Haselbach
Haselbach. Wie ein Dorf gewinnt
Die Büroleiterin des Bürgermeisters, Sieglinde Eidenschink, Kreisfachberater Harald Götz, Bürgermeister Simon Haas und Bettina Göttl vom Landwirtschaftsamt Landshut (von links) im Schatten des Maibaums. Bei der Sitzgruppe rechts hinter ihnen wurde eine Linde neu gepflanzt. Fotos: Andrea Prechtl – Vergrößern durch Anklicken!
Wieder steht Haselbach vor einem Besuch der Wettbewerbsjury. Diesmal auf Landesebene.
In der Vorbesprechung zeigt sich, wie sehr der Ort allein schon durchs Mittun profitiert.
Prominent hängt sie am Rathaus Haselbach, die Plakette für das „Gold“ im Bezirksentscheid von „Unser Dorf hat Zukunft“. „Hoff ma, dass no oane dazua kimmt“, flachst Bürgermeister Simon Haas am Dienstag bei der letzten Besprechung vorm Besuch der Landeskommission. Die Sache macht ihm sichtlich Freude – und das liegt nicht nur an der Aussicht auf eine weitere Medaille.
„Die großen Sachen, wie den Kitaneubau oder die Einrichtung eines Jugendtreffs, die müssen wir ja sowieso machen“, sagt er, „aber die Details . . .“ Auf die kommt man dadurch, dass man des Wettbewerbs wegen darüber redet. Oder der Wettbewerb gibt den letzten Anstoß zur Umsetzung kleiner Maßnahmen. So wachsen nun etwa statt einer überalterten Thujenhecke beim Friedhof Eiben und Rispenhortensien, und die Ortseingangstafeln haben ein neues Erscheinungsbild, „die alten mit ihrem Braun haben mich schon seit Jahren gestört“.
Der Wettbewerb „lässt einen genauer hinschauen“
Das Gestell blieb das alte, ist aber jetzt anthrazitfarben, und die Tafeln sind auf „Lärche natur“ umgestellt – so, wie der neue Info-Pavillon ausschaut, der seit dem Kreisentscheid dem Rathaus gegenüber auf dem Dorfplatz steht. „Der Dorfwettbewerb lässt einen genauer hinschauen“, sagt Bettina Göttl, „an Stellen, an denen du sonst jeden Tag vorbeifährst und nicht darauf achtest.“ Göttl arbeitet am Landwirtschaftsamt in Landshut und hat den Bezirksentscheid koordiniert. Jetzt ist sie bei der letzten Absprache vor dem Landesentscheid mit dabei. Außer ihr sitzen Harald Götz, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, und Simon Haas’ Büroleiterin Sieglinde Eidenschink mit dem Bürgermeister am Konferenztisch im Sitzungssaal.
Der Info-Pavillon setzt einen Akzent auf dem Rathausplatz. Inzwischen ein Leerstand ist der Shop der Tankstelle links im Hintergrund. – Vergrößern durch Anklicken!
Sie sprechen den gesamten Rundweg durch, den die Kommission am 8. Juli zurücklegen wird, mit all seinen Stationen. Haas projiziert eine Tafel an die Wand, die exemplarisch einen der Dorfvereine vorstellt. Diese Tafeln sollen dort aufgestellt werden, wo die Vereine sich beim Rundgang präsentieren. „Die machen was her“, lobt Götz die Optik. Göttl merkt an, dass damit keiner „Zahlen runterrattern“ müsse.
Blick mit dem Ofenrohr in den Bayerischen Wald
Wer redet wo wie viel? Wie kriegt man die Jurymitglieder dazu, den Weg zum nächsten Stopp möglichst zügig zurückzulegen? Wo werden Getränke gereicht? Diese und noch viele Fragen mehr klären die vier bei ihrem Treffen. Zum einen soll der Jury ein Überblick übers Leben im Ort gegeben werden, zum anderen gilt es, Aspekte in den Vordergrund zu rücken, die nicht jedes x-beliebige andere Dorf auch hat. Den KTSV, den Karnevalistischen Tanz-Sport-Verein, etwa. Er wird in der Turnhalle ein Training zeigen. „Jetzt tanzen wieder drei Altersgruppen“, erwähnt Haas. Und das, obwohl zweieinhalb Jahre lang wegen der Pandemie nicht habe trainiert werden können.
Die Jagdhornbläser sollen auf dem Weg zum Wirtshaus einen Marsch spielen, und zumindest der Teil der Jury, der sich mit dem Aspekt „Dorf in der Landschaft“ befasst, wird auch das Ofenrohr, mit dem man statt ins Gebirge in den Bayerischen Wald schauen kann, zu Gesicht bekommen: „Wolfgang Vogl erschafft aus Altmetall und Glas Kunstwerke“, erläutert Simon Haas, eines davon sei ein Ofenrohr mit eingebautem Fernglas, „das ist Teil des Naturerlebnispfads, der beim Radlweg beginnt“.
Hildegard-Bewohner gehören zum Dorf dazu
In den Innenhof von Sankt Hildegard kann die Jury diesmal nicht, „die bauen grad um“, teilt der Bürgermeister mit. „Die Bewohner sind aber schon mit dabei?“, fragt Harald Götz. Sind sie. Die Menschen mit geistiger Behinderung, die dort leben, nähmen immer aktiv am Dorfleben teil, erwähnt Eidenschink, „ob beim Faschingsumzug oder anderen Veranstaltungen“. In Haselbach sind sie völlig selbstverständlicher Teil der Dorfgemeinschaft.
Die Gemeinschaft wird auch schon auf dem Titelblatt der Broschüre für die Jury deutlich, die jetzt in Druck geht: „Haselbach . . . hoit zamm!“ steht darauf zu lesen. Und nicht nur Haselbach: Gemeindeübergreifende Kooperationen werden ebenfalls angesprochen, ob bei der Schule, der Seniorenarbeit oder im Tourismus, beispielsweise gibt es grad eine neue Wanderkarte, die gemeinsam mit Mitterfels herausgegeben wurde.
In die Zukunft blicken will die Jury erfahrungsgemäß auch. Das wird sie nicht nur bei der laufenden Baustelle für die neue Kindertagesstätte tun können, denn geplant für die weitere Entwicklung der Gemeinde ist noch mehr – vom Beachvolleyballplatz über die Nahwärmeversorgung bis hin zu einem Konzept für die Tankstelle: Während man in der Ortsmitte – nun per Automat – zwar weiterhin tanken kann, steht der angeschlossene Verkaufsraum aber seit Jahresanfang leer. Simon Haas würde ein digital organisierter, kleiner Laden vorschweben, für Basisversorgung und besondere regionale Angebote. „Einen Bäcker haben wir zwar noch, aber eine gewisse Grundversorgung fehlt.“
Abenteuerspielplatz auf dem Talgrund
Ein Abenteuerspielplatz ist seit dem Bezirksentscheid vor einem Jahr entstanden, auf dem Grund eines Tals zwischen einer schon länger bestehenden Wohnbebauung und einem Neubaugebiet. Über einen schmalen Steig, der dort hinunterführt, wird außerdem für sportliche Fußgänger eine Verbindung der beiden Gebiete hergestellt. „Das wäre genau Meins gewesen“, sagt Bettina Göttl, vom Spielplatz sichtlich begeistert. Er setzt den Schlusspunkt unter einen Mini-Dorfrundgang nach der Besprechung.
Simon Haas, Bettina Göttl und Harald Götz (von links) besichtigen den neuen Abenteuerspielplatz. - Vergrößern durch Anklicken!
Vorher war die kleine Gruppe am Maibaum, bei der Totentanzkapelle und in der Kirche – wo sich die vier schmunzelnd daran erinnern, dass beim Besuch der Bezirkskommission dort ausgerechnet grad die Putzfrau am Werk war. „Alle hamma vorher gebrieft“, sagt der Bürgermeister – „nur die Putzfrau hamma vergessen …“
Andrea Prechtl/BOG Zeitung vom 26. Juni 2026 (Gen. der Lokalredaktion)
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