"Fels in der Brandung" - Konrektorin Mandl und Lehrer Wintermeier scheiden

 

presse01Mit Musik, Tanz, Theater und vielen Dankesworten verabschiedeten Kollegen und Schüler sowie Vertreter des Schul­amtes und des Schulverbandes die Lehrkräfte der Mittelschule Mitter­fels-Haselbach, Konrektorin Chris­tine Mandl und Lehrer Otto Winter­meier. 

Ein Abschied sei immer auch ein Neubeginn, betonte der Rektor der Mittelschule Mitterfels- Haselbach, Gerhard Groß, zur Begrüßung und stimmte mit dem Lehrerchor ein "Lebe wohl, ade" an. Mit Herzblut und Hingabe sei Christine Mandl Lehrerin gewesen, sagte Groß. Sie habe das Wohl der Schüler über das eigene gesetzt und Krankheit als Fremdwort verstanden. 


 

Schulverbandsvorsitzender Bürgermeister Heinrich Stenzel:

Gedanken zur Verabschiedung Christine Mandl 

Als Christine Seign aus Haibach mit dem Zug von ihrem Geburts- und Heimatort Haibach über Haselbach und Mitterfels ins Gymnasium nach Straubing fuhr, war noch nicht absehbar, dass sie später einen großen Teil ihres Berufslebens in diesen beiden Orten wirken sollte und in deren Schulen Spuren hinterlassen und mit ihren Ideen die Mitterfelser  Schulgeschichte mitprägen würde.

Schon als Lehrerin, v. a. aber seit 1992 als Konrektorin der Volksschule Mitterfels-Haselbach konnte sie ihre pädagogische und organisatorische Kompetenz unter Beweis stellen. Dazu kam ein großes Maß an Bereitschaft, alle Aufgabenbereiche immer wieder – wie man heute im Fachjargon sagen würde – neu zu evaluieren, Geschehenes zu überdenken, Verbesserungen anzustoßen, Ideen zu „schmieden“. Und Ideen brachte sie viele mit ein oder arbeitete an ihnen mit.

Ihr Führungsstil war nicht der einer alleinentscheidenden Powerfrau, sondern der Teamarbeiterin, die durch Überzeugungsvermögen Kolleginnen und Kollegen mit ins Boot nahm und auch auf deren Ideen Wert legte.

So souverän sie – als "Einzelkämpferin" - in der Führung ihrer Klassen war, so selbstverständlich war ihr Teamarbeit: Teamarbeit in der Leitung der Schule, Teamarbeit mit den Parallellehrern, Teamarbeit in der Ausarbeitung der Lehrpläne, Teamarbeit mit der Pädagogischen Assistenz oder den ihr anvertrauten Lehramtsanwärterinnen.

Für die Schule zum Vorteil (für sie - würde mancher vielleicht sagen – ein Nachteil) war die räumliche Nähe ihres Wohnortes zur Schule. Sie war viel zu außerunterrichtlichen Zeiten präsent mit dem Vorteil, übernommene Aufgabenbereiche vor Ort oder auch anfallende Probleme unmittelbar oder zeitnah zu erledigen. Das Präsentsein sprach sich herum, so dass viele sie als Ansprechpartnerin der Schule empfanden. Aber die außerunterrichtliche Präsenz ließ sie auch manches sehen, was im Trubel des Unterrichtsbetriebes nicht so sichtbar wird, was an Gestaltungs- und Wohlfühlatmosphäre zu verbessern war. Dazu kam noch ihre Überzeugung, dass Schule als Teil des gemeindlichen Lebens nicht nur aus Unterrichtsarbeit besteht, sondern dass es kulturelle Verflechtungen zu den Gemeinden der Schüler gibt. Als ein Beispiel kann die Öffentliche Bücherei in Mitterfels genannt werden. Sie wirkte maßgeblich am Zustandekommen dieser Einrichtung mit und war der schulische Motor für das Florieren dieser gemeindlichen Einrichtung.  

Christine Mandl investierte – über das zu erwartende Maß hinaus - viel Zeit und Engagement für die innere, atmosphärische Ausgestaltung der Schule und für deren Präsentation , für das Erscheinungsbild der Schule nach außen. Sie war der „gute Geist“ der Schule.

Zur Verabschiedung von Otto Wintermeier

Otto Wintermeier begann seinen beruflichen Werdegang als Lehramtsanwärter an verschiedenen Schulen im Landkreis Straubing-Bogen (darunter übrigens auch schon eine Zeit an der Mitterfelser Schule), um dann im regulären Schuldienst ab dem Jahr 1977 sein Wissen mit viel pädagogischem Geschick weiterzugeben. Ab 1996 fand er dann seinen Stammplatz an der Volksschule Mitterfels-Haselbach. Als umsichtiger und verantwortungsvoller Pädagoge bereicherte er von da an das schulische Leben in unserer Marktgemeinde.

Doch nicht nur die reine Wissensvermittlung war sein  Ziel. Als ein heimatverbundener und naturkundlich interessierter Lehrer, der sich mit großem Engagement an zahlreichen Projekten beteiligte, lag ihm die Verbindung von Heimatgeschichte und deren unterrichtlicher Auswertung stets besonders am Herzen. Ganz gleich ob die Teilnahme an den Waldjugendspielen, die Betreuung des Schulgartens oder beim Besuch des Obstlehrgartens in Neukirchen – immer brachte er seinen Schülerinnen und Schülern das naturkundliche Wissen direkt vor Ort bei. Ich habe mir z. B. sagen lassen, dass aus der Ernte der gepflanzten Kartoffeln des Schulgartens eine recht schmackhafte Kartoffelsuppe hervorgegangen ist, die gemeinsam von Schülern und Lehrern verspeist wurde.

Sein großes Hobby, der Fußball, legte es außerdem nahe, dass er auch immer bei der Organisation von Grundschulsportwettkämpfen mitwirkte.

Doch auch die Verknüpfung von Schule und Gemeinschaftsleben liegt ihm am Herzen. Großes Interesse und eigene Ideen brachte er bei der Öffentlichen Bücherei ein, z. B. die Einrichtung der „Literaturwerkstatt“ und die Veranstaltung von Autorenlesungen. Und auch als VHS-Leiter gab es so manche Anknüpfungspunkte und Querverbindungen zur Schule. 

 

Ich möchte den beiden scheidenden Lehrkräften einen herzlichen Dank aussprechen für ihr langjähriges Wirken an unserer Schule, für ihr weit über das Normale hinausgehende Engagement für die Schulfamilie und für ihre Arbeit zum Wohl der Volksschule Mitterfels-Haselbach. Für den wohlverdienten Ruhestand wünsche ich eine aktiv gestaltete Freizeit, Erholung und die Verwirklichung so manchen Vorhabens, das bisher im Alltag zu kurz kam.


 

presse03Schulamtsdirektor Johannes Mül­ler lobte die scheidende Konrektorin Mandl für ihre Zielstrebigkeit, ihr offenes Ohr für Junglehrer und ih­ren Erfolg als Betreuungslehrerin.

Als einen Schulmann mit Leib und Seele und "Fels in der Bran­dung" aller Schulreformen bezeich­nete Müller Otto Wintermeier. Er habe nicht nur Gelassenheit, Wärme und Freundlichkeit ausgestrahlt, sondern war in Ämtern wie Sportbe­auftragter, Marktgemeinderat oder Betreuungslehrer immer nah an den Schülern.

Otto Wintermeier habe viel Neues angestoßen, Schach- und Malkurse organisiert und die Schule in sport­licher Hinsicht vertreten. Daran müsse sich sein Nachfolger messen lassen, sagte Rektor Groß und spiel­te ein selbst gereimtes Ständchen auf der Gitarre.

Zum Schluss schickten die Schü­ler Christine Mandl und Otto Win­termeier "on tour", verlangten ihrer Konrektorin im feuerroten Auto ein Europaquiz ab und sangen, tanzten und spielten zum Abschied.

Quelle: Text und Bilder E. Röhn - aus: SR-Tagblatt vom Dienstag, 2. August 2011

Rahmenprogramm bei der Verabschiedung von Konrektorin Christine Mandl und Lehrer Otto Wintermeier (Fotos: Hans Mandl)


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