Mitterfels. Das Musikfestival im Burghof geht spektakulär zu Ende

2022 08 11 Musikfestival Burghof

Ein ganz und gar anderes Programm boten I Dolci Signori. Foto: Gerhard Artinger – Vergrößern durch Anklicken!

Kulturelles Glanzlicht

An zwei aufeinander folgenden Wochenenden präsentierten sich beim Open Air Musikfestival im Mitterfelser Burghof regionale und überregionale Bands.

Dass Gerhard Artinger mit seinem Team diese Konzertreihe initiiert und organisiert hat, kann ihm gar nicht hoch genug angerechnet werden. Das Festival hätte jeder deutschen Großstadt Ehre gemacht. Die Gruppen, die hier auftraten, hatten ausnahmslos internationales Niveau, jede einzelne von ihnen bereitete dem Publikum ein grandioses Musikerlebnis. Am vergangenen Wochenende endete die Reihe mit Auftritten der Lime Lane Lizards und der Dolci Signori.

Am Samstag gehörte die Bühne den Lime Lane Lizards, den Lokalmatadoren unter denen, die sich unter dem Motto „Kultur in der Burg“ hören und sehen ließen. Alle fünf leben oder arbeiten im Landkreis, alle fünf sind Vollblutmusiker. Klaudia Salkovic-Lang (Gesang, Keyboard, Ukulele), Stefan Lang (Trompete, Flügelhorn, Percussion) und Sepp Fischer (Gesang) sind führend dabei, wenn es um die Musical-Produktionen des Burgtheatervereins Mitterfels geht, Jochen Benker (Bass), brilliert häufig als Pianist im Raven, der Gitarrist Michael Reiss unterrichtet unter anderem an der Kreismusikschule. Die Lime Lane Lizards brachten vor allem Balladen von Tom Waits, Leonard Cohen und anderen Größen zu Gehör. Ihre Arrangements sind immer eigenwillig und meist ausgesprochen poetisch. Zum Erlebnis werden sie insbesondere dann, wenn die glockenhelle Stimme von Klaudia Salkovic-Lang mit der schwarzen Stimme von Sepp Fischer zusammenklingt.

Seit 20 Jahren zusammen auf der Bühne

Ein ganz und gar anderes Programm boten I Dolci Signori. Seit 20 Jahren stehen die sechs Vollprofis gemeinsam auf der Bühne, doch von Abnutzungserscheinungen gibt es keine Spur. Im Gegenteil: Die „süßen Herren“ bringen ihr Publikum in kürzester Zeit zum Klatschen, Singen und Tanzen. Stimmungsmacher ist vor allem der charismatische Sänger Rocky Verardo. Wenn er die großen Hits von Adriano Celentano, Eros Ramazotti oder Zucchero interpretiert, liegen ihm die Zuhörer zu Füßen ... oder sie liegen im Geiste an einem italienischen Strand. Auf jeden Fall gehen sie verzückt nach Hause.

Das Mitterfelser Festival war ein kulturelles Glanzlicht. Nur: Ein etwas größeres Publikum hätte es verdient gehabt. Vielleicht beim nächsten Mal ... 

Herbert Becker, in: BOG Zeitung vom 11. August 2022 (veröffentlicht mit Genehmigung des Autors)

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