Urzeitliche Wiesenkoralle am Nationalpark entdeckt

NPV BW PM 49 21 Urzeitliche Wiesenkoralle am Nationalpark entdeckt

Die Amethystfarbene Wiesenkoralle ist so selten geworden, weil sie ganz besondere Lebensraumansprüche hat. (Foto: Peter Karasch/NP BW) - Vergrößern durch Anklicken!

Familie entdeckt besondere Rarität auf naturnaher Wiese

Neuschönau. Die Pilzfamilie des Böhmerwaldes ist um eine Art reicher. Dank der aufmerksamen Beobachtungen von Familie Rosenberger aus Blumental bei Neuschönau ...

... wurde nun eine weitere Rarität erstmals in der Region nachgewiesen. Die Amethystfarbene Wiesenkoralle, mit wissenschaftlichem Name Clavaria zollingeri, gilt in Bayern als vom Aussterben bedroht. Neben dem jüngsten Nachweis auf der naturnahen Wiesenfläche in direkter Nähe des Nationalparks Bayerischer Wald gibt es im ganzen Freistaat nur noch sechs weitere Vorkommen.

„Die Korallenform und intensiv blauviolette Färbung können durchaus mit den schönsten Meereskorallen mithalten“, findet Nationalparkmykologe Peter Karasch, der den Fund im Labor eindeutig bestimmte. „In Europa ist der hübsche Wiesenpilz überall selten geworden und gilt als Zeigerart für sehr wertvolle Wiesenbiotope. Wie die meisten Pilzarten von artenreichen Mähwiesen ist diese Wiesenkoralle sehr empfindlich gegenüber hohen Nährstoffeinträgen.“ Nicht nur wegen der besonderen Lebensraumansprüche, sondern auch aufgrund seiner außergewöhnlichen Form findet er weltweit Beachtung bei Naturfreunden.

Die Wiesenkoralle findet man in Asien, Indien, Australien, Neuseeland, Nord- und Südamerika sowie Europa. „Diese Tatsache lässt vermuten, dass es sich um ein lebendes Fossil aus dem Urkontinent Pangaea handeln könnte“, sagt Karasch. Der Experte weiß auch, warum der Pilz gerade im Blumental entdeckt wurde: „Familie Rosenberger pflegt ihre artenreichen Blumenwiesen in traditioneller Weise und leistet somit ihren Beitrag für die Erhaltung unserer Biodiversität.“ Nur so habe die Wiesenkoralle die Möglichkeit zu gedeihen. Karasch vermutet derweil, dass es eventuell noch weitere unentdeckte Vorkommen auf den Bergwiesen des Böhmerwaldes gibt. Beobachtungen mit Bildern können an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gesendet werden.

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