Falkenfels
Burg Falkenfels als ideale Kulisse für Rauhnacht
Die illuminierte Burganlage bot eine ideale Kulisse für das Rauhnachtsspektakel. (Fotos: tb)
Brauchtumsgruppe Doana-Gsindl begeisterte die zahlreichen Zuschauer
So etwas hat der alte Burgturm in seiner langen Geschichte wohl auch noch nicht gesehen: Zu seinen Füßen tummeln sich schaurige Rauhnachtsgestalten. Hexen, Druden und Dämonen, Rauhwuggerl, Habergoaß und Luzier geben sich ein Stelldichein auf dem Burghof. Möglich gemacht hat das die altbairische Brauchtumsgruppe Doana-Gsindl aus Regensburg, die die mittelalterliche Burg als ideale Kulisse für ein Rauhnachtsspektakel der besonderen Art gewählt hat.
Rauhnächte bezeichnen die Zeit um Weihnachten und den Jahreswechsel bis hin zum Fest der Heiligen Drei Könige, ein Zeitfenster, in dem die längeren Nächte langsam übergehen in ein Anwachsen des Tages. In der Vorstellung der Vorfahren waren es die Nächte, die als Losnächte in besonderer Weise das Schicksal der Menschen bestimmten und in denen Spukgestalten Unheil brachten. In diesen schaurigen Zeiten wurden die Mächte des Bösen lebendig, denen man dem Glauben nach nur mit ebensolchen Schreckgestalten mit grauenhaften Larven Einhalt bieten konnte.
Lichter und Feuerstellen
Solch schaurig-schöne Masken machten großen Eindruck auf die Zuschauer. Bei Feuerlicht bekamen sie einen ganz besonderen Charakter.
Diese mystische Welt wurde bei der Burgrauhnacht wieder lebendig, die von den Mitgliedern des Brauchtumsvereins Doana-Gsindl organisiert wurde. Die Akteure hatten trotz Kälte und Schnee den Innenhof der Burg mit vielen Lichtern und Feuerstellen in eine gespenstische Welt verwandelt. Die historische Kulisse lieferte einen idealen Hintergrund für eine solche Rauhnacht. Das Doana-Gsindl aus Regensburg hat sich als Verein die Aufgabe gestellt, das alte Brauchtum und die Rauhnachtsgestalten, die einst in dieser Gegend lebendig waren, wieder aufleben zu lassen.
Deshalb erschöpfte sich die von diesem Verein organisierte Veranstaltung nicht, wie oft üblich, in einem brauchtumsfremden Faschingstreiben mit Hatz auf kleine Kinder und junge Mädchen: Die Zuschauer sollten mitgenommen werden auf eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit, in die mystische Gedankenwelt der Vorfahren und ihrer religiösen Vorstellungen.
Der Gankerlfritschler nahm die Gäste mit auf seine mystische Zeitreise.
Dafür sorgte der Gankerlfritschler in seiner Rolle als Moderator, der die Gäste über die symbolische Bedeutung dieses mystischen Spektakels informierte und die einzelnen Rauhnachtsgestalten vorstellte, die bei archaisch klingender Musik im Schein der lodernden Feuer und im schummerigen Licht der Nebelschwaden auf die Bühne traten. Den Reigen der Figuren eröffnete die Waldhexe, die einst im tiefen Wald ihr Zuhause hatte und sich die Tiere dort zu Freunden machte.
Hexen in ihren schaurigen Masken und Lumpenkostümen trieben ihr Unwesen.
Nebelfrau bei Totenbrettern
Dann kam die Nebelfrau, auch „Fetznmoagl“ genannt, die in der Nähe von Totenbrettern ihren Spuk trieb. Besonderen Eindruck machte die Figur des bluadigen Dammerl, auch der „Thamma mit’m Hamma“ genannt, der einst mit seinem großen Hammer an die Stubentüren polterte und sein blutverschmiertes Bein zur Türe hereinstreckte, ebenso wie die bluadige Luzier, die ihre Sicheln wetzte und drohte, den bösen Kindern den Bauch aufzuschneiden. Auch die Habergoaß, die in Baumwipfeln wohnte, und das Kraxenmandl präsentierten sich den Gästen. Weiterhin machten die Zuschauer Bekanntschaft mit der Drud, die sich nächtens auf den Schlafenden kniete und ihm die Luft abschnitt, und mit dem Mehlweibl, das den Menschen Mehl in die Augen streute, sowie mit dem Klaubauf, einer Schreckgestalt, die die unartigen Kinder mitnahm.
Die Habergoaß und der bluadige Thammerl verbreiteten Angst und Schrecken.
Akrobatische Einlage
Nach einem Zwischenspiel, bei dem zwei Feuerkünstler ihr akrobatisches Können beim Jonglieren unter Beweis stellten, kam das große Finale der Veranstaltung mit dem Auftritt der Hexen mit ihren bleichgesichtigen Larven, zotteligen Haaren und Lumpenkleidern. Ihnen folgten die Perchten oder Rauhwuggerl, die mit ihren schaurigen Masken mit Bockshörnern und in Fellkostümen bei ohrenbetäubendem Schellengeläut um das Feuer tanzten und die bösen Geister vertrieben. Den krönenden Abschluss bildete ein großes Feuerwerk.
Quelle: Theo Breu/BOG Zeitung vom 11. Januar 2017 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist.)
Neueste Nachrichten
- 1000 Jahre Geschichte um Mitterfels (69)
- Vortrag über „Das Neue Schloss“ Steinach bei der Jahresversammlung des AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Mitterfelser Magazin. Jubiläumsausgabe 2024
- Benno und die Räuber vom Perlbachtal
- Eine „Dipferlscheißerin“ in Haselbach
- Windberg. Kultur- und Festspielverein mit Videofilmabend
- Mitterfels/Scheibelsgrub. „Jeder soll Chance bekommen“
- Haselbach: Adventliches Singen
- St. Johann/Falkenfels. Konzert am ersten Adventssonntag
- 27. Mitterfelser Christkindlmarkt um die Burg 2024
- Gold für Haselbach beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
- Falkenfels. Holzspiel läuft wieder
- Mitterfels/Haselbach. Ein neues Wandererlebnis
- Filmteam zu Gast in Mitterfels
- Waldleben ...
- Renovierung von St. Thomas, Herrnfehlburg
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins ab MM 11
- MM 11/2005. A bißl wach wern in da Wiagn … a bißl Hoamaterdn wern.
- MM 11/2005. Aus über 2000 Metern Höhe runterschau’n
- MM 11/2005. A so gengan de Gang – und viele andere Ausdrücke der Mundart
- MM 11/2005. Ein Pestkreuz – zum Dengelstein umfunktioniert
- MM 11/2005. Von Josef Fuchs, Bauer von Hagenzell, 1899 errichtet
- Schwarzach. 33 Jahre KIS - Jahresprogramm
- Neues aus unseren Gemeinden
- Spende an das Burgmuseum Mitterfels
Meist gelesen
- Unser "Bayerwald-Bockerl" erlebte seinen 100. Geburtstag nicht
- Vor 27 Jahren: Restaurierung der einstigen Kastensölde in Mitterfels abgeschlossen
- Markterhebung - 50 Jahre Markt Mitterfels
- Mühlen an der Menach (08): Wasserkraftnutzung in Kleinmenach und an den Nebenflüssen (in Groß- und Kleinwieden und Aign)
- Menschen aus unserem Raum, die Geschichte schrieben (1): Johann Kaspar Thürriegel
- Mühlen an der Menach (21): Die Höllmühl
- Begegnung mit Menschen (6). Drei Wandgemälde in der Volksschule Mitterfels von Willi Ulfig
- Dakemma, Bäxn, Moar ....
- Mühlen an der Menach (05): So wurde in Frommried (und auch in anderen Mühlen) aus Getreide Mehl
- Erinnerungen an einen "Bahnhof" besonderer Art: Haltepunkt Wiespoint
- Mühlen an der Menach (04): Frommried, eine der ältesten Mühlen
- Impressum
- Mühlen an der Menach (11): Die Mühle in Recksberg
- Das alte Dorf im Wandel
- Mühlen an der Menach (03): Ein Perlbach namens Menach
- Ortskernsanierung in Mitterfels (Stand 1995)
- Die Kettenreaktion
- Sparkasse Mitterfels - 10 Jahre älter als bisher bekannt
- Mühlen an der Menach (07): Die Hadermühl
- Das neue Mitterfelser Magazin 22/2016 . . .
- BWV-Sektion Mitterfels: Über 40 Jahre Lebens- freude (Stand: 2003)
- Datenschutzerklärung
- Publikationen AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Es begann in Kreuzkirchen
- 2021: VG Mitterfels wurde 44
- Eine Bücherei entsteht
- Begegnung mit Menschen (1). Erinnerungen an Balbina Gall - Hebamme von Mitterfels
- Das ehemalige Benediktinerkloster Oberaltaich - seine Bedeutung für unseren Raum
- Mitterfels. Vorweihnachtliches Lesekonzert im Burgstüberl
- Wandern auf kurfürstlichen Spuren
- Schloss Falkenfels als Flüchtlingslager
- Mühlen an der Menach (01) - Vorstellung der Themenreihe
- Ergebnis der Bundestagswahl 2017 in der VG Mitterfels
- Der Forst, ein Ortsteil von Falkenfels
- Kirchengrabung in Haselbach mit Fund romanischer Wandziegelplatten im Jahre 1990
- Widder an den Thurmloch-Wassern
- Hausnummern - Spiegelbild für Dorf und Gemeinde
- Mühlen an der Menach (02): Wasserkraftnutzung an der Menach
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Jahreshauptversammlung 2017 mit Exkursion
- Sind wirklich die Falken die Namensgeber von Falkenfels?
- Mühlen an der Menach (19): Die Ziermühl
- Erinnerungen eines Landarztes
- Über den Mitterfelser Dorfbrunnen
- Qualifikation zur bayerischen Meisterschaft im Seifenkistenrennen 1950 in Mitterfels
- Sie waren Lehrbuben auf Schloss Falkenfels
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Das neue Mitterfelser Magazin 21/2015
- Mühlen an der Menach (25): Die "Wartnersäge" bei den Bachwiesen
- Zentrales Gemeindearchiv: Altes Kulturgut besser nutzen
- Zur Ortskernsanierung (1995): Begegnung mit Stuttgarter Studenten
- Neues Mitterfelser Magazin 19/2013 erschienen
Meist gelesen - Jahresliste
- Das neue Mitterfelser Magazin 22/2016 . . .
- BWV-Sektion Mitterfels: Über 40 Jahre Lebens- freude (Stand: 2003)
- Publikationen AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Mitterfels. Vorweihnachtliches Lesekonzert im Burgstüberl
- Der Forst, ein Ortsteil von Falkenfels
- Burgmuseumsverein Mitterfels. Objekt des Monats Oktober 2016 . . . und frühere Objekte
- History of Mitterfels
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins
- Der Haselbacher Totentanz
- Bayerische Landesausstellung 2016 in Aldersbach. Bier in Bayern
- Kalenderblatt
- Mitterfels. Theaterspiel und Menü im Gasthaus „Zur Post“
- Landesausstellung "Bier in Bayern" in Alders- bach
- Club Cervisia Bogen. Bogen: Startschuss für D‘Artagnans Tochter und die drei Musketiere
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Führung Friedhof St. Peter in Straubing
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
- Windberger Theater-Compagnie. „Lokalbahn“ - Rollen mit Herz und Seele gespielt
- Landkreis Straubing-Bogen. Hans Neueder gibt nach 25 Jahren sein Amt als Kreisheimatpfleger auf
- Jahresversammlung 2016 des AK Heimatgeschichte Mitterfels mit Exkursion nach Elisabethszell
- Schwarzach. KiS-Gründer Wolfgang Folger übergibt Amt des Vorsitzenden an Sascha Edenhofer
Meist gelesen - Monatsliste
- Neues aus unseren Gemeinden
- 1000 Jahre Geschichte um Mitterfels (69)
- Baugebiet Pimaisset Mitterfels. Mit Regenwasser die Toilette spülen
- MM 11/2005. Ein Pestkreuz – zum Dengelstein umfunktioniert
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins ab MM 11
- MM 11/2005. Von Josef Fuchs, Bauer von Hagenzell, 1899 errichtet
- MM 11/2005. A so gengan de Gang – und viele andere Ausdrücke der Mundart
- MM 11/2005. Aus über 2000 Metern Höhe runterschau’n
- MM 11/2005. A bißl wach wern in da Wiagn … a bißl Hoamaterdn wern.
- Kalenderblatt Allerseelen. Zwei Münchner Friedhöfe der besonderen Art
- Schwarzach. 33 Jahre KIS - Jahresprogramm
- Renovierung von St. Thomas, Herrnfehlburg
- Vortrag über „Das Neue Schloss“ Steinach bei der Jahresversammlung des AK Heimatgeschichte Mitterfels
- „Kein kleiner Waidler-Adel“
- Waldleben ...
- Mitterfelser Magazin. Jubiläumsausgabe 2024
- Filmteam zu Gast in Mitterfels
- Falkenfels: Puppentheater Karotte spielt Ahorns Welt
- Der Ursprung liegt bei Van Gogh
- Mitterfels/Haselbach. Ein neues Wandererlebnis