AK Heimatgeschichte Mitterfels e.V.
18. Mitterfelser Magazin: Ein Buch, sehr kurzweilig zu lesen
Ein Buch, sehr kurzweilig zu lesen
Mitterfels: 18. Mitterfelser Magazin mit heimatkundlichen Beiträgen erchienen
Quelle: Elisabeth Röhn, in: SR-Tagblatt vom 19. Juli 2012, Seite 20
(erö) Ungewöhnlich umfangreich, reich bebildert und besonders abwechslungsreich aufgemacht ist das neue Mitterfelser Magazin (MM). Es leistet immer mehr einen unverzichtbaren Beitrag zu Heimatgeschichte und Brauchtum rund um Mitterfels. Erstmals erschienen 1995 als Festschrift zur 800-Jahr-Feier der Marktgemeinde und herausgegeben von engagierten „Schreiberlingen2 des AK Heimatgeschichte Mitterfels, hat sich das Magazin zu einem Lesebuch der besonderen Art entwickelt, das höchst kurzweilig zu lesen ist.
Der 18. Band enthält auf fast 200 Seiten 54 Beiträge von 31 verschiedenen Autoren und Fotografen, von Kurzgeschichten unter dem Motto „Aufgschnappt, aufgschriebn“ bis zu heimatgeschichtlichen Forschungsarbeiten. Illustriert sind die Themen mit annähernd 450 Fotos und Abbildungen, die meisten in Farbe. Ein zentrales Thema des neuen Heftes, das im Juli erschienen ist, ist ein Rückblick auf das „Internationale Jahr der Wälder“. Dazu gehört im weitesten Sinn die Hien-Sölde in Mitterfels, eine der ältesten Blockbauten Niederbayerns.
Bauwerk, „kostbarer als ein Schloss“
„Nur wenige Wochen nach dem gewaltsamen Tod der Agnes Bernauer durch Ertränken in der Donau bei Straubing wurde im Winter 1435/36 das Bauholz für die Hien-Sölde geschlagen.“ So beginnt die Beschreibung dieses historischen Bauwerkes, das „kostbarer ist als ein Schloss“. Ausführlich und mit vielen Bildern wird die behutsame Sanierung beschrieben, faszinierend war der Austausch maroder Balken. Weil das Projekt Sanierung in absehbarer Zeit abgeschlossen werden kann, berichtet Elisabeth Vogl, die Vorsitzende des AK Heimatgeschichte, zusammenfassend über Baugeschichte, Archäologie und Sanierung.
Die geschichtliche und kulturelle Identität des Vorwaldes ist stark vom Wald geprägt. In einer harten Auseinandersetzung wurde ihm Siedlungsraum abgerungen, über Jahrhunderte war er Lebensgrundlage für den Großteil seiner Bewohner und die Waldarbeit eine harte Plackerei.
Im Heft Nummer 18 finden sich daher viele lesenswerte Beiträge über das Leben der Waldarbeiter, über das „Pechschaben“, über Menschen und das Waldgut Degen in Falkenfels. Wunderschöne Bilder zeigen die großartigen, aber auch die kuriosen Seiten des „Waldes“. Zu dieser Waldthematik gehört auch der Beitrag „Tal der Menach (Perlbachtal) bei Mitterfels - Realität kontra Idylle“. So herrschte vielfach Entsetzen über die „flächige Nutzung“ eines Hangabschnitts des „Naturjuwels“, zerstörerische Wegeausbaumaßnahmen und eine 180 Meter lange Beschädigung des Menachufers im vergangenen Jahr. Mitterfels verdankt das Prädikat „Luftkurort“ vor allem dem Perlbachtal.
„Wennder Dampf z‘ Penzkofa war“
Hart arbeiten hieß es, wenn der "Dampf" zum Dreschen (hier in Penzkofen um 1915) auf den Hof kam.
Von Penzkofen, einer über 1000 Jahre alten Siedelstelle, an einer alten Handelsroute am Südostrand des früheren Amtsgerichts Mitterfels gelegen, berichte Josef Fendl. Er erzählt vom bäuerlichen Leben aus seinen Kindheitstagen, „wenn der Dampf z' Penzkofa war". Strukturänderungen in den Dörfern ist ein immer wieder aufgegriffenes Thema im MM. Diesmal miteiner Rückschau auf „Die goldenen 70er Jahre von Ascha“, den Auf-und Niedergang von GRUNDIG und dem Aufstieg einer ostbayerischen Agrargemeinde zu einem Industriestandort.
1970 besuchte der damalige Umweltminister Alfred Dick die Firma Grundig in Ascha.
Die „Entwicklung am ehemaligen Sportplatz Reinbachstraße“ in Mitterfels, damit verbunden eine Ära TSV-Sportgeschichte, und die Entwicklung des Wohngebiets „Waldeck“ sind weitere Beiträge zu dieser Thematik. Dazu gehört auch die Geschichte d s „Tante-Emma-Ladens“ der Grimms in Haselbach, der nach 100-jährigem Bestehen schließen musste.
Kurzgeschichten unter dem Motto „aufgschnappt, aufgschriebn“ wie die vom „Hühnerdieb“ oder das „scheichtsame“ Erlebnis eines ehemaligen Falkenfelser Bürgermeisters „Mei bin i g'rennt“, die Beichtstuhlgschicht „Der Gewissenskonflikt“ oder die Erfahrung eines Buben mitdem „Krauteihobln“ und dem „Saustecha“ ergänzen und bereichern den 18. Band. Ein Beitrag ist dem Kabarettisten und Liedermacher Dr. Georg Ringsgwandl gewidmet, der bei offiziellen Anlässen sein Bairisch nicht verleugnet und dafür die „Bairische Sprachwurzel 2011“ verliehen bekam.
Beitrag über „ungehobelte Bauernsprache“
Um die Bairische Sprache geht es auch in einem Beitrag über Johann Andreas Schmeller, der der „ungehobelten Bauernsprache“ durch seine Forschungen zu einem anderen Stellenwert verhalf und dessen „Bayerisches Wörterbuch“ (erschienen 1827 - 1837) auch eine Fundgrube für volkskundliche Informationen wurde. Die aktuelle Geschichte kommt auch nicht zu kurz: Zwei reich illustrierte Beiträge befassen ich mit den Aktivitäten der beiden Burgtheatervereine Mitterfels und Falkenfels und dem sozialen Engagement der Falkenfelser Theaterleute. Autoren mit einem Blick für die „marginalen“ Dinge der umgebenden Natur, für Flora und Fauna, haben ihren festen Platz im Mitterfelser Magazin. „... schlichtweg selbst zu einem listigen Fuchs werden“ schildert die Erlebnisse des Malers Dr. Jörg Mangold, der dem MM einige seiner Tierdarstellungen und Jagdbuchskizzen überließ. „Verfuchst“ ist eine Autorin, die der Stille, der Ursprünglichkeit des Waldes verfallen ist.
" ... der Stille, der Ursprünglichkeit des Waldes verfallen" (Arbermandl bei Sonnenaufgang)
Viele Autoren haben sich auf heimat- und zeitgeschichtliche Spurensuche begeben. Eine Sonderausstellung im Burgmuseum vor 20 Jahren wird wieder lebendig, als Franz Wartner über das „Beleuchtungswesen“ erzählte. Erinnerungen werden geweckt an das schwere Kreuz der Lehrer, die neben dem geringen Einkommen auch die „Geistliche Schulaufsicht“ zu tragen hatten.
Wie schwierig es war, eine Wirtshauskonzession zu erhalten, wird geschildert, und eine Bierpreisrevolution. Der Spruch „Die Margarete mit dem Wurm, die Barbara mit dem Turm und die Kath'l mit dem Rad'l, das sind die drei heiligen Mad'l“ ist allgemein bekannt. Wie Heilige zu diesen Attributen kamen, ist ein weiterer Beitrag. Heimat- und zeitgeschichtliche Spurensuche führen zu einer Gedenktafel in der Landasberger Kirche, wo Erinnerungen an einen „schrecklichen Krieg“ (1914-18) wachwerden.
Um Erinnerungen eines Flüchtlingsmädchens geht es in „Weihnachten 1945“. Die „Geschichte eines Küchenbuffets" ist zugleich auch Familiengeschichte. Bilder haben oft eine größere Aussagekraft als viele Worte, so auch das Foto aus der Zeit um 1950, als Mitterfels noch keine eigene Wasserversorgung hatte und die Frauen das Wasser vom Dorfbrunnen bei der Friedenseiche holen mussten.
Erinnerungen eines Flüchtlingsmädchens
Oder das beeindruckende Bild eines alten Mantels an der Tür eines verwaisten Hauses - Erinnerungen an die Laumer-Oma. Die positive, nachhaltige Beeinflussung des ländlichen Lebens durch die genossenschaftlichen Banken aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der Raiffeisenbank Falkenfels wird ebenso beschrieben wie der „Kleine-Weltladen“, der seit zehn Jahren von einem Team ehrenamtlich engagierter Mitterfelser und Haselbacher betrieben wird. Mit Text und vielen Bildern werden „Mitterfelser Grenzgänge 2009 und 2010 - auf Ochsenwegen und durchs Wohnzimmer“ wieder lebendig, um die Wanderungen mit Geschichte und Geschichten entlang der Mitterfelser Gemeindegrenze.
Mitterfelser Grenzgänge - auf Ochsenwegen und durchs Wohnzimmer
Last but not least geht es um ein Projekt im Vorjahr der damaligen M7 der Mittelschule Mitterfels „Die Schönheit des Alters - Ein Leben im Porträt“ mit Senioren des BRK-Seniorenzentrums, das zu einer Einladung des Bayerischen Ministerpräsidenten Seehofer zu einer Veranstaltung des Sozialministeriums führte.
Das MM liegt in den Mitterfelser und Falkenfelser Banken und bei Schreibwaren Stolz (Burggasse) auf.
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