Mitterfels
MdL Joachim Unterländer besuchte Einrichtungen in Mitterfels und Haselbach
Die Landtagsdelegation besuchte auch die Wäscherei der Werkstätte. (Fotos: erö)
Existenz der Suchtklinik sollte gesichert werden
Auf Initiative von MdL Josef Zellmeier besuchte der Landtagsabgeordnete Joachim Unterländer, Vorsitzender im Ausschuss für Arbeit und Soziales, Jugend, Familie und Integration, mit MdL Hans Ritt und dem Bezirkstagsvizepräsidenten Franz Schedlbauer den Landkreis. Er besichtigte die Bruder-Konrad-Werkstätte der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg (KJF) in Mitterfels und die Fachklinik für Suchtkranke in Haselbach.
In Mitterfels steht ein wichtiges Bauprojekt der KJF an: Auf der Wohnanlage an der Steinburger Straße soll ein Wohnheim für Menschen mit Behinderung entstehen. Die Marktgemeinde habe bereits grünes Licht gegeben, erklärte KJF-Direktor Michael Eibl. Es bestehe ein steigender Bedarf an Wohnplätzen. Gedacht sei an die Einrichtung von 24 förderfähigen Plätzen, die innerhalb der nächsten fünf Jahre verwirklicht werden sollen. Neben einem adäquaten Arbeitsplatz sei ein Wohnheim in Arbeitsplatznähe für diese Menschen dringend notwendig, sagte Eibl. „Das Vorhaben ist voll zu unterstützen“, bekräftigte Zellmeier. Er habe bereits Kontakt mit betroffenen Eltern aufgenommen. Auch er befürworte das Projekt, so Bezirksvize Schedlbauer. Die Bruder-Konrad-Werkstätte sei der größte Arbeitgeber in der Gemeinde, so Bürgermeister Heinrich Stenzel. „Wenn es irgendwo hakt, dürfen Sie sich an mich wenden“, versprach Unterländer. Stenzel brachte noch ein Anliegen vor: Die Gemeinde bemühe sich um eine Überquerungshilfe an der Staatsstraße nach Bad Kötzting in Höhe der Werkstätte für mehr Sicherheit, auch der Behinderten. Das Straßenbauamt lege sich aber quer. Betriebsleiter Manfred Schmidt hatte noch mehr auf dem Herzen: Dringend benötigt werde in der Werkstätte eine Frauenbeauftragte zur besseren Betreuung von Menschen mit Hirnschädigung nach Schlaganfall oder Schädel-Hirntrauma. „Wir sind auf diese Patienten spezialisiert, sie nehmen einen immer größeren Raum in unserer Einrichtung ein. Dieser Personenkreis kann aber nicht einfach in die Werkstätte eingegliedert werden“, betonte Schmidt. Mit Melanie Zink stehe der Frauenbeauftragten eine Sozialpädagogin zur Seite.
Hoher Stellenwert
Ein weiteres Anliegen sei ihm der Erhalt der bezirksübergreifenden Fachausschüsse in Bayern, die zweimal jährlich tagen, so Schmidt. Hier werde offen über praktische Fragen diskutiert. Diese Fachausschüsse hätten sich bewährt, bestätigte Unterländer. Er sehe gute Chancen für ihre Beibehaltung. Im Bayerischen Teilhabegesetz seien die Sozialverbände gut vertreten, Behinderten-Werkstätten hätten einen hohen Stellenwert. Die Finanzierung einer Frauenbeauftragten sei landesweit ein neues Thema. Zuständigkeiten müssten geklärt und Rahmenbedingungen ausgehandelt werden, betonte Unterländer. Erörtert wurde auch die Arbeitssituation für behinderte Arbeitnehmer. Die momentane Vollbeschäftigung sei günstig, sagte Schedlbauer mit einem Hinweis auf die Ausgleichsabgabe. Ein Vorschlag Eibls: ein Netzwerk mit der Wirtschaft zu pflegen. Am besten gelingen Außenarbeitsplätze mit kleinen und mittelständischen Betrieben, auch bei reduzierten Arbeitszeiten, erläuterte Schmidt.
Die Delegation vor der Fachklinik in Haselbach
Überleben der Klinik
Die zweite Station der Landtagsdelegation war die Fachklinik für alkohol- und medikamentenabhängige Frauen und Männer in Haselbach. Träger ist der Caritas-Verband Regensburg. Das seit 1970 bestehende Haus mit heute 25 Ärzten, Therapeuten und Mitarbeitern sowie 38 Patienten im Alter von 18 bis 75 Jahren wird von der Deutschen Rentenversicherung finanziert. Die Leitung hat Diplom-Psychologin Ingeborg Hebborn. Gemeinsam mit Caritasdirektor Michael Weißmann, Caritas-Personalchef Schmidberger und dem Leitenden Arzt Dr. Reinhard Legner trug sie den Landtagsabgeordneten ihre Sorgen vor. Das Haus sei dringend sanierungsbedürftig, der Versorgungsauftrag nicht mehr zu erfüllen, betonte Hebborn. „Wir sind zu 104 Prozent belegt und trotzdem von der Schließung bedroht.“ Bei einem Pflegesatz von 110 Euro – notwendig wären 130 Euro – und ständig steigenden Kosten sei es unmöglich, die erforderliche Generalsanierung oder einen Neubau zu finanzieren. Auch auf die Bedeutung der Klinik als Arbeit- und Auftraggeber in der Region wies Hebborn hin.
Mögliche Lösungsansätze
Eine Lösung sieht man bei der Caritas unter anderem in einem Strukturprogramm der Bayerischen Landesregierung, um den Investitionsstau zeitweise auflösen zu können. Von Bayern könnte eine Initiative zur Verbesserung der Finanzierungssituation ausgehen, verbunden mit der Verpflichtung der Rehabilitationsträger, die Inhalte der Verträge sowie Rahmenverträge mit den Arbeitsgemeinschaften der Rehadienste und Einrichtungen zu vereinbaren. Neben den Betriebskosten sollten auch die Investitionskosten der Leistungserbringer sowie die Anpassung der Mitarbeitervergütungen berücksichtigt werden, heißt es bei der Caritas. Dem stimme er voll zu, meinte Unterländer. „Der Freistaat will den Bestand an Suchtkliniken erhalten.“ Anscheinend hätten die Suchtkliniken bei der Finanzierung ein Schattendasein geführt. Die Existenz der Suchtfachkliniken sollte ebenso sichergestellt werden wie bei anderen Kliniken. Jetzt heiße es, Signale zu setzen, den politischen Willen zum Ausdruck zu bringen, umzudenken und miteinander ins Gespräch zu kommen. Auch Zellmeier zeigte Verständnis: „Die Tagessätze müssen dorthin kommen, wo sie hinsollen, die DRV muss mehr tun.“ Diese Klinik inmitten der Natur sei ein Kleinod. Als Bezirksvizepräsident sehe auch er einen großen Bedarf an dieser Suchtklinik, sagte Franz Schedlbauer. Bei einem Rundgang durch das Haus wies Ingeborg Hebborn auf die positiven Folgen der Therapie hin: „Mit Abschluss der Therapie sind unsere Patienten gesund. 70 Prozent gehen danach an ihren Arbeitsplatz zurück.“
Quelle: Elisabeth Röhn/BOG Zeitung vom 23. März 2017 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer Sperrfrist)
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