Bairisch
„Denkmalschutz“ für die Sprache
„Blaukraut bleibt Blaukraut“: Dr. Rudolf Neumaier (von links), Geschäftsführer des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege, Sepp Obermaier, Vorsitzender des Bunds Bairische Sprache, und die Autoren Stefanie Prochazka und Niklas Hilber haben Anfang Mai eine gemeinsame Broschüre präsentiert. − Foto: Heimat-Bayern.de – Vergrößern durch Anklicken!
Landesverein für Heimatpflege und Bund Bairische Sprache starten Petition und geben eine Südhochdeutsch-Broschüre heraus
Landshut. Heimatpflege bedeutet nicht nur das Hegen von Baudenkmälern, sondern auch das Bewahren der Sprache.
Das hat Dr. Rudolf Neumaier, Geschäftsführer des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege, gestern deutlich gemacht. Zusammen mit dem Bund Bairischer Sprache hat der Landesverein daher eine Broschüre erstellt, die in einem historischen Holzhaus im Herzen Landshuts vorgestellt wurde und die „Denkmalschutz“ für die Sprache beinhaltet.
Auf 20 Seiten bringt „Blaukraut bleibt Blaukraut“ den Lesern altbayerisches Hochdeutsch für Anfänger und Fortgeschrittene auf unterhaltsame Art näher. Niklas Hilber, der Sepp Obermeier heuer als Vorsitzender des Bunds Bairische Sprache folgen soll, und die Sprechwissenschaftlerin Stefanie Prochazka haben das Heft verfasst, das an Schulen gehen soll und auch kostenlos versandt wird.
Ziel ist es aufzuklären, dass sich nicht nur die deutschen Mundarten untereinander unterscheiden – auch die deutsche Hochsprache ist nicht einheitlich, sondern regional vielfältig, was die Aussprache und den Wortschatz betrifft. Im Unterschied zu den Dialekten sind aber alle Varianten allgemein verständlich und es existiert eine genormte Rechtschreibung. Dem Landesverein für Heimatpflege und dem Bund Bairischer Sprache geht es um die Südhochdeutsche Standardsprache, die in Bayern, Baden-Württemberg, Österreich, Südtirol, Teilen der Schweiz und Liechtensteins gesprochen wird.
Co-Autorin Prochazka nennt zum Beispiel das Wort „China“. In Bayern sagen viele Menschen „Kina“, in anderen Teilen Deutschlands „Schina“ oder „China“. Das sprachliche Selbstbewusstsein der Süddeutschen habe gelitten, zeigte die Wissenschaftlerin auf. Viele glauben, dass ihre Sprache minderwertig sei. Gleichzeitig seien die Sprachen rückläufig. Und wer sie spricht, wird manchmal sogar diskriminiert. Deshalb wurde die Broschüre „Blaukraut bleibt Blaukraut“ aufgelegt. Sie bietet Wortschatzbeispiele, bei denen altbayerisches Hochdeutsch wie „Bub“ oder „gut“ in „Junge“ oder „lecker“ übersetzt wird. Niklas Hilber hat eine Speisekarte eines bayerischen Wirtshauses entwickelt, die der Leser vom Hochdeutschen ins altbayerische Hochdeutsch übertragen muss. Dazu gibt es witzige Illustrationen.
Von Niklas Hilber wurde auch die Petition vorgestellt, die am Nachmittag an den Bayerischen Landtag ging. Darin wird der Landtag dazu aufgefordert, sich bei der Staatsregierung dafür einzusetzen, dass sie verbindliche Richtlinien herausgibt, mit denen ein Schutzstatus für das vom Aussterben bedrohte altbayerische, fränkische und schwäbische Standarddeutsch nebst den dazugehörigen Dialekten vorgegeben wird. Die Schutzmaßnahmen sollen sich dabei an der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen orientieren. Die Petition beinhaltet den Vorschlag, vorschulische Erziehung im Kindergarten und einen erheblichen Teil des Schulunterrichts in regionaltypischem Standard anzubieten.
Neumaier schätzt die Chancen, dass der Landtag dies intensiv diskutiert, als sehr gut ein. Der Geschäftsführer gab ferner exklusiv bekannt, dass vom Landesverein in den nächsten Tagen ein Antrag an entsprechende Gremien gestellt werden soll, das Nordbairische als immaterielles Kulturerbe zu erhalten.
PNP/mel
>>> Seite des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege [… hier klicken].
Auf dieser Seite können Sie auch die Petition und die Broschüre „Blaukraut bleibt Blaukraut“ herunterladen.
>>> Weitere Information über das „Südhochdeutsch“ auf der Seite des Bundes Bairische Sprache [… hier klicken].
>>> Von der Sprechwissenschaftlerin Stefanie Prochazka gibt es dazu auch einige Kurz-Videos:
Bayerisches Fernsehen Abendschau:
NiederbayernTV:
https://landshut.niederbayerntv.de/mediathek/video/niederbayern-tv-journal-landshut-vom-7-05-2024/
Bayerisches Fernsehen - Interview Steffi Prochazka
https://www.youtube.com/watch?v=Qe2N64I4fdY
Südhochdeutsch-Videos mit Steffi Prochazka
https://www.youtube.com/watch?v=3vQ7jJwdIHc
https://www.youtube.com/watch?v=J4MuBYPZ7AI
https://www.youtube.com/watch?v=vG1pWROgNg4
https://www.youtube.com/watch?v=90EAbLcjVCA
https://www.youtube.com/watch?v=yoczsgPAxFw
https://www.youtube.com/watch?v=7KshrbieZsc
Neueste Nachrichten
- 1000 Jahre Geschichte um Mitterfels (69)
- Vortrag über „Das Neue Schloss“ Steinach bei der Jahresversammlung des AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Mitterfelser Magazin. Jubiläumsausgabe 2024
- Benno und die Räuber vom Perlbachtal
- Eine „Dipferlscheißerin“ in Haselbach
- Windberg. Kultur- und Festspielverein mit Videofilmabend
- Mitterfels/Scheibelsgrub. „Jeder soll Chance bekommen“
- Haselbach: Adventliches Singen
- St. Johann/Falkenfels. Konzert am ersten Adventssonntag
- 27. Mitterfelser Christkindlmarkt um die Burg 2024
- Gold für Haselbach beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
- Falkenfels. Holzspiel läuft wieder
- Mitterfels/Haselbach. Ein neues Wandererlebnis
- Filmteam zu Gast in Mitterfels
- Waldleben ...
- Renovierung von St. Thomas, Herrnfehlburg
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins ab MM 11
- MM 11/2005. A bißl wach wern in da Wiagn … a bißl Hoamaterdn wern.
- MM 11/2005. Aus über 2000 Metern Höhe runterschau’n
- MM 11/2005. A so gengan de Gang – und viele andere Ausdrücke der Mundart
- MM 11/2005. Ein Pestkreuz – zum Dengelstein umfunktioniert
- MM 11/2005. Von Josef Fuchs, Bauer von Hagenzell, 1899 errichtet
- Schwarzach. 33 Jahre KIS - Jahresprogramm
- Neues aus unseren Gemeinden
- Spende an das Burgmuseum Mitterfels
Meist gelesen
- Unser "Bayerwald-Bockerl" erlebte seinen 100. Geburtstag nicht
- Vor 27 Jahren: Restaurierung der einstigen Kastensölde in Mitterfels abgeschlossen
- Markterhebung - 50 Jahre Markt Mitterfels
- Mühlen an der Menach (08): Wasserkraftnutzung in Kleinmenach und an den Nebenflüssen (in Groß- und Kleinwieden und Aign)
- Menschen aus unserem Raum, die Geschichte schrieben (1): Johann Kaspar Thürriegel
- Mühlen an der Menach (21): Die Höllmühl
- Begegnung mit Menschen (6). Drei Wandgemälde in der Volksschule Mitterfels von Willi Ulfig
- Dakemma, Bäxn, Moar ....
- Mühlen an der Menach (05): So wurde in Frommried (und auch in anderen Mühlen) aus Getreide Mehl
- Erinnerungen an einen "Bahnhof" besonderer Art: Haltepunkt Wiespoint
- Mühlen an der Menach (04): Frommried, eine der ältesten Mühlen
- Impressum
- Mühlen an der Menach (11): Die Mühle in Recksberg
- Das alte Dorf im Wandel
- Mühlen an der Menach (03): Ein Perlbach namens Menach
- Ortskernsanierung in Mitterfels (Stand 1995)
- Die Kettenreaktion
- Sparkasse Mitterfels - 10 Jahre älter als bisher bekannt
- Mühlen an der Menach (07): Die Hadermühl
- Das neue Mitterfelser Magazin 22/2016 . . .
- BWV-Sektion Mitterfels: Über 40 Jahre Lebens- freude (Stand: 2003)
- Datenschutzerklärung
- Publikationen AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Es begann in Kreuzkirchen
- 2021: VG Mitterfels wurde 44
- Eine Bücherei entsteht
- Begegnung mit Menschen (1). Erinnerungen an Balbina Gall - Hebamme von Mitterfels
- Das ehemalige Benediktinerkloster Oberaltaich - seine Bedeutung für unseren Raum
- Mitterfels. Vorweihnachtliches Lesekonzert im Burgstüberl
- Wandern auf kurfürstlichen Spuren
- Schloss Falkenfels als Flüchtlingslager
- Mühlen an der Menach (01) - Vorstellung der Themenreihe
- Ergebnis der Bundestagswahl 2017 in der VG Mitterfels
- Der Forst, ein Ortsteil von Falkenfels
- Kirchengrabung in Haselbach mit Fund romanischer Wandziegelplatten im Jahre 1990
- Widder an den Thurmloch-Wassern
- Hausnummern - Spiegelbild für Dorf und Gemeinde
- Mühlen an der Menach (02): Wasserkraftnutzung an der Menach
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Jahreshauptversammlung 2017 mit Exkursion
- Sind wirklich die Falken die Namensgeber von Falkenfels?
- Mühlen an der Menach (19): Die Ziermühl
- Erinnerungen eines Landarztes
- Über den Mitterfelser Dorfbrunnen
- Qualifikation zur bayerischen Meisterschaft im Seifenkistenrennen 1950 in Mitterfels
- Sie waren Lehrbuben auf Schloss Falkenfels
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Das neue Mitterfelser Magazin 21/2015
- Mühlen an der Menach (25): Die "Wartnersäge" bei den Bachwiesen
- Zentrales Gemeindearchiv: Altes Kulturgut besser nutzen
- Zur Ortskernsanierung (1995): Begegnung mit Stuttgarter Studenten
- Neues Mitterfelser Magazin 19/2013 erschienen
Meist gelesen - Jahresliste
- Das neue Mitterfelser Magazin 22/2016 . . .
- BWV-Sektion Mitterfels: Über 40 Jahre Lebens- freude (Stand: 2003)
- Publikationen AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Mitterfels. Vorweihnachtliches Lesekonzert im Burgstüberl
- Der Forst, ein Ortsteil von Falkenfels
- Burgmuseumsverein Mitterfels. Objekt des Monats Oktober 2016 . . . und frühere Objekte
- History of Mitterfels
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins
- Der Haselbacher Totentanz
- Bayerische Landesausstellung 2016 in Aldersbach. Bier in Bayern
- Kalenderblatt
- Mitterfels. Theaterspiel und Menü im Gasthaus „Zur Post“
- Landesausstellung "Bier in Bayern" in Alders- bach
- Club Cervisia Bogen. Bogen: Startschuss für D‘Artagnans Tochter und die drei Musketiere
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Führung Friedhof St. Peter in Straubing
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
- Windberger Theater-Compagnie. „Lokalbahn“ - Rollen mit Herz und Seele gespielt
- Landkreis Straubing-Bogen. Hans Neueder gibt nach 25 Jahren sein Amt als Kreisheimatpfleger auf
- Jahresversammlung 2016 des AK Heimatgeschichte Mitterfels mit Exkursion nach Elisabethszell
- Schwarzach. KiS-Gründer Wolfgang Folger übergibt Amt des Vorsitzenden an Sascha Edenhofer
Meist gelesen - Monatsliste
- Neues aus unseren Gemeinden
- 1000 Jahre Geschichte um Mitterfels (69)
- Baugebiet Pimaisset Mitterfels. Mit Regenwasser die Toilette spülen
- MM 11/2005. Ein Pestkreuz – zum Dengelstein umfunktioniert
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins ab MM 11
- MM 11/2005. Von Josef Fuchs, Bauer von Hagenzell, 1899 errichtet
- MM 11/2005. A so gengan de Gang – und viele andere Ausdrücke der Mundart
- MM 11/2005. Aus über 2000 Metern Höhe runterschau’n
- MM 11/2005. A bißl wach wern in da Wiagn … a bißl Hoamaterdn wern.
- Kalenderblatt Allerseelen. Zwei Münchner Friedhöfe der besonderen Art
- Schwarzach. 33 Jahre KIS - Jahresprogramm
- Renovierung von St. Thomas, Herrnfehlburg
- Vortrag über „Das Neue Schloss“ Steinach bei der Jahresversammlung des AK Heimatgeschichte Mitterfels
- „Kein kleiner Waidler-Adel“
- Waldleben ...
- Mitterfelser Magazin. Jubiläumsausgabe 2024
- Filmteam zu Gast in Mitterfels
- Falkenfels: Puppentheater Karotte spielt Ahorns Welt
- Der Ursprung liegt bei Van Gogh
- Mitterfels/Haselbach. Ein neues Wandererlebnis