Kunst, Literatur
Aufgespürt aus der Vergangenheit
Bis weit zurück in die Vergangenheit ist der Bogenberg mit seiner Wallfahrtskirche Schauplatz des Schaffens historischer Persönlichkeiten. Fotos: Hans Neueder
Hans Neueder stellt in seinem Buch zehn Biografien historischer Persönlichkeiten vor
Von David Salimi Niederbayerische Botschafter, wie sie heute in Gestalt von bekannten Politikern, Wissenschaftlern oder Künstlern existieren, gab es auch früher. Dem ehemaligen Kreisheimatpfleger Hans Neueder ist es ein Anliegen, auf die Menschen aufmerksam zu machen, die mit ihrem Schaffen in der Vergangenheit Bedeutendes in unserer Region geleistet haben. Er ist überzeugt, dass sie mit ihren Leistungen bis in die Gegenwart wirken. Nach zahlreichen Buchveröffentlichungen in der Vergangenheit macht sich Hans Neueder nun auf den Weg, um zehn in Niederbayern geborene Persönlichkeiten aufzuspüren, die alle zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlicher Weise in und um die heutige Stadt Bogen gewirkt haben.
Einzug in die Darstellungen Hans Neueders findet Christoph Glöckler, der in Landshut geboren wurde und sich als Abt von Oberalteich 21 Jahre lang um die Belange des dortigen Klosters bemühte. Auf fast 20 Seiten beschreibt der Autor die stabilisierende Wirkung Glöcklers auf das Kloster, vor allem in Hinblick auf dessen wirtschaftliche Erfolge und kulturelle Leistungen.
Mit Bernhard Stöger aus Passau wird auf einen Benediktiner eingegangen, dessen Lebensweg gekennzeichnet war, von seiner Tätigkeit als Lehrer und Schriftsteller. Diese ermöglichte ihm letztlich auch den Weg vom Kloster Oberalteich an die Universität Salzburg, wo er 16 Jahre lehrte.
Mit Dominicus Gollowitz, der in Geiselhöring geboren wurde, führt Hans Neueder einen weiteren Benediktiner in seinem Buch auf. Gollowitz, der wie Stöger als Schriftsteller und darüber hinaus als Professor der Pastoraltheologie tätig war, zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass er trotz seines strengen katholischen Glaubens aufgeschlossen gegenüber aufgeklärten Ansätzen war. Größere Bekanntheit erlangte Gollowitz mit seinem 1803 erschienenen Hauptwerk „Anleitung zur Pastoraltheologie in weitestem Umfang“.
Auf fast 40 Seiten geht der Autor auf Georg Kronberger ein, der 1806 in Irlbach zur Welt kam und ab 1845 Pfarrer auf dem Bogenberg war. Für kontroverse Diskussionen in der Bevölkerung sorgte vor allem Kronbergers zusätzliches Amt als Abgeordneter des Bayerischen Landtags.
Ebenfalls ein Kapitel gewidmet bekommt Dr. Johann Nepomuk Weber aus Pfelling, heute ein Ortsteil der Stadt Bogen. Weber war viele Jahre als Oberstabsarzt und Mäzen der 1. Arbeiterkolonie tätig. Für diese setzte er sich weit über seine Pflichten als Arzt hinaus ein.
Als fast vollkommen vergessenen und zugleich aber einen der bedeutendsten Söhne der Stadt Bogen führt Hans Neueder den vielfach engagierten Franz Borgias Fleischmann an. Fleischmann war neben seiner Tätigkeit als Kapuzinerpriester und Prediger auch als Musiker, Helfer der Armen und Kranken sowie als Militärseelsorger tätig.
Ebenfalls auf dem Bogenberg verdient gemacht hat sich Albert Leismiller, der dort nicht nur von 1869 bis 1898 als Pfarrer wirkte, sondern auch die barocke Ausstattung der Wallfahrtskirche durch neugotische Altäre ersetzt hat.
Einzug in die Erwähnungen Neueders findet außerdem der aus Rotthalmünster stammende Dr. Julius Mayr, der von 1887 bis 1901 als königlicher Bezirksarzt in Bogen tätig war und im Jahre 1900 einen präzisen und kritischen Physikatsbericht verfasst hat.
Im letzten Kapitel widmet sich Hans Neueder dem gebürtigen Münchner Dr. Theodor Mörtel. Mörtel war von 1841 bis 1847 als Gymnasiallehrer in Straubing tätig. Zudem galt er als Meister der Prosa und Poesie, in dessen Zusammenhang er drei Gedichte – Der Bogenberg, Oberalteich und Agnes Bernauer – verfasste.
Die Galerie schließt mit einem Bogener Original, Generalleutnant Ludwig Ritter von Mussinan. Geboren im Jahr 1826 in der heutigen Rautenstadt, trat Mussinan 1845 als Freiwilliger in das 1. Feldartillerie-Regiment „Prinzregent Luitpold“ der Bayerischen Armee in München ein. Für sein tapferes Verhalten in der Schlacht bei Sedan im Jahr 1870 während des Deutsch-Französischen Krieges wurde er mit dem Militär-Max-Joseph-Orden ausgezeichnet. Mit der Verleihung war die Erhebung in den persönlichen Adelsstand verbunden und er durfte sich nach der Eintragung in die Adelsmatrikel Ritter von Mussinan nennen.
Um all diese verdienten Persönlichkeiten nicht stillschweigend der Vergangenheit zu überlassen, würdigt Hans Neueder mit seinem Buch auch Jahrhunderte später ihre erbrachten Leistungen. Die Intention Neueders kann am besten mit den Worten des französischen Schriftstellers und Politikers André Malraux verdeutlicht werden: „Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern.“ Info Das Buch von Hans Neueder ist im Verlag Attenkofer erschienen und in allen Verlagsgeschäftsstellen des Straubinger Tagblatts, im Buchhandel sowie im Internet unter www.verlag-attenkofer.de für 14,80 Euro erhältlich.
David Salimi/BOG Zeitung vom 15. März 2019 (Mit Genehmigung der Lokalredaktion)
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