Gelebte Inklusion in der wilden Natur

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Am Ende des Tages versammelte sich ein Großteil der rund 500 Teilnehmer zum Gruppenfoto. (Foto: Gregor Wolf/Nationalpark Bayerischer Wald)

500 Beteiligte bei Behindertenaktionstag im Nationalparkzentrum Lusen

Neuschönau. Insekten suchen, Keschern am Wasser, Steine anmalen oder den Baumwipfelpfad erkunden - am Mittwochvormittag war einiges geboten im Nationalparkzentrum Lusen. Auf Einladung vom Landkreis Freyung-Grafenau und vom Nationalpark Bayerischer Wald vergnügten sich rund 350 Menschen mit Handicap samt knapp 150 Betreuern bei bestem Wetter an 19 eigens aufgebauten Erlebnisstationen.

„Man kann die Natur mit allen Sinnen erfahren“, erklärt Nationalpark-Umweltbildungsreferent Lukas Laux das Konzept des Behindertenaktionstags. Bei der Konzeption wurde darauf geachtet, dass alle Beteiligte, egal ob gehbehindert, mental eingeschränkt oder blind, der Pflanzen- und Tierwelt des Nationalparks näher kommen. Viele spaßige Spiele und Rätsel hat sich das Organisationsteam dafür ausgedacht. „Es ist einfach ein super spannender Tag, der jedem ein Lächeln auf den Mund zaubert“, bilanziert Laux.

Locker und leger trat am Ende der Veranstaltung unter anderem Irmgard Badura, die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, vor die versammelten Teilnehmer. „Dabeisein ist wichtig. Und es ist wichtig, dass dies auch mit Leben erfüllt wird. Dass das hier der Fall ist, merkt man sofort.“ Badura betonte aber auch, dass man täglich an Menschen denken müsse, die besondere Bedürfnisse haben.

Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl bekannte sich zu dieser Anforderung: „Wir haben es uns auf die Fahnen geschrieben, ein Nationalpark für alle zu sein und davon reden wir nicht nur, das leben wir auch aktiv vor.“ Das würden schon allein die nackten Zahlen zeigen. So hat die Nationalparkverwaltung in den vergangenen Jahren satte 1,3 Millionen Euro in barrierearme Infrastruktur investiert – gerade in den Nationalparkzentren Lusen und Falkenstein sowie im Waldspielgelände.

Begeistert von der Stimmung zeigte sich Helga Weinberger, stellvertretende Landrätin des Landkreises Freyung-Grafenau: „Inklusion ist kein Fremdwort mehr, das zeigt dieser Tag eindrucksvoll. Das Miteinander ist so selbstverständlich geworden, darüber freue ich mich immer wieder.“ Ein besonderer Dank ging an Herbert Kern aus Schönberg, der das Projekt dank einer großzügigen Spende erst mit ermöglicht hatte.

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