Heimatliche Pretiosen (Burgen, Hiensölde, Totentanz . . )
Die Krallen des Teufels
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Von Uttendorf (Gemeinde Haselbach) führte bis einige Jahre nach dem 2. Weltkrieg ein Weg über den Köglberg nach Buchberg (Gemeinde Mitterfels). Der Weg ist heute mit Wald bewachsen, stellenweise ist er noch als Feldweg in Benützung. An der Scheitelstelle des Weges, auf dem Köglberg, stand noch viele Jahre nach dem Krieg ein Feldkreuz. Heute (1995!) ...
... liegt es zerbrochen am Feldrain. Dieses steinerne Kreuz weist einige rillenartige Vertiefungen auf, im Volksmund „die Krallen des Teufels“ geheißen. Die Sage berichtet über die Entstehung der Teufelskrallen:
Auf dem Einödhof am Kögl wirtschafteten immer fromme Leute. Dies wurmte (ärgerte) den Teufel. So versuchte er mit allerlei Ungemach den Leuten dreinzupfuschen und sie von der frommen Denkweise abzubringen. „Das beste Mittel dazu ist, wenn ich mit Sturmgebraus über die Felder fahre und das Getreide niederwalze“, dachte der Teufel. Dieses Vorhaben führte er auch mehrmals aus. Um weiteren Schaden abzuwenden, errichtete der Köglbauer ein Feldkreuz.
Als das Getreide in vollen Ähren stand, stürmte der Teufel wieder gegen den Köglberg, um sein Unwesen zu treiben. Plötzlich gewahrte er das Feldkreuz. Unbändige Wut packte ihn. Mit aller Gewalt setzte er seine Pranken an das steinerne christliche Siegeszeichen, um es zu stürzen. Da erklangen Kirchenglocken und riefen zum Gebet. Die Macht des Teufels war gebrochen. Dort, wo er seine Pranke an den Stein setzte, sind heute noch „die Krallen des Teufels“ zu sehen.
Anmerkungen zum Kögl-Kreuz:
1. Den Glauben, dass es am Köglkreuz „umgeht“, d. h. der Teufel dort sein Unwesen treibt, verdeutlicht folgende Begebenheit: Die alte Sandlin (Anna Lehner, gest. 1954) ging von Haidbühl (Gemeinde Haselbach) über das Köglkreuz nach Buchberg. Beim Kreuz musste sie „hinter die Büsche“. Gleichzeitig näherten sich aus der Gegenrichtung die Kögl-Bäuerin (Juliane Bugl, gest. 1987) und ihre Tochter (Juliane Eidenschink, Tiefenbach) dem Köglkreuz. Als die zwei Frauen aus dem Gebüsch ein Geräusch vernahmen, liefen sie - sich bekreuzigend - mit fliegenden Röcken davon und riefen laut: „Der Teufel, der Teufel!“ Kopfschüttelnd erzählte die alte Sandlin: „Jetzt haben die mich für den Teufel gehalten.“
2. Das Niederwalzen des Getreides bei Sturm erfolgte dort früher öfter, da der Wald auf der Westseite des Berges abgeholzt war. Mit der Wiederaufforstung erwuchs gegen den Sturm ein Schutzwall.
3. Die „Krallen des Teufels“ erklären sich so: Das Feldkreuz hatte eine Nische, in der sich eine Figur befand. Diese Figur war durch ein Gitter gesichert. Bei der gewaltsamen Entfernung der Figur und des Gitters wurde dessen Verankerung aus dem Stein gesprengt, es entstanden Absplitterungen, die „Krallen“. Die Entfernung konnte nur ein „Teufel“ vorgenommen haben. Die Entfernung der Figur könnte 1802/03 erfolgt sein. Die Regierung unter Graf Montgelas verbot damals das Aufstellen und verlangte die Entfernung von Feldkreuzen und Bildstöcken.
4. Die Sage schreibt die Errichtung dem Kögl-Bauern zu, da sich das entsprechende Grundstück heute in seinem Besitz befindet. Geschichte ist jedoch: Das Feldkreuz war eine Markierung; es zeigte im Süden die Begrenzung der Besitzung des Hagenberger Hofes. Die Errichtung liegt also im Dunkel der Geschichte, sofern nicht ein Datum auf den Steintrümmern Aufschluss gibt.
An der Scheitelstelle des früheren Weges von Uttendorf nach Buchberg über den Köglberg liegt das steinerne Feldkreuz, zerbrochen, von Gas überwuchert ...
(Nachtrag: Durch die Nachforschungen bei der Wiedererichtung durch den Köglbauern und den Bayer. Wald-Verein 2006 ist Klarheit entstanden, dass der Anlass für die Errichtung im Jahre 1859 ein Brand mit „glücklichem Ausgang“ und in der Nische früher ein Opferstock war. Quelle: Gall, MM 13/2007)
Das Köglkreuz heute. - Mehr zur Geschichte, der Neuerrichtung und Einweihung (Quelle: MM 13/2007) erfahren Sie, wenn Sie ins Bild klicken.
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