Meteorologie
Wetterückblick Dezember 2013: Deutlich zu mild
Anfang Dezember 2013 am frühen Morgen in Eggerszell: Das Foto zeigt den Blick auf die Alpennordkette vom Dachsteingebirge (links) bis zum Alpenhauptkamm (rechts). (Foto: Wetterwarte Eggerszell)
Zu wenig Niederschlag verzeichnet – Extreme regionale Temperaturdifferenzen
Straubing-Bogen. Der Monat Dezember 2013 begann bereits in den ersten fünf Tagen für die Jahreszeit deutlich zu mild.
Zwischen einem Hochdruckgebiet über Südosteuropa und einem Tief über dem Mittelmeer gelangten aus Süden milde Luftmassen nach Mitteleuropa. Die warmen Luftmassen machten sich dabei besonders in höheren Lagen durch außerordentlich milde Temperaturen bemerkbar. Während in den Tälern durch dichten Nebel meist nur zwei bis fünf Grad erreicht wurden, kletterten die Höchstwerte auf den Bergen des Bayerischen Waldes bei strahlendem Sonnenschein zu Beginn des Monats auf teilweise zehn Grad und mehr an. Die Wetterstation Eggerszell lag in den gesamten ersten fünf Tagen unter dichtem Nebel, so dass nur Höchstwerte von maximal drei Grad erreicht wurden, am 4. Dezember 2013 konnte sogar ein Eistag mit einer Tageshöchsttemperatur von Minus 0,2 Grad registriert werden. Weiter oben auf den Bergen war es allerdings während dieses Zeitraumes deutlich milder.
Erst ab dem 6. Dezember kam vorübergehend mehr Bewegung in die Wetterküche, nachdem ein kräftiges Tiefdruckgebiet von Skandinavien südostwärts in Richtung Nordpol und südliches Russland zog. Aus Nordwesten konnte somit deutlich kältere Luft nach Bayern einfließen und zumindest für einen kurzzeitigen leichten Wintereinhauch bis ins Flachland sorgen. Am 6. und 7. Dezember traten dabei teils kräftige Schneeschauer bis in die Täler auf, wobei sich im Donautal auch an diesen Tagen keine längerfristige Schneedecke ausbilden konnte. An der Wetterstation Eggerszell gab es besonders am Abend des 6. Dezembers und in der Nacht auf den 7. Dezember kräftige Schneefälle mit rund 15 Zentimetern Neuschnee. Dieser winterliche Abschnitt hielt allerdings nur für kurze Zeit, da bereits ab dem 8. Dezember - an der Südflanke eines Hochdruckgebietes - aus Westen wieder deutlich mildere Luft nach Mitteleuropa einfloss und für ein rasches Abtauen der Schneedecke sorgte. Nur in höheren Lagen über 700 Meter konnte sich die Schneedecke halten.
Kältester Ort Deutschlands
Vom 10. bis 21. Dezember stellte sich abermals eine ruhige, insgesamt milde und vor allem sehr unwinterliche Hochdruckwetterlage über Mitteleuropa ein. Folglich formierte sich deutschlandweit eine Inversionswetterlage mit kälteren Tälern und sehr milden Hochlagen. Während sich das Wetter im Flachland und generell in Lagen unterhalb rund 700 Meter durchgehend Grau in Grau präsentierte, schien auf den Bergen jeweils häufig die Sonne und die Temperaturen erreichten in höheren Luftschichten teilweise über zehn Grad. Die Wetterwarte Eggerszell auf einer Höhe von exakt 490 Meter über dem Meeresspiegel lag jeweils täglich im dichten Dauergrau, und die Temperaturen schafften es am Tage auf höchstens 0 bis 3 Grad, an einigen Tagen erreichten die Höchstwerte aufgrund sehr dichten Eisnebels nicht einmal ansatzweise den Gefrierpunkt. Der kälteste Tag des Monats Dezember 2013 war mit einer Höchsttemperatur von Minus 2,7 Grad der 18. Dezember. Am Abend des 17. Dezember und am 18. Dezember war der Ort Eggerszell teilweise sogar der kälteste Ort in ganz Deutschland. Sogar am höchsten Gipfel Deutschlands, der 2964 Meter hohen Zugspitze, war es an diesem Tag - aufgrund der massiven Inversion und den sehr milden Luftmassen in höheren Luftschichten - um einige Grad Celsius milder als an der Wetterstation Eggerszell. Am19. Dezember konnte mit Minus 4,4 Grad schließlich auch die kälteste Temperatur des Monats gemessen werden.
Es gab zudem zur Monatsmitte auch oftmals extreme regionale Temperaturdifferenzen innerhalb des Landkreises Straubing-Bogen. So lagen die Temperaturen in Eggerszell bei Dauernebel tagsüber oft deutlich unter dem Gefrierpunkt, während es auf den Bergen bei Sankt Englmar teils bis knapp 15 Grad warm wurde. Besonders für die Hochlagen des Bayerwaldes entstanden somit massive positive Temperaturabweichungen im Vergleich zum langjährigen Mittel.
Winter war nicht in Sicht
Da anhaltend hoher Luftdruck über Deutschland herrschte, fiel in Eggerszell ab dem 10. Dezember bis kurz vor Weihnachten so gut wie überhaupt kein messbarer Niederschlag mehr. Auch in der zweiten Monatshälfte war vom Winter weit und breit nichts zu sehen! Im Gegenteil: Kurz vor Weihnachten und über die Weihnachtsfeiertage stellte sich eine außergewöhnlich milde Wetterlage über Zentraleuropa ein. Auf der Vorderseite von markanten Tiefdruckkomplexen gelangten ab dem 23. Dezember außerordentlich milde Luftmassen subtropischen Ursprungs in unsere Region in Ostbayern.
Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Eggerszell im Jahr 2007 war es über Weihnachten noch nie so mild wie heuer. An der Wetterstation konnten an beiden Weihnachtsfeiertagen Höchstwerte von knapp zehn Grad gemessen werden. Am 25. Dezember stieg das Thermometer bei Sonnenschein am Nachmittag sogar auf 10,4 Grad an. Dies war nicht nur der wärmste Tag des Monats Dezember sondern zugleich auch der mildeste Dezembertag seit Beginn sämtlicher Messreihen. Selbst in den Nächten konnten über Weihnachten keine Fröste mehr beobachtet werden. Auch in den letzten Tagen des Monats ging es weiter deutlich zu mild für die Jahreszeit weiter. Schnee und Kälte blieben bis Monatsende weiter gänzlich aus, sodass dieser Dezember 2013 mit einer Durchschnittstemperatur von 1,1 Grad um sage und schreibe 2,7 Grad zu mild im Vergleich zu den langjährigen Mittelwerten ausgefallen ist. Bisher war nur der Dezember 2011 mit einer Durchschnittstemperatur von 1,9 Grad noch milder als dieser.
In Sankt Englmar auf knapp 900 Meter über dem Meeresspiegel fiel dieser Dezember um satte 5,5 Grad zu mild aus. Für die Bergregionen war dieser Dezember der wärmste und vor allem schneeärmste der vergangenen 100 Jahre. In Eggerszell fand man nur an lediglich acht Tagen eine geschlossene Schneedecke vor. Die höchste Schneehöhe konnte am Morgen des 7. Dezember mit 15 Zentimetern gemessen werden. Insgesamt traten an 20 Tagen Luftfröste auf, immerhin an vier Tagen gab es Dauerfrost mit Temperaturen ganztätig unter dem Gefrierpunkt. Mit 27,2 Litern Regen auf dem Quadratmeter fiel dieser Monat deutlich zu trocken aus. Die übliche Regenmenge in einem normalen Dezember beträgt in Eggerszell 78 Millimeter.
Quelle: Martin Bohmann, in: Straubinger Tagblatt vom 6. Januar 2013
>>> Wetterdaten Dezember 2013 im Detail [... hier]
Neueste Nachrichten
- 1000 Jahre Geschichte um Mitterfels (69)
- Vortrag über „Das Neue Schloss“ Steinach bei der Jahresversammlung des AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Mitterfelser Magazin. Jubiläumsausgabe 2024
- Benno und die Räuber vom Perlbachtal
- Eine „Dipferlscheißerin“ in Haselbach
- Windberg. Kultur- und Festspielverein mit Videofilmabend
- Mitterfels/Scheibelsgrub. „Jeder soll Chance bekommen“
- Haselbach: Adventliches Singen
- St. Johann/Falkenfels. Konzert am ersten Adventssonntag
- 27. Mitterfelser Christkindlmarkt um die Burg 2024
- Gold für Haselbach beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
- Falkenfels. Holzspiel läuft wieder
- Mitterfels/Haselbach. Ein neues Wandererlebnis
- Filmteam zu Gast in Mitterfels
- Waldleben ...
- Renovierung von St. Thomas, Herrnfehlburg
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins ab MM 11
- MM 11/2005. A bißl wach wern in da Wiagn … a bißl Hoamaterdn wern.
- MM 11/2005. Aus über 2000 Metern Höhe runterschau’n
- MM 11/2005. A so gengan de Gang – und viele andere Ausdrücke der Mundart
- MM 11/2005. Ein Pestkreuz – zum Dengelstein umfunktioniert
- MM 11/2005. Von Josef Fuchs, Bauer von Hagenzell, 1899 errichtet
- Schwarzach. 33 Jahre KIS - Jahresprogramm
- Neues aus unseren Gemeinden
- Haselbach. „Wir stehen für ein großes Miteinander“
Meist gelesen
- Unser "Bayerwald-Bockerl" erlebte seinen 100. Geburtstag nicht
- Vor 27 Jahren: Restaurierung der einstigen Kastensölde in Mitterfels abgeschlossen
- Markterhebung - 50 Jahre Markt Mitterfels
- Mühlen an der Menach (08): Wasserkraftnutzung in Kleinmenach und an den Nebenflüssen (in Groß- und Kleinwieden und Aign)
- Menschen aus unserem Raum, die Geschichte schrieben (1): Johann Kaspar Thürriegel
- Mühlen an der Menach (21): Die Höllmühl
- Begegnung mit Menschen (6). Drei Wandgemälde in der Volksschule Mitterfels von Willi Ulfig
- Dakemma, Bäxn, Moar ....
- Mühlen an der Menach (05): So wurde in Frommried (und auch in anderen Mühlen) aus Getreide Mehl
- Erinnerungen an einen "Bahnhof" besonderer Art: Haltepunkt Wiespoint
- Mühlen an der Menach (04): Frommried, eine der ältesten Mühlen
- Impressum
- Mühlen an der Menach (11): Die Mühle in Recksberg
- Das alte Dorf im Wandel
- Mühlen an der Menach (03): Ein Perlbach namens Menach
- Ortskernsanierung in Mitterfels (Stand 1995)
- Die Kettenreaktion
- Sparkasse Mitterfels - 10 Jahre älter als bisher bekannt
- Mühlen an der Menach (07): Die Hadermühl
- Das neue Mitterfelser Magazin 22/2016 . . .
- BWV-Sektion Mitterfels: Über 40 Jahre Lebens- freude (Stand: 2003)
- Datenschutzerklärung
- Publikationen AK Heimatgeschichte Mitterfels
- 2021: VG Mitterfels wurde 44
- Es begann in Kreuzkirchen
- Begegnung mit Menschen (1). Erinnerungen an Balbina Gall - Hebamme von Mitterfels
- Eine Bücherei entsteht
- Mitterfels. Vorweihnachtliches Lesekonzert im Burgstüberl
- Das ehemalige Benediktinerkloster Oberaltaich - seine Bedeutung für unseren Raum
- Wandern auf kurfürstlichen Spuren
- Schloss Falkenfels als Flüchtlingslager
- Mühlen an der Menach (01) - Vorstellung der Themenreihe
- Ergebnis der Bundestagswahl 2017 in der VG Mitterfels
- Der Forst, ein Ortsteil von Falkenfels
- Kirchengrabung in Haselbach mit Fund romanischer Wandziegelplatten im Jahre 1990
- Widder an den Thurmloch-Wassern
- Hausnummern - Spiegelbild für Dorf und Gemeinde
- Mühlen an der Menach (02): Wasserkraftnutzung an der Menach
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Jahreshauptversammlung 2017 mit Exkursion
- Sind wirklich die Falken die Namensgeber von Falkenfels?
- Mühlen an der Menach (19): Die Ziermühl
- Erinnerungen eines Landarztes
- Über den Mitterfelser Dorfbrunnen
- Qualifikation zur bayerischen Meisterschaft im Seifenkistenrennen 1950 in Mitterfels
- Sie waren Lehrbuben auf Schloss Falkenfels
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Das neue Mitterfelser Magazin 21/2015
- Mühlen an der Menach (25): Die "Wartnersäge" bei den Bachwiesen
- Zentrales Gemeindearchiv: Altes Kulturgut besser nutzen
- Zur Ortskernsanierung (1995): Begegnung mit Stuttgarter Studenten
- Neues Mitterfelser Magazin 19/2013 erschienen
Meist gelesen - Jahresliste
- Das neue Mitterfelser Magazin 22/2016 . . .
- BWV-Sektion Mitterfels: Über 40 Jahre Lebens- freude (Stand: 2003)
- Publikationen AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Mitterfels. Vorweihnachtliches Lesekonzert im Burgstüberl
- Der Forst, ein Ortsteil von Falkenfels
- Burgmuseumsverein Mitterfels. Objekt des Monats Oktober 2016 . . . und frühere Objekte
- History of Mitterfels
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins
- Der Haselbacher Totentanz
- Bayerische Landesausstellung 2016 in Aldersbach. Bier in Bayern
- Kalenderblatt
- Mitterfels. Theaterspiel und Menü im Gasthaus „Zur Post“
- Landesausstellung "Bier in Bayern" in Alders- bach
- Club Cervisia Bogen. Bogen: Startschuss für D‘Artagnans Tochter und die drei Musketiere
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Führung Friedhof St. Peter in Straubing
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
- Windberger Theater-Compagnie. „Lokalbahn“ - Rollen mit Herz und Seele gespielt
- Landkreis Straubing-Bogen. Hans Neueder gibt nach 25 Jahren sein Amt als Kreisheimatpfleger auf
- Jahresversammlung 2016 des AK Heimatgeschichte Mitterfels mit Exkursion nach Elisabethszell
- Schwarzach. KiS-Gründer Wolfgang Folger übergibt Amt des Vorsitzenden an Sascha Edenhofer
Meist gelesen - Monatsliste
- Neues aus unseren Gemeinden
- 1000 Jahre Geschichte um Mitterfels (69)
- Baugebiet Pimaisset Mitterfels. Mit Regenwasser die Toilette spülen
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins ab MM 11
- MM 11/2005. Ein Pestkreuz – zum Dengelstein umfunktioniert
- MM 11/2005. Von Josef Fuchs, Bauer von Hagenzell, 1899 errichtet
- MM 11/2005. Aus über 2000 Metern Höhe runterschau’n
- MM 11/2005. A so gengan de Gang – und viele andere Ausdrücke der Mundart
- MM 11/2005. A bißl wach wern in da Wiagn … a bißl Hoamaterdn wern.
- Kalenderblatt Allerseelen. Zwei Münchner Friedhöfe der besonderen Art
- Schwarzach. 33 Jahre KIS - Jahresprogramm
- Renovierung von St. Thomas, Herrnfehlburg
- Vortrag über „Das Neue Schloss“ Steinach bei der Jahresversammlung des AK Heimatgeschichte Mitterfels
- „Kein kleiner Waidler-Adel“
- Waldleben ...
- Mitterfelser Magazin. Jubiläumsausgabe 2024
- Filmteam zu Gast in Mitterfels
- Der Ursprung liegt bei Van Gogh
- Falkenfels: Puppentheater Karotte spielt Ahorns Welt
- Mitterfels/Haselbach. Ein neues Wandererlebnis