„Hoamattour“ führte nach Hirschberg

2023 06 05 Hoamattour Hirschberg

Der Falkenfelser Bürgermeister Ludwig Ettl (r.) mit der Gruppe der Naturfreunde und Rangerin Katharina Merkel (2. v. r.) sowie Martina Kögl (5. v. r.) von den Grünen. Foto: Elisabeth Röhn – Vergrößern durch Anklicken!

Was sind Ausgleichsflächen?

Hecken, Wiesen, Moore und Ausgleichsflächen im Hirschberger Umland, Gemeinde Falkenfels, standen im Mittelpunkt der 7. Hoamattour des Grünen-Ortsverbandes der VG Mitterfels-Steinach.

In den Hoamattouren stellen geschulte Referenten ökologisch und kulturell interessante Orte vor und laden zur Diskussion ein. Diesmal war Rangerin Katharina Merkel vom Naturpark Bayerischer Wald dabei und führte eine große Gruppe von Naturfreunden in das landschaftlich und ökologisch sehr abwechslungsreiche Gebiet rund um Hirschberg bei Falkenfels. Hier stand Bürgermeister Ludwig Ettl den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zum Thema Ausgleichsflächen Rede und Antwort. Martina Kögl, mit Miriam Baumgartner Vorsitzende der Grünen-Ortsgruppe, erläuterte kurz das Anliegen der Ortsgruppe Mitterfels-Steinach, die seit 2020 mit ihren Hoamattouren ökologisch, kulturell und sozial interessante Orte in der engeren Heimat vorstellt.

Beispiel für gelungene Ausgleichsfläche

Als Naturparkrangerin sei sie bestrebt, unter dem Motto „Der Natur auf der Spur“ durch Regionallandschaften zu führen, Menschen zu beraten, Naturlandschaften zu pflegen, zu fördern und zu erhalten, um Mensch und Natur nachhaltig in Einklang zu bringen, erklärte Rangerin Katharina Merkel. Als gutes Beispiel einer gelungenen Ausgleichsfläche bot sich eine Wiese im Falkenfelser Ortsteil Hirschberg an. Bürgermeister Ludwig Ettl erläuterte die Details: Die Wiese am Waldrand mit einer Fläche von 20.000 Quadratmetern sei durch Totholzhaufen, durch Steinriegel, wie sie früher überall im Bayerischen Wald anzutreffen waren, und einen Magerrasen aufgewertet worden. Dazu musste unter anderem Humus abgetragen und Schotterflins aufgebracht werden. Obstbäume alter Sorten seien gepflanzt und die Schnittzeit der Wiese auf Juni verlegt worden. Im Herbst werde die Fläche durch Schafe beweidet, so Ettl.

Eine Diskussion entspann sich unter anderem über die Maßnahmen zahlreicher Kommunen, die Gehölze und Hecken an Straßenrändern oft sehr unsensibel auf Stock setzen und damit Nist- und Brutmöglichkeiten für Vögel und Insekten zerstören.

Weiter wurden sogenannte Wässerwiesen mit ihrer einzigartigen Pflanzenwelt wie Schilf, Moorgräsern oder Erlen besucht. Der Übergang zum Niedermoor zeige eine seltene Fauna, offene Flächen seien früher für die Heugewinnung genutzt worden, ein kleiner Bach bewässerte die Wiesen. „Derartige Lebensräume mit ihrer besonderen Vegetation und seltenen Tierarten sind nicht mehr herstellbar und stehen unter Naturschutz“, so die Rangerin.

Die nächste Hoamattour soll in den Raum Haselbach führen.

Elisabeth Röhn/BOG Zeitung vom 5. Juni 2023 (Gen. der Lokalredaktion)

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