Bezirk Niederbayern. Denkmalpreis für die Hien-Sölde Mitterfels

 

Sensationsfund „wie die Blaue Mauritius" – Sportlerehrung durch den Bezirk und Zuschussvergabe

08 hien-soelde mit schrotMainkofen. Der Bezirk Niederbayern würdigt die Sanierung der sogenannten Hien-Sölde in Mitterfels im Landkreis Straubing-Bogen mit dem Denkmalpreis. Das hat der Kulturausschuss des Bezirks bei seiner Sitzung am Donnerstag in Mainkofen (Kreis Deggendorf) einstimmig beschlossen. Daneben vergaben die Bezirksräte Zuschüsse aus der Kulturstiftung in Höhe von mehreren Zehntausend Euro und Fördergelder für die Denkmalpflege in Höhe von fast 270.000 Euro.

Die Hien-Sölde vor der Sanierung in den Achtzigerjahren (Foto: Franz Wartner)

Das Erdgeschoss der Hien-Sölde, ein Kleinbauernhaus, stammt aus dem Jahr 1436. Die Entdeckung eines Blockbaus aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg sei eine absolute Sensation für den Denkmalschutz, erläuterte Bezirksheimatpfleger Dr. Maximilian Seefelder. "Das ist denkmalpflegerisch die Blaue Mauritius für Niederbayern", sagte er in Anlehnung an die kostbare und seltene Briefmarke.

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Das Erdgeschoss der Hien-Sölde ist noch vor dem Dreißigjährigen Krieg gebaut worden. Die mühevolle Sanierung des Kleinbauernhauses würdigt der Bezirk mit dem Denkmalpreis. (Foto: Elisabeth Vogl)

"Enormes Engagement"

Besonders bemerkenswert sei das enorme Engagement des Fördervereins unter dem Vorsitz von Maria Birkeneder. Sie habe den historischen Wert des ehemaligen Bauernhauses erkannt und mit dem Verein eine vorbildliche Instandsetzung in die Wege geleitet. Neben der kompletten Außensanierung vom Dach bis zum Fundament mussten unter anderem auch Türen, Fenster, Decken und Böden erneuert werden. Inzwischen ist das Bauernhaus nicht nur in gutem Zustand, es hat auch eine Nutzung gefunden: In der Hien-Sölde ist die Volksmusikstelle Niederbayern-Oberpfalz des Bayerischen Vereins für Landespflege untergebracht. Die Stube dient zudem als Veranstaltungsraum.

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Südansicht der Hien-Sölde (Foto: Franz Tosch)

Der Denkmalpreis ist mit 7500 Euro dotiert und wird alljährlich am zweiten Sonntag im September, an dem auch der "Tag des offenen Denkmals" stattfindet, verliehen.

Eine Ehrung ganz anderer Art soll es für die Spitzensportlerin Anna Schaffelhuber geben: Auf Vorschlag von Hannelore Langwieser (CSU) soll der Bezirk der Bayerbacherin (Landkreis Landshut) für das hervorragende Abschneiden bei den Paralympics gratulieren.

Für - zumindest zeitweilige - Bedenken hatte ein Antrag der "Sozialistischen Jugend Deutschlands Die Falken" unter anderen bei Bezirkstagsvizepräsident Franz Schedlbauer (CSU) gesorgt. Die Gruppe hatte einen Zuschuss für ihre Jugendarbeit beantragt. Schedlbauer war sie aber noch von daher in negativer Erinnerung, dass sie im Oktober zu einer Demonstration gegen den Einzug der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte (RSU) in die Bogener Kaserne aufgerufen hatte. Schedlbauer ist dort Bürgermeister. "Die RSU war im Hochwassereinsatz, und jeder Betroffene war wohl für diese Hilfe dankbar", betonte er. Dennoch schloss er sich der Einschätzung von Bezirksjugendringvorsitzendem Michael Groß an, der das Projekt - eine Schulung Ehrenamtlicher in der Jugendverbandsarbeit - für förderwillig befand. Die Zustimmung für die Summe von 480 Euro fiel einstimmig aus.

„Großartiges" Festival

Ganz knapp dagegen, mit fünf zu vier Stimmen, entschied das Gremium, die Festspiele Europäische Wochen in Passau mit 30.000 Euro und nicht nur mit 25.000 Euro zu unterstützen. Immerhin ein paar Hunderter mehr gab's für das 15. Landshuter Kurzfilmfestival. Auf Initiative von Bezirksrat Markus Scheuermann (Grüne) wird es mit 6.000 Euro statt mit 5.000 unterstützt – 5.900 zahlt der Bezirk, 100 Euro will Scheuermann privat drauflegen, um die Summe rund zu machen. Zuvor hatte Bezirksheimatpfleger Seefelder auf die inzwischen internationale Bedeutung der "großartigen Veranstaltung" hingewiesen.

Weitere Zuschüsse aus der Kulturstiftung gibt es unter anderem für folgende Projekte: niederbayerischer Archäologentag in Deggendorf (900 Euro), Plattlinger Jazzforum (740 Euro), Regionalwettbewerb "Jugend musiziert" in Landshut (1.500 Euro), Kunstsymposium "Nepomuk, der Heilige Mitteleuropas" in Plattling (2.500 Euro), Figurentheaterfestival Straubing (5.000 Euro), Natur-und Tierfilmfestival "Naturvision" in Freyung-Grafenau (5.000 Euro), Landshuter Hofmusiktage (10.000 Euro), Volksmusikspektakel "drumherum" in Regen (12.000 Euro), Sonderausstellung "Bier-Musik-Genuss in Maßen" im niederbayerischen Landwirtschaftsmuseum Regen (5.000 Euro), Sonderausstellung Mysterium Mithras im Museum Quintana in Künzing (3.300 Euro).

Daneben gab der Kulturausschuss grünes Licht für Fördermittel für die Denkmalpflege in Höhe von fast 270.000 Euro. Unter anderem wird der zweite Bauabschnitt der Innenrestaurierung der Basilika Sankt Jakob in Straubing finanziell unterstützt. Der Backsteinbau zählt zu den größten gotischen Kirchen Altbayerns.


 

Quelle: pah, in SR-Tagblatt vom 28. März 2014, Seite 13

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