Ostbayerns Städte wachsen (Stichtag 31.12.2015)

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Es wird enger in Ostbayern: In allen ausgewählten Städten sind die Einwohnerzahlen im Laufe der vergangenen zehn Jahre gestiegen. Stichtag für die Erhebung der Zahlen war der 31. Dezember 2015 (in Klammern ist jeweils die Veränderung im Vergleich zu den Zahlen von 2005 angegeben). Die Regensburger und Landshuter Einwohnerzahlen sind vom Oktober 2016. (Quelle: Stadtverwaltungen)

Bezahlbarer Wohnraum und die Verkehrssituation werden zu Herausforderungen

Landshut/Regensburg. In den Städten in Ostbayern wird es immer enger. In den vergangenen zehn Jahren sind die Einwohner in allen größeren Städten mehr geworden. Während sich in Regensburg und Landshut ein regelrechter Einwohner-Boom abzeichnet, sind die Zahlen in Straubing, Deggendorf und Passau nur wenig nach oben geklettert. Die Probleme haben aber alle Städte gemeinsam: Bezahlbarer Wohnraum und die Verkehrssituation werden zu Herausforderungen.

Vincent Eberl ist der 70 000. Landshuter. In den vergangenen zehn Jahren ist die niederbayerische Regierungshauptstadt um mehr als 8 000 Einwohner gewachsen. Dabei ziehen überdurchschnittlich viele junge Familien nach Landshut, sagt der Leiter des Einwohner- und Standesamts, Franz Fischer. Der Bau-Boom sei vor allem darauf zurückzuführen, dass die Stadt wirtschaftlich stark ist und mit guten Freizeitangeboten und hoher Wohnqualität punkten kann. Auch die Bahn- und Autobahnanbindung sei für viele ein zentraler Punkt.

Aber: Je mehr Einwohner, desto angespannter werde die Verkehrssituation, sagt Oberbürgermeister Hans Rampf (CSU). Während seiner zwölfjährigen Amtszeit ist die Stadt um knapp 10 000 Einwohner gewachsen. Auch Kindergartenplätze und bezahlbare Wohnungen seien hart umkämpft. Schon jetzt fehlen für etwa 400 bereits geborene Kinder in den kommenden Jahren Grundschulplätze. Deshalb wurde der Bau von drei Schulen auf den Weg gebracht.

„Maßnahmen-Mix“ treibt Zahlen in Passau nach oben

Die Stadt Passau hat seit 31. Dezember vergangenen Jahres wieder die 50 000-Einwohner-Marke überschritten. Seit Ende der 80er-Jahre bis zum Zensus 2011 hatte die Stadt eine konstante Einwohnerzahl von etwa 50 500. Das Zensus-Ergebnis, das im Jahr 2013 veröffentlicht wurde, legte für die Stadt Passau eine Einwohnerzahl von 48 649 fest – ein Rückgang um rund 3,6 Prozent. „Durch den Zensus ist eine Delle entstanden“, sagt Pressesprecher Herbert Zillinger. Um die Einwohnerzahlen wieder nach oben zu treiben, hat die Stadt nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren vor allem in Wohnraum, Kinderbetreuungsplätze, ein Marketingkonzept sowie in Angebote für Senioren investiert. Vergangenes Jahr wurden zudem neue Wohnbaugebiete ausgewiesen. „Dieser Mix an Maßnahmen ist letztendlich dafür verantwortlich, dass wir unsere Einwohnerzahlen positiv beeinflussen konnten“, sagt Zillinger. Nicht zu vergessen sei „unsere renommierte Universität“, die alljährlich viele junge Einwohner bringt.

Die Stadt Regensburg hat mit 163 857 die meisten Einwohner unter den ostbayerischen Städten und ist somit die einzige Großstadt. Während der vergangenen zehn Jahre ist die Stadt um rund 20 000 Einwohner gewachsen. „Es gibt unter anderem genügend Arbeitsplätze und drei Hochschulen“, erklärt Pressesprecherin Juliane von Roenne-Styra.

Regensburg hat genügend Kindergartenplätze

Darüber hinaus seien genügend Kindergartenplätze vorhanden. Das ziehe vor allem junge Ehepaare, die eine Familie gründen wollen, nach Regensburg, sagt Roenne-Styra. Einzig der Wohnraum werde auch künftig eine Herausforderung bleiben. Außerdem seien in großen Städten Verkehr und Wohnraum immer eine Herausforderung, „die wir meistern werden“.

Gute Bahn- und Autobahnanbindung

Auch in Deggendorf spricht man von einer „zentralen Herausforderung“, wenn es darum geht, bezahlbares Wohnen im Stadtgebiet und gleichzeitig eine ausgewogene Entwicklung für alle Stadtteile herzustellen. „Dieser Herausforderung stellen wir uns seit Jahren“, sagt Pressesprecherin Claudia Fuchs. Ideal ist in Deggendorf die Infrastruktur: Die Stadt liegt am Autobahnkreuz der A 92 und der A 3, der nächste ICE-Knotenpunkt liegt in Plattling, das nur etwa eine Viertelstunde Fahrzeit entfernt ist. Deshalb wohnen laut Fuchs viele Pendler in Deggendorf. Und auch in junge Familien wird nach eigenen Angaben der Stadt kräftig investiert: Im kommenden Jahr sollen ein neuer Kindergarten und eine Krippe entstehen. Zwei weitere Krippen sollen das Angebot in jedem Stadtteil erweitern. Derzeit hat die Stadt 32 414 Einwohner – immerhin ein Plus von 3,8 Prozent innerhalb der vergangenen 16 Jahre. Im Jahr 2000 lebten hier noch 31 220 Einwohner.

. . .  und Straubing

Etwas mehr Einwohner sind seit der Jahrtausendwende nach Straubing gezogen, nämlich 2 792 (+ 6,3 Prozent). Aktuell leben 46 806 Menschen in der Gäubodenstadt. Um die Attraktivität weiterhin zu steigern, wird in den kommenden Jahren die erweiterte Fußgängerzone neu gestaltet und ein zeitgemäßes Parkleitsystem eingerichtet, sagt Pressesprecher Johannes Burgmayer. Um die Stadt als Wirtschaftsstandort zu stärken, sollen neue Gewerbeflächen ausgewiesen und das Lehrangebot an der Hochschule erweitert werden. Abgesehen davon „ist Straubing in den Bereichen Familienfreundlichkeit und Lebensqualität bereits gut aufgestellt“, sagt Burgmayer. „Das soll auch weiter forciert werden.“ Dazu habe der Stadtrat in diesem Jahr weitreichende Entscheidungen getroffen: Der Ausbau der Kindertagesbetreuung in den kommenden fünf Jahren und auch die Sanierung des Frei- und Hallenbads Aquatherm sind beschlossene Sache.

Quelle: Kathrin Madl/BOG Zeitung vom 15. Dezember 2016 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist.)

 

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