Mitterfels soll Zentrum für Kinderpflege werden

BFS Kinderpflege

Quelle: Wikimedia CC-BY-SA 3.0/har - Vergrößern durch Anklicken!

Kreisausschuss empfiehlt das Beantragen einer Fachakademie für Sozialpädagogik

Wird in Mitterfels eine Staatliche Fachakademie für Sozialpädagogik eingerichtet?

Wenn es nach dem Landkreis geht, dann vermutlich ja: Jedenfalls hat der Kreisausschuss in seiner Sitzung am Montag dem Kreistag einstimmig empfohlen, eine solche Akademie zu beantragen.

Bisher gibt es in Mitterfels eine Berufsfachschule für Kinderpflege, es handelt sich um eine Außenstelle der Staatlichen Berufsschule III, der Marianne-Rosenbaum-Schule. Wer sie besucht und danach eine Ausbildung zu Erzieher oder Erzieherin anschließen möchte, muss bislang den Schulstandort wechseln. Die nächsten Möglichkeiten dazu gibt es an der Fachakademie der Ursulinen-Schulstiftung in Straubing beziehungsweise in der Fachakademie im Kloster Mallersdorf.

Wie die Mitterfelser Schulleiterin Hermine Eckl deutlich machte, ist man an der Schule besorgt über die Entwicklung der Schülerzahlen – unter anderem der in Landau entstehenden Konkurrenz wegen, wo nicht nur eine Berufsfachschule für Kinderpflege eingerichtet werden soll, sondern auch geplant ist, dieser über einen privaten Träger eine Fachakademie anzuschließen. Eine Aufstiegsfortbildung am bereits gewohnten Schulort anhängen zu können, ist Eckls Worten zufolge attraktiv.

Gebäude, Lehrkräfte und Kindergarten vorhanden

Mitterfels sei besonders für einen Ausbau zu einem Zentrum der Kinderpflege geeignet. Die Schule dort wird gerade für viel Geld – und mit genügend Räumlichkeiten – generalsaniert, die Lehrkräfte haben die entsprechenden Ausbildungen, um auch an der Akademie unterrichten zu dürfen. Die nötigen Stunden wären Eckl zufolge ebenfalls verfügbar. Außerdem könnten die praktischen Teile der Ausbildung im modernen Kindergarten mit Krippe im gleichen Haus erfolgen.

Mit Bedenken zu Wort gemeldet haben sich im Vorfeld der Sitzung die Akademien in Straubing und Mallersdorf. In Mallersdorf – wo sich schon die Landauer Entwicklung bemerkbar machen dürfte –, sieht man den gesamten Standort in Gefahr. Die Ursulinen weisen auf Veränderungen in jüngerer Vergangenheit hin, durch die inzwischen mehr Bewerber aus Mitterfels angenommen werden könnten. Bis vor Kurzem war das offenbar nicht der Fall: Im Kreisausschuss war zu hören, dass Schülerinnen aus Mitterfels bislang in weit entfernte Schulen des Bayerischen Waldes wechseln mussten, weil sie in Straubing chancenlos waren. Männer seien bisher bei den Ursulinen gar nicht angenommen worden.

Ausbildung wohnortnah und ohne Schulwechsel

Zwar wolle man nicht gegen die anderen Schulen arbeiten, betonten Landrat Josef Laumer wie auch die Sprecher der Fraktionen. Aber eine Fachakademie in Mitterfels könne eine wichtige Ergänzung sein, um das überall dringend benötigte Kinderbetreuungspersonal zu erlangen. Die Hoffnung: Die Möglichkeit, die gesamte Ausbildung am selben Ort zu durchlaufen, könnte junge Menschen stärker dazu verlocken, diesen Berufsweg einzuschlagen. – Und umso mehr, wenn die Möglichkeit wohnortnah besteht: „Die jungen Leute gehen nicht mehr ganz so gern weiter von zuhause weg“, sagte Hermine Eckl. Ein Trend, den auch einige der Kreisräte bereits beobachtet haben.

Ob wirklich die erforderlichen Klassenstärken – 16 Schüler ist die Mindestzahl für eine Klasse – erreicht werden könnten, lässt sich indes nur schwer vorhersagen. „Wir dürfen noch nicht in die Werbung gehen“, erläuterte Eckl, daher gebe es auch keine Rückmeldung. Nachfragen in den Kinderpflegeklassen hätten aber ergeben, dass sich mehr Schülerinnen und Schüler für die Erzieher-Aufstiegsfortbildung interessieren würden, wenn sie dafür nicht an einen anderen Ort wechseln müssten.Stimmt der Kreistag dem Fachakademie-Plan zu, wird der Antrag über die Regierung von Niederbayern ans bayerische Kultusministerium gestellt. Den Personalaufwand für die Akademie würde der Staat tragen. Auf den Kreis entfiele nur der reine Sachaufwand, beispielsweise Strom und Wasser. „Unser Risiko“, folgerte Laumer, „ist also überschaubar.“  

map/BOG Zeitung vom 6. Februar 2024 (Gen. durch Lokalredaktion)

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