ILE nord23. Konzept für ein ländliches Rad-Kernwegenetz

Bürgermeister der ILE nord23 trafen sich – Senioren sollen in Gemeinden bleiben

Bei ihrer letzten Zusammenkunft in diesem Jahr haben die 23 Bürgermeister der Integrierten Ländlichen Entwicklung ILE nord23 das Konzept eines land- und forstwirtschaftlichen Kernwegenetzes auf den Weg gebracht. Daneben wurde über die künftige Zusammenarbeit sowie über laufende Projekte beraten. LAG-Managerin Josefine Hilmer stellte das neue Regionale Entwicklungskonzept (REK) des Landkreises Straubing-Bogen vor.

Aufgrund zunehmender überbetrieblicher Bewirtschaftung und durch den Einsatz schwererer Maschinen haben sich die Anforderungen an das ländliche Wegenetz erheblich geändert. Leistungsfähige Hauptwirtschaftswege für den landwirtschaftlichen Ziel- und Quellverkehr müssen höhere Ausbaustandards haben. Sinnvoll ist, dass sie interkommunal ausgelegt sind. Um diese Herausforderungen sachgerecht umzusetzen, lässt die ILE nord23 ein Konzept für ein ländliches Kernwegenetz erstellen. Den Auftrag dazu erhält das Planungsbüro MKS Architekten-Ingenieure aus Ascha. Bürgermeister Anton Drexler, Wiesenfelden, hat die Federführung des Projektes übernommen: „Soweit möglich wollen wir bestehende Wege nutzen und haben natürlich den Erhalt von Natur und Kulturlandschaft im Auge. Fachstellen sind bei der Erarbeitung beteiligt. Auch andere Nutzergruppen wie Radler, Skater, Reiter müssen eingebunden werden.“ Das Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern (ALE) konnte für die Umsetzung eine Förderung in Aussicht stellen.

Radwegekonzept abschließend beraten

Nach einer Abstimmung mit Fachbehörden im Oktober ist das Radwegekonzept der ILE nord23 nun fertig gestellt. Der federführende Bürgermeister Josef Wallner, Kirchroth, wird auch die Umsetzung koordinieren. Ziel ist es, durch Aufwertung bestehender Wege, Lückenschlüsse und eine einheitliche Beschilderung ein durchgängiges Wegenetz für Naherholung und Tourismus, aber auch für den Weg zur Arbeit oder zur Schule auszubauen. Einer der Schwerpunkte ist eine neue Nord-Süd-Trasse im Kinsachtal, von Loitzendorf bis Parkstetten, mit mehreren Querverbindungen zum Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse Bogen-Miltach. Der überregionale Donau-Radweg würde durch Verlegung auf die Dammkrone, mit Blick auf den Fluss, noch attraktiver. In der Gemeinde Kirchroth konnte dies bereits realisiert werden. Der bauliche Aufwand war gering, neben neuen Infotafeln musste lediglich in Teilbereichen eine besser befahrbare Splittdecke aufgebacht werden.

Es wurden auch mehrere Rund-Touren ausgearbeitet, beispielsweise durch die Gemeinden Konzell-Haibach-Haselbach, ein Drei-Bäche-Radwanderweg (Kinsach-Menach-Bogenbach) und ein Rundweg durch die Weiherlandschaft Parkstetten-Steinach-Kirchroth. Ein Netz weiterer Verbindungen der Gemeinden untereinander führt auch in den südlichen Landkreis und in die Nachbarlandkreise Cham und Deggendorf. Die professionelle Beschilderung ist in das neue Regionale Entwicklungskonzept (REK) des Landkreises aufgenommen. Die Umsetzung soll als Leader-Projekt in der Förderphase 2014-2020 erfolgen.

Dem „Netzwerk Streuobst Bayerischer Vorwald“ ist im Jahr 2014 die Gemeinde Wiesenfelden beigetreten. Somit sind nun sechs Partnergemeinden Träger des Projektes. Neben Wiesenfelden und der federführenden Gemeinde Neukirchen sind dies Ascha, Falkenfels, Rattiszell und Sankt Englmar. Laut Bürgermeister Rudolf Seidenader kamen bei der diesjährigen Apfelsammlung fast 50 Tonnen Obst von über 70 Anlieferern aus dem gesamten Landkreis zusammen. Auch heuer hat die Kelterei Nagler aus Regensburg, die die Äpfel verarbeitet, wieder einen regionalen „Vorwald-Apfelsaft“ gepresst. Weitere „Vorwald“-Produkte sind im Gespräch, wie etwa „Vorwald-Honig“. Außerdem will man in der Gemeinde Neukirchen einen Streuobst-Wanderweg ausweisen.

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ALE-Förderprogramm für Innenentwicklung

Durch Überalterung und Abwanderung nehmen Gebäude-Leerstände in Dorfkernen immer mehr zu. Um hier gegenzusteuern, unterstützt das ALE Niederbayern Kommunen bei der Innenentwicklung ihrer Dörfer durch Betreuung, Beratung und finanzielle Förderung. „Konkrete Projekte haben wir bereits in Konzell, Gossersdorf, Neukirchen, Parkstetten und in der Gemeinde Kirchroth angeschaut“, erklärte Cornelia Reiff vom ALE. Förderfähig sind Baumaßnahmen zur Um- und Wiedernutzung, in Ausnahmefällen auch Gebäudeabbruch und dorfgerechter Ersatzbau. Es muss sich dabei um Innenentwicklung im Dorfkern handeln, Einzelhöfe im Außenbereich können keine Förderung erhalten.

Angestoßen durch den demografischen Wandel ist auch das Projekt „Pflegestern“ der Gemeinde Niederwinkling, das Bürgermeister Ludwig Waas seinen Kollegen vorstellte. Grundgedanke ist, pflegebedürftige Senioren nicht in die Zentren „abzuschieben“, sondern in der eigenen Gemeinde Möglichkeiten zum Verbleib anzubieten. Die heutigen Senioren haben ihre Heimatgemeinden aufgebaut und sollen daher möglichst lange ihren Lebensmittelpunkt dort haben können. Das soll beispielsweise mit kleineren Pflegeheimen, betreutem Wohnen oder Wohngemeinschaften realisiert werden.

Konkret wird ein solches Projekt derzeit in Niederwinkling aufgebaut. Auf dem ehemaligen Molkereigelände in der Ortsmitte entsteht ein Begegnungszentrum mit Apotheke, Bücherei, Appartements für Senioren, Tagesbetreuung, aber auch Wohn-Appartements für den freien Markt. Waas konnte in der kurzen Zeit dieses wichtige Thema nur anreißen. „Ich lade Euch alle im Januar nach Niederwinkling ein, damit wir die Thematik noch einmal ausführlich besprechen können.“


Quelle: ta/Bogener Zeitung vom 13. Dezember – ohne Karten (zeitversetzte Übernahme des Beitrags aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist)

Quelle: Kartenmaterial: http://www.ile-nord23.eu/

Die Karten finden Sie in hoher Auflösung auf der Webseite von ILE nord23 zu (s. o.) bzw. bei den Links unten:

>>> [Teil Ost]

>>> [Teil West]

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