Mittelschule Mitterfels. „Lernwohnung“ als dritter Pädagoge

luftbild schule

Impulsreferat im Rahmen der Schulsanierung zum Thema Lernlandschaft

 

In der Sondersitzung des Marktgemeinderates im August zum Thema Schulsanierung wurde überlegt, im Obergeschoss des Altbaues eine sogenannte Lernlandschaft einzurichten. Der Flur könnte in die Klassenzimmer integriert und zu einem größeren Unterrichtsraum umgestaltet werden.

Dabei könnten vorhandene Flächen multifunktional genutzt und direkt einzelnen Lernbereichen zugeordnet werden, so Karin Doberer von „LernLandSchaft“. Sie hielt kürzlich in der Schule ein Impulsreferat zu diesem Thema für Gemeinderäte, Lehrer und interessierten Eltern. „Neues Lernen braucht neue Räume“ und „Raumkultur – Teamkultur – Lernkultur“ waren die Stichworte des Vortragabends. Die Schulsanierung biete die Chance, pädagogisch Neues zu schaffen. Diese Anregung sei von der Regierung von Niederbayern an die Grund- und Mittelschule ergangen, erklärte Schulverbandsvorsitzer und Bürgermeister Heinrich Stenzel.

Es gehe darum, Schüler auf die Herausforderungen des modernen Berufslebens vorzubereiten, meinte Karin Doberer und stellte die Möglichkeiten der Schule des 21. Jahrhunderts vor. Man dürfe nicht mehr in Räumen, sondern in Funktionen denken. Kinder könnten nicht alle gleichzeitig mit den gleichen Methoden den gleichen Stoff lernen. Der bisher übliche Frontalunterricht erreiche nur etwa 50 Prozent der Kinder. Ohne statische Sitzordnung könne mehr „Bewegung“ und das Hinterfragen von Lehrstoffen stattfinden. Der Lehrer agiere als Lernbegleiter. Damit könne der Raum zu einer Lernwohnung und zum „dritten Pädagogen“ werden.

Doberer zeigte Bilder von der neuen Lernlandschaft mit einem offenen Mittelpunkt, dem „Marktplatz“, eigener Teeküche, WC und Garderobe sowie vielen Nischen für stilles Lernen und Lesewerkstatt, als Forschungsecke oder Rückzugsgebiet für ein Kind. Beispielsweise könnten Flure besser genutzt werden. Wichtig sei es, die ganz eigenen Bedürfnisse der Schule mit dem Lehrerkollegium und dem Architekten abzustimmen und bauliche Veränderungen gemeinsam zu beraten, so Doberer. Ein pädagogisches Raumfunktionsbuch sollte erstellt werden. Das alles könne durchaus im Budget gedeckelt sein. „Mit einer Lernwohnung statt Klassenzimmern kann der Neugiertrieb der Kinder besser genutzt und ihnen geholfen werden, Neues selbst zu entdecken“, betonte Doberer.

In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Zeit drängt. Die Planung sollte Ende 2015 erstellt sein. Zum anderen zeigten sich die Lehrer überrascht, da das Projekt erst im August dem Gemeinderat vorgestellt worden war. Rektorin Bianco Luczak erklärte die grundsätzliche Bereitschaft ihres Kollegiums, diese neuen Möglichkeiten mit dem Architekten Roland Adt und Karin Doberer durchzuplanen und in den Prozess einzusteigen. Als Chance für die Schule und die Kinder.

Am kommenden Donnerstag wird der Marktgemeinderat über diesen Punkt beraten.

Quelle: Elisabeth Röhn, in: Bogener Zeitung vom 14. September 2015 (zeitversetzte Übernahme des Beitrages aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist)

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