Meteorologie
Wetterückblick Juli 2017
Wechselhaft – so gestaltete sich das Wetter im Juli oftmals. (Foto: Martin Bohmann)
Mal sommerlich heiß, mal kühl und unbeständig - Bei durchschnittlichem Temperaturniveau zu trocken
Straubing-Bogen. Der Monat Juli startete in den ersten drei Tagen unter Tiefdruckeinfluss sehr wechselhaft mit jeweils vielen Wolken, nur kurzen sonnigen Phasen und wiederholt zogen leichte Schauer hinweg. Täglich auftretende Regenschauer brachten dabei bis zum 3. Juli in Eggerszell vier Millimeter Regen. Mit Tagesmittelwerten von jeweils nur 16 Grad Celsius und Höchstwerten von rund 20 Grad Celsius legte der Monat einen leicht unterkühlten Start hin.
Zwischen Tiefdruckgebieten über Südwesteuropa und einem bestimmenden Hochdruckgebiet über Mitteleuropa gelangten ab dem 4. Juli sehr warme Luftmassen aus Südspanien nach Süddeutschland. Vom 4. bis 6. Juli herrschte daher niederschlagsfreies Hochsommerwetter mit viel Sonnenschein. Der vorübergehende Höhepunkt dieses ersten Wärmevorstoßes wurde am 6. Juli erreicht, als das Thermometer in der Wetterstation in Eggerszell bis zu 29,6 Grad Celsius zeigte. Vom 7. bis 15. Juli präsentierte sich das Wetter insgesamt erneut wechselhaft. Beinahe täglich verzeichnete die Wetterstation Eggerszell überwiegend leichte Niederschläge, was in der Summe 12,8 Millimeter Regen ergab. Ausgiebige Regenmengen blieben in der ersten Monatshälfte komplett aus. Der niederschlagsreichste Tag in der ersten Hälfte des Monats war mit mickrigen 4,4 Litern pro Quadratmeter noch der 14. Juli. Während Ostbayern zunächst noch im Einflussbereich warmer Luftmassen aus Südeuropa lag, strömte ab dem 13. Juli auf der Rückseite von Tiefdruckgebieten über Nordosteuropa feucht kühle Meeresluft ein. Vom 5. bis 10. Juli erreichten die Temperaturen täglich sommerliches Niveau zwischen 26 und 29 Grad Celsius, anschließend sackten die Temperaturen markant ab.
Luft aus Skandinavien ließ die Temperaturen fallen
Ein merklich zu kühler Wetterabschnitt folgte schließlich vom 13. bis 16. Juli, als aus Skandinavien kühle Luft einfloss. Mit mittleren Tagestemperaturen von jeweils nur 15 Grad Celsius und Höchsttemperaturen um 20 Grad Celsius war es im Vergleich zum langjährigen Mittel um knapp 4 Grad Celsius zu frisch. Mit nächtlichen Tiefstwerten um 10 Grad Celsius verliefen auch die Nächte sehr kühl. In der Nacht auf den 16. Juli wurde mit einer Tiefsttemperatur von 9 Grad Celsius die tiefste Temperatur des Monats gemessen. Zugleich war dies die einzige Nacht mit einer einstelligen Tiefsttemperatur. Vom 17. bis 22. Juli folgte unter einer südlichen Höhenströmung ein sehr warmer bis heißer Hochsommerabschnitt mit deutlich überdurchschnittlichen Temperaturen. Die Höchstwerte erreichten dabei jeweils zwischen 28 und 30 Grad Celsius. Besonders heiß wurde es dabei am 19. Juli, als mit 30,8 Grad Celsius der heißeste Tag des Monats verzeichnet werden konnte. Dies war auch der einzige Tag, an dem die 30-Grad-Marke geknackt wurde. Bei Tiefstwerten jeweils um 15 Grad Celsius konnte man in den Nächten jedoch stets gut durchlüften. Niederschläge gab es erst wieder ab dem 23. Juli aufzuzeichnen, als sich ein Tiefdruckgebiet aus Nordwesten annäherte und das beständige Sommerwetter beendete. Vom 23. bis 28. Juli war unter Tiefdruckeinfluss der kühlste und nasseste Abschnitt des Monats zu beobachten. Insgesamt fielen während dieses Zeitraumes 32 Liter Regen pro Quadratmeter. Mit Spitzenwerten von nur 15 bis 20 Grad Celsius und Tiefstwerten um 10 Grad Celsius legte der Sommer eine knapp einwöchige Pause ein. Den niederschlagsreichsten Tag des Monats zeichnete die Wetterstation Eggerszell mit exakt 14 Millimeter bei Dauerregen am 26. Juli auf.
Zum Monatsende kehrte der Hochsommer zurück
Ab dem 29. Juli besserte sich das Wetter wieder und der Hochsommer meldete sich durch eine südwestliche Höhenströmung mit voller Macht zurück. Der Monat klang somit in den letzten drei Tagen mit sehr freundlichem und sommerlich warmem Wetter aus. Am 30. Juli 2017 wurde bei einer Höchsttemperatur von 29,9 Grad Celsius ein Hitzeknapp haarscharf verfehlt. Mit einer Gesamtniederschlagsmenge von 52 Millimetern fiel der Juli in Eggerszell deutlich zu trocken aus. Im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt fielen 48,3 Millimeter Regen weniger. Es kam somit nur die Hälfte der normalerweise üblichen Regenmenge zusammen. An insgesamt 18 Tagen gab es dabei messbare Niederschläge, was überdurchschnittlich ist. Es gab somit zwar an vielen Tagen Niederschläge, allerdings blieben richtig intensive Regenfälle mit hohen Tageregenmengen komplett aus. Temperaturtechnisch betrachtet schloss der Monat mit einer Durchschnittstemperatur von 18,4 Grad Celsius exakt im Bereich des langjährigen Mittels ab. Die Wetterstation Eggerszell vermeldete 15 meteorologische Sommertage mit Höchstwerten über 25 Grad Celsius und einen heißen Tag über 30 Grad. An sechs Tagen lagen die Höchstwerte unter der 20-Grad-Marke, was dem Durchschnitt entspricht. Der Juli zeichnete sich heuer durch einen ständigen Wechsel aus heißen Hochsommerabschnitten und kühlen, unbeständigen Wetterphasen aus. Die stärkste Windböe wurde mit 69,2 Kilometer pro Stunde am 30. Juli bei Durchzug eines Unwetters aus Westen gemessen. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit betrug 6,8 Kilometer pro Stunde. Mit 224 Sonnenstunden gab es im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt 14 Sonnenstunden weniger.
Quelle: Martin Bohman/BOG Zeitung (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist)
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