Herzlich willkommen!

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Zum Weihnachtsfestkreis gehören die Herbergssuche, die Geburt und Ankunft Christi auf Erden und die Flucht nach Ägypten. Das waren auch die Erlebensbereiche von Menschen, die in absehbarer Zeit nach Mitterfels kommen: 70-80 Asylbewerber. ...

 

Um deren geeignete Aufnahme mit den Mitterfelsern zu besprechen, hat der Bürgermeister eine außerordentliche Bürgerversammlung zum 16. Dezember 2014 um 19.30 Uhr in den Gasthof Kernbichl in Mitterfels eingeladen.

Viele waren gekommen, um sich zu dem Thema, wie Asylbewerber in Mitterfels aufgenommen werden können, zu informieren und darüber zu diskutieren.

Nach der eindrucksvollen Schilderung der Situation von Asylsuchenden durch den Bürgermeister Heinrich Stenzel zog sich durch alle Redebeiträge volles Verständnis für die Situation der Menschen aus Kriegsgebieten, aus Ländern mit politischer oder religiöser Verfolgung oder aus Bürgerkriegsländern. Es kristallisierte sich aus allen Redebeiträgen der Dorfbewohner deutlich die Botschaft heraus: »Herzlich willkommen! Wir helfen Euch gern!«

Wie das gelingen kann, schilderte eindrucksvoll Konzells Bürgermeister Fritz Fuchs, der dort schon Erfahrungen sammeln konnte. Seine Formel für ein gedeihliches Zusammenleben der Dorfbevölkerung und der Asylsuchenden könnte man so zusammenfassen: Wenn man aufeinander zugeht und einander zuhört, gelingt Verständigung auch unter schwierigen Umständen.

Noch während der Versammlung in Mitterfels boten Einzelpersonen und Vereine aktive Hilfe an. Eine Liste ging herum, in die sich Personen für einen Helferkreis eintragen konnten. Für Deutschunterricht für Kinder und Erwachsene müsse ehrenamtlich gesorgt werden. Der Bürgermeister kündigte an, dass über eine Ausschreibung im Gemeinde-Boten zur Beteiligung an einer »Koordinationsgruppe zur Betreuung der Asylsuchenden in Mitterfels« aufgerufen wird, zu der alle zur Mitarbeit eingeladen sind.

Aufhorchen ließ, dass sowohl die Landesregierung wie auch nachgeordnete Behörden für eine solche Betreuung kein Geld für Personal- und Sachkosten vorgesehen haben. Nahezu die gesamte Betreuung lastet auf ehrenamtlichen Helfern. Es wurden allerdings Hinweise gegeben, wie man aus unterschiedlichen Töpfen Geld bekommen könnte. Festgestellt wurde von verschiedenen Seiten, dass die ehrenamtliche Hilfe und das soziale Engagement der Bevölkerung nötig seien.

Während die Äußerungen zur Aufnahme von Asylsuchenden geprägt waren vom Hilfswillen und Verständnis der Anwesenden, so wurden in Bezug auf die bürokratische Abwicklung kritische Fragen gestellt.

Es sollen zwischen 70 und 80 Asylbewerber nach Mitterfels kommen und in den oberen Häusern der Ferienanlage Mondi untergebracht werden. Ein Hausmeister und ein Sozialarbeiter werden dort das Notwendigste regeln. Das Mondi soll von der Gemeinde gekauft werden. Damit der Gemeinde keine finanziellen Belastungen entstehen, wird für die Unterbringung der Asylbewerber an die Gemeinde eine entsprechende Miete für fünf Jahre bezahlt. Über die Höhe der Zahlungen gab es keine Auskunft. Angedacht ist, dass die Asylsuchenden fünf Jahre bleiben. Nach diesen Jahren könne die Gemeinde dann frei über ihr Eigentum entscheiden und daraus ein kleines Baugebiet machen. Es wurde darauf hingewiesen, dass auch eine Möglichkeit bestünde, eine (wahrscheinlich größere Zahl von Asylanten) in Privatquartieren unterzubringen. Dies hätte aber den Nachteil, dass die Gemeinde weniger Einfluss hätte.

Was mit Asylsuchenden in Mitterfels nach fünf Jahren geschieht, blieb ungewiss.

Die übervolle Versammlung diskutierte sachlich, verständnisvoll und engagiert, wies auf Probleme hin, zeigte aber nachdrücklich Interesse an einem bereicherndem Zusammenleben mit den Asylsuchenden. Auf dieser Versammlung wurden die Türen für die Asylsuchenden aufgestoßen: ein durchaus weihnachtlicher Abend!

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