Mitterfels-Haselbach. Sport und Gespräch heilen

2023 10 24 Sport und Gespraech

Nach dem Vortrag wurde fleißig geturnt mit Trainer Hans-Henning Lassen (2. v. r.) und Wolfgang Hammer (r.). Foto: Elisabeth Röhn – Vergrößern durch Anklicken!

Forum für Langzeitkranke – Angebot des Quartiersmanagements

„Hand in Hand“ ist das Motto des Quartiersmanagements Mitterfels-Haselbach mit Angeboten für die Senioren, wie …

… ein Nachmittag auf dem Bauernhof, regelmäßigen Treffen von pflegenden Angehörigen, Seniorenkränzchen oder eine Handarbeitsgruppe. Von den Quartiersmanagerinnen Sandra Groth und Andrea Baumgartner wurde nun eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen: „Gymnastik – Gespräche – Gemeinschaft“, der Gesprächskreis Gesundheit.

Initiator ist der Mitterfelser Wolfgang Hammer, der sich mit Hans-Henning Lassen als Trainer für mehr Gesundheit von älteren Menschen einsetzt. Zu einem ersten Treffen im Haus der Begegnung waren auch Bürgermeister Andreas Liebl und dritter Bürgermeister Paul Wintermeier gekommen und nahmen an dem Einführungsvortrag teil. Er sehe dieses Projekt sehr positiv, auch im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang, betonte Bürgermeister Liebl.

Das Projekt will ein Forum für chronisch Kranke sein, um Erfahrungen auszutauschen und aktiv etwas für die Verbesserung der Lebensqualität zu tun. Hammer referierte über Psychotraumatologie, über beängstigende Diagnosen wie Krebs, Parkinson oder Diabetes. Für viele Menschen beginne damit ein neues Leben, betonte Hammer. Der Gesprächskreis setze auf situativ flexible Möglichkeiten, die Krankheit zu unterwandern und für manche krankheitsbedingte Belastungen Ausgleichsmöglichkeiten zu finden. „Die Gymnastik ist dafür ein Beweis“, erklärte Hammer. Daher richte sich die Veranstaltung an Frauen und Männer, die durch eine chronische Krankheit belastet sind. Er selbst sei Betroffner und es liege ihm daran, mit gleichermaßen Betroffenen zusammenzukommen und über die Probleme von chronisch Kranken zu sprechen, um individuelle Bemühungen, mit der Krankheit zurechtzukommen, zu ergänzen und erweitern. „Das Überraschende ist, dass die Wirkung einer speziellen Gymnastik viele Symptome lindert, manchmal sogar zum Verschwinden bringt“, betonte er. „Mit der Gymnastik stellt uns der Körper ein Heilmittel zur Verfügung“. Hammer sprach über den modernen Lebensstil, von Stress, Burnout und Depression und plädierte für Geduld mit sich und mit anderen.

Ein Leben nach der Diagnose

Maßstab müsse sein, seine Persönlichkeit neu auszurichten, sodass die Krankheit das Leben nicht dominiert. „Es gibt ein Leben nach der Diagnose. Das könnte der Beginn einer nützlichen Partnerschaft von Krankheit und Person sein“, schloss Hammer.

Als Trainer gehe es ihm um tägliches Training, um das Mobilisieren der Muskeln und Gelenke, das führe zu mehr Gleichgewicht und Selbstvertrauen, erklärte Hans-Henning Lassen, ehemaliger Leistungssportler und aktiver Rehatrainer. Auch im Alter könnten Muskeln noch aufgebaut werden. „Das spüren wir, weil wir uns dann besser fühlen“, erklärte er. Einfache, leichte Bewegungs- und Trainingseinheiten schlossen den Vormittag ab.

Die Selbsthilfegruppe, einmal im Monat, soll nach dem Training die Möglichkeit zu einem Erfahrungsaustausch bieten. Der nächste Termin ist für Mittwoch, 15. November, von 10 bis 11.30 Uhr im Haus der Begegnung vorgesehen. Informationen gibt es bei Sandra Groth, Telefon 0151/42226487, oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Elisabeth Röhn/BOG Zeitung vom 24. Oktober 2023 (Gen. der Lokalredaktion)

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