Wetterrückblick Juni 2016. Wechselhafter Sommermonat mit viel Regen

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Eine abziehende Gewitterwolke über Eggerszell. (Fotos: Martin Bohmann)

 

Wetterstation Eggerszell: Der Juni war viel zu nass – Temperatur lag im Durchschnitt

 

Eggerszell. Der Juni war sehr wechselhaft und zu nass – auch wenn die Durchschnittstemperatur mit 16,6 Grad Celsius im langjährigen Mittel lag. Mit 195 Sonnenstunden gab es etwa 15 Stunden Sonnenschein weniger als normal. Insgesamt betrachtet war dieser Juni also ein ziemlich magerer Sommermonat.

Die ersten sechs Tage des Monats begannen sehr wechselhaft: Ein Tiefdruckgebiet mit Zentrum über Nordwestdeutschland sorgte für viel Abwechslung. Neben sonnigen Phasen dominierten dichtere Wolken, die häufig Regenschauer und teils kräftige Gewitter brachten.

Da zu Beginn des Monats so gut wie keine Höhenströmung vorherrschte, regneten sich die Gewitterwolken an Ort und Stelle ab und regenerierten sich teilweise an gleicher Stelle immer wieder neu. Das führte punktuell zu enormen Regenmengen in Ostbayern.

juni2016 2 020 bog ztg 00 070716 wSo kam es bereits am 1. Juni über dem Landkreis Rottal-Inn zu stationären Starkregenschauern, die sich stundenlang nicht von Ort und Stelle bewegten und auf diese Weise zur Jahrtausendflut in Simbach am Inn führten.

Erdblitzentladungen am 4. Juni am Gallnerberg; vor allem zu Monatsbeginn gab es im Juni viele heftige Gewitter.

Auch im Landkreis Straubing-Bogen kam es zu einer regelrechten Serie von schweren Unwettern. Besonders betroffen von heftigem Starkregen und Hagel waren die bergigen Regionen rund um Sankt Englmar. Der Standort Eggerszell wurde am Abend des 4. Juni von einem heftigen Gewitter getroffen. Innerhalb weniger Minuten kamen durch massiven Platzregen 33,2 Liter Regen auf dem Quadratmeter zusammen, was regelrechte Sturzfluten zur Folge hatte. Es war der niederschlagsreichste Tag des gesamten Monats.

Vom 1. bis 6. Juni zeichnete die Wetterstation Eggerszell täglich Niederschläge auf. In Summe fielen in den ersten sechs Tagen des Monats satte 54,8 Millimeter Regen, sodass bereits in der ersten Juniwoche über die Hälfte der normalerweise üblichen Juniregenmenge registriert wurde. Mit Höchstwerten zwischen 17 und 21 Grad und Tagesmittelwerten um 15 Grad Celsius war es im Vergleich zum Durchschnitt etwas zu kühl.

Vom 7. bis 10. Juni beruhigte sich das Wetter zumindest vorübergehend. Immerhin blieb es vier Tage in Folge trocken. Bei einem Mix aus längerem Sonnenschein und ein paar Wolken stiegen auch die Temperaturen etwas an und erreichten in der Spitze zwischen 20 und 24 Grad. Das entspricht in etwa dem langjährigen Durchschnitt. Richtig hochsommerlich wurde es allerdings nicht.

Erneut unbeständiger Wetterabschnitt

Ab dem 11. Juni war es mit dem trockenen und ruhigen Wetter schon wieder vorbei. Bis 18. Juni herrschte unter Einfluss von Tiefdrucksystemen über Nordeuropa dauerhaft wechselhafter Witterungscharakter. Mit Höchstwerten von knapp unter der 20-Grad-Marke war es für die Jahreszeit durchwegs zu kühl. In den Nächten sanken die Tiefstwerte sogar teilweise auf einstellige Werte ab. Die tiefste Temperatur des Monats wurde in der Nacht auf den 18. Juni mit 8,8 Grad Celsius gemessen.

Neben sonnigen Phasen gab es immer wieder Schauer und Gewitter. Niederbayern hatte erneut mit Unwettern und erheblichen Gewitterschäden zu kämpfen. Auch der Landkreis Straubing-Bogen blieb nicht verschont. Beinahe täglich brauten sich im Tagesverlauf unwetterartige Gewitter zusammen.

Ein besonders starkes Gewitter zog am späten Nachmittag des 16. Juni auf. Mit extremer Wucht und enorm hoher Zuggeschwindigkeit zog es genau über die Stadt Straubing hinweg. Wenige Kilometer südöstlich von Straubing fielen Hagelkörner mit bis zu fünf Zentimetern Durchmesser aus der Gewitterwolke.

Die gleiche Gewitterzelle richtete in Ruhmannsfelden im Kreis Regen erhebliche Hagelschäden an. Das Dach einer Schule wurde dort komplett zerstört. Auch über Eggerszell zogen starke Schauer und Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen hinweg. Vom 11. bis 18. Juni summierten sich in Eggerszell mit exakt 66 Millimetern erneut sehr hohe Regenmengen.

Ab dem 19. Juni beruhigte sich die Großwetterlage zumindest vorübergehend. Dies war der Beginn der sommerlichsten Phase des gesamten Monats. Fünf Tage lang blieb es niederschlagsfrei. Dazu baute sich ab dem 22. Juni 2016 für insgesamt vier Tage eine hochsommerliche Wetterlage auf.

Zwischen einem kräftigen Tiefdruckgebiet nordwestlich der Britischen Inseln und einem Hochdruckgebiet über Osteuropa konnten sehr warme Luftmassen aus Nordafrika nach Deutschland gelangen. Infolgedessen herrschte vom 22. bis 25. Juni hochsommerliches Wetter. Am 22. Juni konnte mit 26 Grad Celsius endlich der erste meteorologische Sommertag des Monats verzeichnet werden. Nur einen Tag später am 23. Juni wurde mit maximal 29,9 Grad Celsius der erste heiße Tag des Jahres nur haarscharf verfehlt. Den Höhepunkt der Hitze gab es am 24. Juni, als die Tageshöchsttemperatur in Eggerszell bei strahlendem Sonnenschein auf bis zu 31,1 Grad Celsius im Schatten anstieg. Dies war der einzige Tag, an dem die 30-Grad-Marke in Eggerszell geknackt wurde.

Am 25. Juni 2016 wurde es nochmals hochsommerlich warm, ehe es am gleichen Abend unwetterartige Gewitter gab. Die Wetterstation Eggerszell registrierte schwere Sturmböen bis 74,4 Kilometer pro Stunde. Dazu gab es Starkregen mit 16 Litern Regen pro Quadratmeter. Ab dem 26. Juni gingen die Temperaturen auf moderates Niveau zurück.

Im Bereich des langjährigen Mittels

Mit einer Durchschnittstemperatur von 16,6 Grad Celsius lag der Juni fast exakt im Bereich des langjährigen Mittels. Niederschlagstechnisch war es mit 150,4 Litern Regen pro Quadratmeter viel zu nass. Die normalerweise übliche Regenmenge im Juni beträgt in Eggerszell nämlich nur 95 Millimeter.

Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war bisher nur der Juni im Jahr 2013 mit damals 157 Millimetern Regen noch etwas nasser. Somit war dies der zweitnasseste Juni seit Messbeginn im Jahr 2007.

Quelle: Martin Bohmann (Private Wetterstation Eggerszell), in: Bogener Zeitung vom 7. Juli 2016 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist.)

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