Öffentliche Bücherei Mitterfels. Jährlich fast 12 000 Ausleihvorgänge registriert

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Vorlesetag (Archivbild 2013)

Den Weg zum Buch weisen

 

Seit 1992 gibt es die öffentliche Bücherei, getragen von der Marktgemeinde Mitterfels und unterstützt vom Förderkreis Öffentliche Bücherei. „Wir müssen den Kindern den Weg zum Buch weisen“, sei von Beginn an das Motto des Förderkreises gewesen, betonte einmal mehr der Vorsitzende Otto Wintermeier anlässlich der Jahresversammlung.

Daher werde dem Vorlesen mit der monatlichen Vorlesestunde in der Bücherei besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Lesemotivation, eine ganzheitliche Entwicklung und gute, schulische Leistungen seien nur einige der Vorteile des regelmäßigen Vorlesens. In seiner Rückschau erinnerte Wintermeier an den bundesweiten Vorlesetag 2014, als Christine Mandl, Bürgermeister Heinrich Stenzel und er in verschiedenen Schulklassen vorgelesen hätten.

Die monatlichen Vorlesestunden für Drei- bis Siebenjährige am Donnerstagnachmittag in der Bücherei seien sehr gut besucht und würden zur Zeit von Claudia Köstlmeier und Corinna Stapf mit Geschichten und Bastelangeboten gestaltet. Beim nächsten Vorlesetag am Donnerstag, 16. Juli, 16 Uhr in der Bücherei steht „Kinder lesen Kindern vor“ auf dem Programm. Auch Kultur wird groß geschrieben beim Förderkreis. Im November gaben auf Einladung der Bücherei die bekannten Komikerinnen „Hasemanns Töchter“ ein Gastspiel. Die Autorenlesung von Ulf Borgmann in der Schule wurde vom Förderkreis gesponsert.

Zum zweiten Mal hatte sich der Förderkreis an dem bundesweiten Projekt des Bildungsministeriums „Lesestart – drei Meilensteine für das Lesen“ beteiligt. Vorstandsmitglied Christine Mandl erläuterte das kostenlose, mehrjährige Programm für frühe Leseförderung und bedauerte, dass die Resonanz bei den jungen Eltern sehr zu wünschen übrig ließ. Mandl wies auf den sehr umfangreichen Bestand an Bilderbüchern und Jugendliteratur in der Bücherei hin. „Wir wollen die Kinder bis zum Selberlesen aktiv begleiten“.

Der Sektor Bilder- und Kinderbücher soll mit neuen Medien, mit noch mehr Regalen und Buchtrögen erweitert werden, erläuterte Wintermeier. Zu der Investition des Förderkreises in Höhe von 2600 Euro werde die Sparkasse Niederbayern-Mitte im Rahmen ihres 175-jährigen Jubiläums Fördergelder beisteuern. Die Marktgemeinde habe ebenfalls einen Zuschuss zugesagt.

In der Grundschule Haselbach hat die Bücherei mit etwa 750 Büchern eine „Nebenstelle“ eingerichtet, die von Claudia Thamer als Vertreterin der Schulen betreut wird. Für die Mitterfelser Schülerinnen und Schüler ist jeden Freitagvormittag Büchertauschtag. Die Vorstellung des Förderkreises bei der Schuleinschreibung in Haselbach hatte eine gute Resonanz. Drei Leseköniginnen wurden gekrönt und zwei Klassensätze von Schullektüren für den Deutschunterricht angeschafft. Mit Bücherflohmärkten beteiligt sich der Förderkreis wieder an der Mitterfelser Marktmeile am 11. Oktober und beim Christkindlmarkt am 29. November. Beim Ferienprogramm der Gemeinde ist die Bücherei mit einem Spiele- oder Lesenachmittag Ende August dabei, so Wintermeier.

Der von Sabine Neumaier vorgelegte Kassenbericht wies eine ausgeglichene Bilanz auf. Vor allem die Flohmärkte seien finanzielle Erfolge, meinte die Schatzmeisterin. Noch ein Blick in die Statistik: Der Förderkreis hat 116 Mitglieder; der aktuelle Bestand an Büchern, Zeitschriften, Hörbüchern, CDs und Spielen beträgt 7 996 Medien; knapp 12 000 Entleihungen, 8 671 von Kinder- und Jugendliteratur. Neu angeschafft wurden 530 Medien. 20 Personen sind derzeit ehrenamtlich in der Bücherei tätig, ihre Arbeit entspricht 520 Jahresarbeitsstunden.

Den Ausleihdienst (Donnerstag von 16 bis 17 Uhr, Sonntag von 11 bis 12 Uhr, in den Ferien nur sonntags) organisiert Hildegard Wintermeier. Für Bücherwünsche bei der Betreuung von Asylbewerbern ist man beim Förderkreis offen. Das aufwendige Kulturprogramm müsse wohl aus finanziellen Gründen zurückgefahren werden, überlegte Paul Wintermeier, Verantwortlicher für Kabarett. Bürgermeister Heinrich Stenzel bescheinigte dem Förderkreis ein großes Engagement und viele neue Ideen.

Quelle: Elisabeth Röhn, in: Bogener Zeitung vom 10. Juni 2015 (zeitversetzte Übernahme des Beitrags aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist)

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