Ascha

Gottesdienst an der Gedenkkapelle im Spitalwald an der B 20 in Gschwendt in Erinnerung an den Kampf gegen eine Mülldeponie. Foto: Irene Haberl – Vergrößern durch Anklicken!

Erfolgreicher Einsatz gegen die Errichtung einer Mülldeponie

Gschwendt. Ein Auszug aus einem Brief des Apostels Paulus an die Römer stand inhaltlich im Mittelpunkt des Gedenkgottesdienstes in Erinnerung an den Kampf der Bürger der Gemeinde Ascha und Steinach gegen ...

... die Errichtung einer 20 Hektar großen Mülldeponie im Spitalwald bei Gschwendt in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. Paulus schreibt, so die Lesung während des Gottesdienstes, „Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat“.

Der Mensch kann ohne Schöpfung nicht leben

Der Steinacher Pfarrer Christof Hagedorn griff dies in seiner Predigt auf, indem er Schüler zitierte, die die Menschen im Vergleich zu Tieren und Bäumen als Krönung der Schöpfung sehen. Darin sieht er die Gefahr, dass vergessen werde, dass der Mensch ohne Schöpfung und Umwelt nicht leben könne. Gerade der Heilige Franz von Assisi, dem zu Ehren im Spitalwald eine Kapelle errichtet worden war, nachdem die massiven Proteste gegen die Mülldeponie zunächst ein gerichtliches Verbot der Abholzung vor Genehmigung der Deponie erwirkt hatte, so dass die Planungen zur Deponie 1997 aufgegeben wurden, zeige in seinem „Sonnengesang“ sein starkes Empfinden für die Einheit von Mensch und Natur, wenn er sagt „Gelobt seist du, o Herr, mit all deinen Geschöpfen …“ Nur in der Vereinigung könne dies verwirklicht werden.

Bürgermeister Wolfgang Zirngibl hob die Leistung der Bevölkerung zum Erhalt der Schöpfung und damit der Umwelt in ihrer Heimat hervor. „Es ist schwer, ehrenamtlich die Welt zu retten, wenn andere sie hauptberuflich zerstören.“ Er appellierte in Nachfolge an den Kampf gegen die Zerstörung der Natur im Spitalwald, es dem kleinen Kolibri gleichzutun und dabei nicht zu vergessen, dass alle Teil der Erde und Schöpfung seien und gemeinsam den gleichen Planeten bewohnten.

Der Vorsitzende des Kapellenvereins Josef Landstorfer versprach, diese Erinnerung weiterzuführen, und dankte allen, die am Gottesdienst bei der Kapelle an der B20 in Gschwendt alljährlich am 3. Oktober teilnehmen und zu dessen Gelingen beitrügen, seien dies der Kirchenchor Steinach, die Organisatoren des Gottesdienstes oder diejenigen, die stets für eine würdige Gestaltung der Kapelle beitrügen.

Irene Haberl/BOG Zeitung vom 6. Oktober 2023 (Gen. der Lokalredaktion)