Haselbach
Haselbach. Mit dem Bau der neuen Turnhalle Weitsicht bewiesen
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Lang gehegter Wunsch ging in Erfüllung – Einweihung mit Tag der offenen Tür – 3,4 Millionen Euro
Für die Gemeinde Haselbach, für Schüler, Lehrer und Vereine sei mit dem Bau der neuen Turnhalle ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen, betonte Bürgermeister Hans Sykora bei der festlichen Einweihung der neuen Sportanlage. „Jetzt kann die Jugendarbeit unter optimalen Bedingungen stattfinden und auch der Schulstandort Haselbach wird aufgewertet.“
Das sei eine gute Investition, denn Geld für Schulen trage die besten Zinsen. Kurz blickte der Bürgermeister auf die Kosten: Die 3,4 Millionen Euro Gesamtkosten seien mit 1,2 Millionen Euro an Fördermitteln vom Freistaat bezuschusst worden. Für den Gymnastikraum seien 500 000 Euro ausgegeben worden.
Verantwortung gezeigt
Das zeige die hohe Verantwortung der Gemeinde gegenüber der Jugend, „dem Bürger von morgen“, auch im Hinblick auf die Gesundheit und gegen den Bewegungsmangel. Nach dem Abschluss dieses großen Projektes stehe jetzt der Brandschutz in der Schule an, schloss Sykora.
Mit vielen Ehrengästen aus Politik und den Nachbargemeinden, mit einem umfangreichen Rahmenprogramm der ersten bis fünften Klassen, das von ganz viel Bewegung bestimmt war, feierte die Schulfamilie die Einweihung ihrer neuen Sportanlage. Ein kleines Flötenquartett empfing die Gäste, der Frauenbund Haselbach hatte die Bewirtung für den Empfang übernommen.
Ein Ort der Begegnung
Pfarrer Pater Dominik Daschner und Pfarrerin Susanne Kim nahmen die kirchliche Segnung vor. Die neue Sportstätte könne bei festlichen Veranstaltungen auch zu einem Ort der Begegnung werden, sagte Daschner und bat für Spiel, Sport und Gemeinschaft um einen guten Geist und Gottes Segen. Viel Freude an Bewegung und Sport bewiesen die Schüler der ersten bis fünften Klassen, die mit großer Begeisterung ein umfangreiches Programm präsentierten.
Emma und Valentin führten wie Profis durch die Veranstaltung: Cowboys und Cowgirls tanzten eine Cake Polka, die Nachwuchsspringer zeigten auf dem Trampolin und Sprungtuch zu fetziger Musik waghalsige „Freudensprünge“, es wurde gesungen und getanzt, ein Zirkus trat mit bunter Artistik auf und die Mädchen des bekannten Karnevalistischen Turn- und Sportvereins KTSV boten eine atemberaubende Show. Auch an die Ehrengäste war gedacht: Sie durften bei einer „Bewegungspause“ mitmachen. Schulleiterin Marion Brandl erinnerte an die alte Turnhalle und ihre „Schönheitsfehler“. Auch hätten sich durch die Einführung der Offenen Ganztagsschule (OGS) neue Aufgabenfelder und Raumbedürfnisse ergeben wie ein Speiseraum für das Mittagessen und ein Büro für die Leitung.
Als kreative Ideengeberin habe sich die damalige Schulleiterin Bianca Luczak in die Planung eingebracht und gut mit dem Architektenteam Bernhard Schiedeck und Martin Pfeifer zusammengearbeitet. Allen voran hätte der Gemeinderat mit Bürgermeister Hans Sykora Weitsicht bewiesen und den Mut gehabt, in mehr als nur das Notwendigste zu investieren. So seien ein großzügiger Gymnastikraum und eine Galerie für die Zuschauer gebaut worden, betonte Brandl.
Bilder von der Bauzeit
Mit einer Bilderschau über die Bauzeit von März 2018 bis zur Fertigstellung im September 2019 wurden die Probleme noch einmal deutlich: Ein kleiner Seiteneingang diente als Ersatz für den Haupteingang und weil der Parkplatz am Friedhof die zentrale Anlaufstelle für die Schulbusse war, mussten die Kinder von Lehrkräften und Busaufsicht dorthin gebracht werden. Der Sportunterricht fand in der Turnhalle Mitterfels statt.
Dem Haselbacher Lehrerteam dankte Brandl mit apfelgrünen T-Shirts. Abschließend stellte Architekt Bernhard Schiedeck die neue Sporthalle vor, die entgegen ersten Überlegungen mit 50 mal 27 Metern, Pausenhalle, Speiseraum und Büro samt Nebenräumen und Galerie keine kleine Halle geworden sei.
Die Zusammenarbeit aller Beteiligten sei optimal gewesen, Termine hätten eingehalten werden können, sagte Schiedeck. Beim Tag der offenen Tür am Nachmittag hatte die Bevölkerung dann noch die Gelegenheit, die neue Sportanlage zu besichtigen.
Sport als Lebensbegleiter
Die Grußwortredner waren ebenfalls begeistert von der neuen Turnhalle. Der Bau sei „eine gute Entscheidung gewesen und trage zur Aufwertung des Schul- und Vereinssports bei“. Zellmeier würdigte besonders die Bauweise der Halle in Vollholz und dass überwiegend Firmen aus der Region am Bau beteiligt waren. Der Freistaat fördere derartige Sportanlagen nicht nur finanziell. Er sorge auch für den notwendigen Lehrernachwuchs und habe 2000 Lehrerstellen neu besetzt, so Zellmeier.
Mit dem Bau der neuen Sportanlage habe die Gemeinde nicht nur an die Schüler gedacht, sondern auch an die Vereine, lobte Landrat Josef Laumer. Damengymnastik, Reha-Verein, der KTSV und andere Vereine nutzen Turnhalle und Gymnastikraum ebenfalls. Laumer zitierte eine Besucherin: „Schee is worn.“
Weitsicht bescheinigte der Schulamtsdirektor Stephan Grotz der Gemeinde Haselbach. „Sport sollte für immer mehr Menschen zum Lebensbegleiter von der Kindheit bis ins hohe Alter werden“, sagte er mit Blick auf den allgemeinen Bewegungsmangel in einer hoch technisierten Welt. Es sei unstrittig, dass die Entwicklung von Kindern untrennbar mit Bewegung verwoben sei. Sport setze Glückshormone frei. Grotz wies auf die Aufgabe der Schule hin, mit sportlichen Angeboten dem Trend gegenzusteuern, lange Zeit vor dem Bildschirm zu verbringen. Ein weiteres Bildungsziel des Sportunterrichts sei, die Kinder und Jugendlichen auch außerhalb der Schule und über die Schule hinaus zu motivieren. Hier sei die Schule auf die Mitarbeit der Vereine angewiesen. „Endlich ist richtiges Sporteln im Sportunterricht von Haselbach wieder möglich, was sich hoffentlich auch auf die Leistungen der Schüler positiv auswirkt“, sagte Grotz abschließend.
Elisabeth Röhn/BOG Zeitung (Übernahme mit Genehmigung der Lokalredaktion)
Vorbericht:
Ein harmonisches Gesamtbild – Eineinhalbjährige Bauzeit ohne Probleme
Als Schmuckstück der Schulstraße zeigt sich die neue Turnhalle, die zusammen mit der Grundschule von Haselbach ein harmonisches Bild abgibt. Schulgebäude und Turnhalle wenden ihre Schmalseiten der Straße zu, ein bereits vorhandener, lang gestreckter Zwischenbau verbindet die beiden Flügel und apfelgrün gestrichene Säulen geben der Fassade ein neues, fröhliches Aussehen.
Fotos: Elisabeth Röhn
Die Außenanlage umfasst jetzt einen Buswendeplatz und Autostellplätze gleich nebenan. Im Zwischenbau wurde ein Speisezimmer mit Teeküche für die Schüler der offenen Ganztagsschule eingerichtet. Für die Aufsichtsperson gibt es ein eigenes, kleines Büro. Die Eingangshalle zur Schule dient auch als Freizeitfläche oder, bei schlechtem Wetter, als Pausenhalle.
Sehr geräumig, hell und freundlich wirkt auch der Eingang zur Sporthalle, ausgestattet mit modernen Leuchten und viel Apfelgrün an den Wänden. Ebenso hell und mit viel Holz präsentiert sich die Turnhalle, eine sogenannte Einfeldhalle. Sie ist mit allem ausgestattet, was im Sportunterricht gebraucht wird: Matten und Sprossenleitern, Basketballkörbe und Zeittafel, Räume für die Sportgeräte, ein Regieraum mit Lautsprecheranlage und eine Erste-Hilfe-Station. Für die Zuschauer gibt es eine große Tribüne, wobei eine Schallschutzdecke den Lärm reduziert.
Barrierefreier Zugang zu allen Bereichen der Halle
Ergänzt wird das Raumangebot von einem großen Gymnastikraum, der von den Vereinen genutzt wird. Auch Umkleideräume, Toiletten und ein behindertengerechtes WC fehlen nicht. Ausreichend Nebenräume wie ein Putzraum oder für Lagermöglichkeiten sind ebenfalls vorhanden. Selbstverständlich ist die Halle in jedem Bereich barrierefrei zugänglich.
Für die Außenanlagen sind Grünflächen mit Pflanzungen von heimischen Gehölzen und Beerensträuchern sowie eine Blumenwiese vorgesehen. Und die alte Eiche vor der Schule durfte stehen bleiben, betont Bürgermeister Johann Sykora.
Seit September turnen die Schulklassen
Nach den Vorplanungen und der baurechtlichen Genehmigung erfolgte zu Ostern 2018 der erste Spatenstich und seit September dieses Jahres turnen Schulklassen des Schulverbandes und viele Sportvereine, auch aus dem Schulverband, in den neuen Räumen. Die Sportler sind begeistert. Und Bürgermeister Johann Sykora zeigt sich sehr zufrieden: „Die Bauzeit ist ohne Zwischenfälle verlaufen. Es hat keinerlei Probleme mit den Firmen gegeben.“ Auch der Bauhof sei im Einsatz gewesen. Freude herrscht auch im Lehrerkollegium. „Die neue Turnhalle ist super.“
Mit einem „Tag der offenen Tür“ am Freitag, 13. Dezember, von 14 bis 17 Uhr, präsentiert die Gemeinde Haselbach mit Bürgermeister Hans Sykora und dem Gemeinderat die neue Turnhalle der Öffentlichkeit.
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