Wetterrückblick November 2013. Temperatur und Niederschläge völlig normal

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Auch im November konnten wieder schöne Ausblicke bis zu den Alpen genossen werden. (© Wetterstation Eggerszell)

Bericht der privaten Wetterstation Martin Bohmann, Eggerszell

Im November waren sowohl Temperatur als auch Niederschlag im Normalbereich des langjährigen Mittels. Dem milden Beginn folgten ab der Monatsmitte deutlich frischere Temperaturen. Anschließend kämpfte sich der Winter dann Stück für Stück heran ...

 

Der Monat November startete aufgrund einer anhaltenden Westwindwetterlage in den ersten zehn Tagen deutlich zu mild. Zwischen einem mächtigen Hochdruckgebiet mit Zentrum westlich von Spanien und Tiefdruckgebieten über Skandinavien gelangten zu Monatsbeginn jeweils warme Luftmassen aus Westen nach Mitteleuropa und sorgten für deutlich zu warmes Wetter. Die Höchstwerte erreichten in Eggerszell in den ersten zehn Tagen jeweils um beziehungsweise knapp über 10 Grad. An einzelnen Tagen wurde es sogar deutlich milder, wie am 9. November als die Wetterstation Eggerszell am Nachmittag eine Höchsttemperatur von 14,3 Grad aufzeichnete. Dies war zugleich der mildeste Tag des Monats.

Nachts fast zehn Grad warm
Auch die Nächte blieben für die Jahreszeit anfangs relativ mild mit Tiefstwerten meist um fünf Grad. Besonders mild blieb es in der Nacht zum 7. November mit einer rekordverdächtig milden Minimumtemperatur von 9,3 Grad. Luftfröste konnten zu Beginn des Monats November nachts nicht beobachtet werden. Den ersten messbaren Frost gab es in Eggerszell erst am 12. November frühmorgens kurz vor Sonnenaufgang. Zudem präsentierte sich das Wetter während dieses Zeitraumes bis zum 10. November auch sehr unbeständig mit vielen Wolken. Immer wieder überquerten neue Regengebiete die Wetterstation Eggerszell von West nach Ost. Alleine in den ersten zehn Tagen fielen in Eggerszell rund 65 Liter Regen auf den Quadratmeter. Der Monat November begann somit nicht nur deutlich zu warm, sondern auch merklich zu feucht.

Am 14. die ersten Flocken
Zur Monatsmitte stellte sich die Großwetterlage allmählich um und es näherte sich der Winter aus Norden Stück für Stück Mitteleuropa an. Das Azorenhoch wanderte nämlich zu Monatsmitte etwas weiter nach Norden und blockierte folglich zunehmend die westliche Höhenströmung über Deutschland. Ab dem 13. November erreichten die Höchstwerte an der Wetterstation Eggerszell tagsüber kaum noch die Fünf-Grad-Marke. Nachts sanken die Tiefstwerte jeweils leicht unter den Gefrierpunkt ab.

Der erste richtige Schneefall dieses Winters konnte in Eggerszell am Abend des 14. November beobachtet werden, als bei Temperaturen um 0 Grad aus Westen zunächst Schneeregen, später reiner Schneefall aufzog und am nächsten Morgen für eine erste zarte weiße Überraschung sorgte. So richtig langfristig durchsetzen konnte sich der Winter aber auch in der zweiten Monatshälfte zunächst nicht, da aufgrund einer nordwestlichen Strömung zumeist nur nasskaltes Wetter die Konsequenz war. Im Zeitraum vom 15. November bis zum 24. November herrschte in den Tälern durchgehend nasskaltes Wetter mit Tageshöchstwerten zumeist um fünf Grad, vielen Wolken - und immer wieder konnten Regen oder Sprühregen beim Blick aus dem Fenster beobachtet werden.

Eine markante Nordostströmung mit Schnee und Kälte bis in die Tallagen herab konnte sich zunächst nicht über Mitteleuropa einstellen. Die letzten Novembertage wurden zunehmend winterlich in Eggerszell. Eine großräumige Umstellung der Großwetterlage zu deutlich kälterer Witterung erfolgte ab dem 25. November. Zwischen dem Azorenhoch über dem Atlantik und Tiefdruckgebieten über Osteuropa wurde eine nordöstliche Höhenströmung eingeleitet. Es gelangten dadurch in den letzten Novembertagen trocken-kalte Luftmassen aus dem Norden direkt nach Deutschland. Tagsüber wurden an der Wetterstation Eggerszell ab dem 25. November nur noch Höchstwerte um den Gefrierpunkt erreicht.

Bis minus 6,1 Grad kalt
Aufgrund dieser kalten Wetterlage kühlte es in den letzten Novembernächten markant ab mit Tiefstwerten meistens um minus 5 Grad. Die tiefste Temperatur zeichnete die Wetterwarte Eggerszell am frühen Morgen des 27. November mit minus 6,1 Grad auf. Diese Nacht war nicht nur die kälteste des Monats, sondern auch zugleich die frischeste Novembernacht seit Beginn der Messungen im Januar 2007. Es konnte somit ein neuer Rekordwert für den Monat November verzeichnet werden. Am 27. und am 28. November herrschte zudem in Eggerszell Dauerfrost mit Höchstwerten am Tage durchgehend unter der Null-Grad-Marke. Der kälteste Tag des Monats war der 28. November 2013, als es die Tageshöchsttemperatur - bei ganztägig diesigem Eisnebel - nicht über minus 2,1 Grad hinaus schaffte. Während es anfangs bei dem trocken kalten Wetter mit Sonne, Wolken und nur vereinzelten leichten Schneefällen blieb, zeigte der Winter in den letzten beiden Novembertagen schließlich so richtig seine Krallen. Am Abend des 29. November 2013 setzte an der Wetterstation Eggerszell aus Nordwesten kräftiger Schneefall ein, welcher aufgrund der gefrorenen Böden und Temperaturen leicht unter null Grad Celsius sofort liegen blieb. In der darauffolgenden Nacht zum 30. November konnten in Eggerszell starke Schneefälle mit einer Neuschneesumme von knapp zehn Zentimetern beobachtet werden. Die letzten beiden Novembertage wurden somit richtig markant vom Winter mit Schnee und Kälte regiert. Im breiten ostbayerischen Flachland hingegen bekam man von diesem Wintereinbruch im Bayerischen Wald nicht allzu viel mit, da es dort durchgehend etwas zu mild für Schnee war.

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Es fiel im Monat November mit insgesamt 84,4 Litern Regen auf den Quadratmeter exakt der für November übliche Niederschlag. Der Monat startete aufgrund der Westwetterlage deutlich zu mild, allerdings wurde diese wärmere Phase zu Beginn mit der deutlich kälteren Witterung am Ende des Monats wieder komplett ausgeglichen, sodass dieser Monat - verglichen mit den langjährigen Mittelwerten auch temperaturtechnisch betrachtet mit einer Durchschnittstemperatur von 3,5 Grad im Normalbereich lag. Es gab an insgesamt 20 Tagen messbare Niederschläge in Eggerszell, die stärkste Windböe blies mit 54,7 km/h am 3. November.

• Info

Martin Bohmann betreibt seit dem Jahr 2007 eine private Wetterstation in Eggerszell bei Rattiszell. Der Wetterexperte beobachtet für uns jeden Monat das Wetter im Landkreis. Weitere Infos zum regionalen Wetter unter [www.wetter-eggerszell.de].


 

Quelle: Martin Bohmann, in: SR-Tagblatt vom 6. Dezember 2013, Seite 22

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