Ascha
Gschwendt. Gottesdienst zum Gedenken an den Kampf gegen die Mülldeponie
An der Gedenkkapelle im Spitalwald an der B 20 bei Gschwendt wurde in Erinnerung an den Kampf gegen eine Mülldeponie ein Gottesdienst abgehalten. Foto: Irene Haberl – Vergrößern durch Anklicken!
Gemeinsam stark
Mit einer Fabel veranschaulichte Aschas Bürgermeister Wolfgang Zirngibl beim diesjährigen Gedenkgottesdienst den Kampf der Bürger der Gemeinden Ascha und Steinach gegen die Errichtung einer ...
... 20 Hektar großen Mülldeponie im Spitalwald bei Gschwendt in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Kampf um den Erhalt der Schöpfung
„Die Last hat mich über meine Schwäche hinauswachsen lassen.“ So begegnete in der Fabel eine Palme in einer Oase einem Beduinen, der ihr Jahre zuvor einen dicken Felsbrocken in die Blattkrone gelegt hatte, als er krank und verzweifelt dem kleinen Palmenbaum dort gehässig begegnete. Der junge Baum hatte daraufhin verzweifelt, jedoch ohne Erfolg versucht, die Last abzuwerfen, gab aber nicht auf, wuchs tiefer und fester in den Boden, so dass seine Wurzeln neue Wasseradern erreichten. Mit Hilfe der Sonne des Himmels und der Kraft des Wassers aus der Tiefe entwickelte er sich zu einem außerordentlichen Baum, der im Weiterwachsen auch den Stein mittragen konnte. So fand die Palme Jahre später der alte Beduine wieder. Die Last hatte sie über ihre Schwäche hinauswachsen lassen.
Die zahlreichen Besucher des Gedenkgottesdienstes an der Kapelle an der B 20 in Gschwendt bezeichnete Bürgermeister Zirngibl als die „starken Bäume“, die aus der Last des Kampfes gegen die Mülldeponie ihre gemeinsamen Wurzeln in ihrer Heimat fest in den Boden wachsen ließen. Der Kampf um den Erhalt der Schöpfung ließ sie in ihrer Gemeinschaft stark werden.
Vereint der Zerstörung entgegengewirkt
Der Steinacher Pfarrer Christof Hagedorn stellte in seiner Predigt den Schutzpatron dieses gemeinsamen Kampfes, den Heiligen Franz von Assisi, in den Mittelpunkt. Als überzeugter Christ lehrte der Heilige, nicht nur mit Worten, sondern mit Taten den Respekt vor der Natur zu wahren. „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid“, so die Worte Jesu und „Der Friede sei mit euch!“ Franz von Assisi lebte nach diesen Worten.
Gerade mit Problemen belastete Menschen sollten sich als Werkzeug des Friedens erkennen, sagte Hagedorn „und so in Einklang mit der Schöpfung als Beweis der Liebe dafür sorgen, alles zu tun, diese zu schützen“.
Harmonie zwischen Mensch und Natur
Im Einklang der Fabel von Bürgermeister Wolfgang Zirngibl mit den Worten von Pfarrer Hagedorn haben die Bürger der Gemeinde Ascha Ende des vergangenen Jahrhunderts vergleichbar mit dem starken Willen der Palme in der Wüste, die Schöpfung in Form der gottgegebenen Sonne und des Wassers genutzt, über sich hinaus zu waschen und der Zerstörung entgegenzuwirken, so dass die Natur im Spitalwald in Gschwendt in Harmonie zwischen Mensch und Natur erhalten blieb.
Die Vorsitzende des Kapellenfördervereins Ascha, Anita Herrnberger, versprach diese Erinnerung weiterzuführen und dankte allen, die am Gottesdienst bei der Kapelle an der B 20 in Gschwendt alljährlich am 3. Oktober teilnehmen und zu dessen Gelingen beitragen, seien dies der Kirchenchor Steinach, die Organisatoren des Gottesdienstes oder diejenigen, die stets für eine würdige Gestaltung der Kapelle beitrügen.
Irene Haberl/BOG Zeitung vom 7. Oktober 2024 (Gen. der Lokalredaktion)
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