Bio-Bauern aus Ostbayern: Aus Überzeugung keine Exporte

Berl

Markus Berl betreibt mit seiner Familie einen Biomilchhof in Ascha. Etwa 30 Kälber hält er dort gerade. Foto: privat

Markus Berl und Andreas Adlhoch betreiben in Ostbayern jeweils einen Bio-Betrieb mit Kühen. Die Kälber ins Ausland exportieren? Das kommt für die beiden nicht infrage, sagen sie – und erklären, warum.

Andreas Adlhoch hält 100 Kühe auf seinem Bio-Betrieb in Altenthann (Kreis Regensburg). Jedes Jahr kommen 100 Kälber dazu – vorübergehend, wie der Landwirt erklärt. „Eine Kuh ohne Kalb gibt keine Milch.“ Von den 100 Kälbern im Jahr behält Adlhoch 15 weibliche Jungtiere. „Die brauche ich, um meinen Bestand zu erhalten.“

Die restlichen 35 weiblichen und 50 männlichen Kälber verkauft er. „Die männlichen kommen in die konventionelle Landwirtschaft, bei den weiblichen suche ich nach Möglichkeit Bio-Betriebe für die Aufzucht. Der Rest kommt in Mastbetriebe“, sagt der Milchbauer. Ins Ausland verschickt Adlhoch keine Tiere – „aus Überzeugung“. Sehr lange, voll subventionierte Transporte, da gehe es nicht mehr um das einzelne Tier, sagt Adlhoch. Immer wieder behält er auch Ochsen, also kastrierte männliche Jungtiere, auf dem Betrieb. Die werden dann so eine Art Vorarbeiter für neue Herden auf Adlhochs Weiden. „Die sind ruhig und cool. Bei einem Gewitter beruhigen die den Rest.“ Jedes Jahr schlachtet er einen Ochsen für den Eigenbedarf in der Großfamilie, den Rest verkauft er Bekannten.

Markus Berl hat einen Biomilchhof in Ascha (Kreis Straubing-Bogen). Es ist ein landwirtschaftlicher Familienbetrieb, seit über zehn Jahren ökologisch. 50 Milchkühe erzeugen Bio-Heumilch. Hier heißt es: artgerechte Haltung und Jungviehaufzucht.

Etwa 30 Kälber gibt es gerade auf Berls Hof. Die weiblichen werden aufgezogen, sagt er, für die Weiterzucht. Dabei werden die Kälber über mehrere Monate von den Mutterkühen oder Ammenkühen gesäugt. Braucht er die Tiere nicht, ließe er sie bei einem Metzger schlachten und verkaufe das Fleisch anschließend im Hofladen.

Männliche Kälber zieht er bis 300 Kilogramm auf und schlachtet sie dann ebenfalls. Von Tiertransporten ins Ausland hält er nichts. „Ich weiß ja gar nicht so recht, wo die Tiere am Ende wirklich hinkommen“, sagt er. 

bay/sep in: BOG Zeitung vom 14. April 2021

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