haselbacher Totentanz
- Bayerische Landesausstellung 2016 in Aldersbach. Bier in Bayern
- Kalenderblatt
- Mitterfels. Theaterspiel und Menü im Gasthaus „Zur Post“
- Landesausstellung "Bier in Bayern" in Alders- bach
- Club Cervisia Bogen. Bogen: Startschuss für D‘Artagnans Tochter und die drei Musketiere
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Führung Friedhof St. Peter in Straubing
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
- Windberger Theater-Compagnie. „Lokalbahn“ - Rollen mit Herz und Seele gespielt
- Landkreis Straubing-Bogen. Hans Neueder gibt nach 25 Jahren sein Amt als Kreisheimatpfleger auf
- Jahresversammlung 2016 des AK Heimatgeschichte Mitterfels mit Exkursion nach Elisabethszell
- Schwarzach. KiS-Gründer Wolfgang Folger übergibt Amt des Vorsitzenden an Sascha Edenhofer
Meist gelesen - Monatsliste
- Neues aus unseren Gemeinden
- 1000 Jahre Geschichte um Mitterfels (69)
- Baugebiet Pimaisset Mitterfels. Mit Regenwasser die Toilette spülen
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins ab MM 11
- MM 11/2005. Mitterfelser Beitrag zum Festjahr „800 Jahre Bayerische Rauten“
- MM 11/2005. Hakenkreuz – Aushängeschild der nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei (NSDAP)
- MM 11/2005. Morgens um fünf holte sie der Gendarm
- MM 11/2005. „Erinnerung und Mahnmal für die Zukunft“
- MM 11/2005. „Jetzt gehören wir dem Amerikaner!“
- MM 11/2005. Vergessen und Verdrängen? Oder: Vom Wissen zum Gewissen?
- Kalenderblatt Allerseelen. Zwei Münchner Friedhöfe der besonderen Art
- Schwarzach. 33 Jahre KIS - Jahresprogramm
- MM 11/2005. Seite des herausgebenden Vereins: AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Renovierung von St. Thomas, Herrnfehlburg
- „Kein kleiner Waidler-Adel“
- Vortrag über „Das Neue Schloss“ Steinach bei der Jahresversammlung des AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Waldleben ...
- Mitterfelser Magazin. Jubiläumsausgabe 2024
- Filmteam zu Gast in Mitterfels
- Der Ursprung liegt bei Van Gogh