Hüter der Grenzen

Feldgeschworene2Die geehrten Feldgeschworenen Josef Zollner und Rupert Sichelstiel (Dritter und Vierter von links) zusammen mit dem Irlbacher Bürgermeister Peter Bauer, Vermessungsdirektor Josef Haider, Landrat Josef Laumer und Haselbachs Bürgermeister Johann Sykora (von links). (Foto: ma)

Land­rat über­reicht Dan­kur­kun­den des Fi­nanz­mi­nis­ters an fünf Feld­ge­schwo­re­ne


Als Mittler zwischen Bürger und Vermessungsverwaltung tragen in Bayern rund 26 000 Feldgeschworene zum nachbarschaftlichen Frieden bei. Sie wachen über die Grenzen und unterstützen das Vermessungsamt. Dabei üben sie das älteste kommunale Ehrenamt in Bayern aus. Seit rund 600 Jahren arbeiten die Feldgeschworenen, auch „Siebener“ genannt, mit Bürgern, Kommunen und den bayerischen Vermessungsämtern zusammen. Sie kümmern sich bei Wind und Wetter um den Erhalt der Grenzzeichen.
Fünf Landkreisbürger, Rupert Sichelstiel und Walter Buchner aus Irlbach, Josef Zollner aus Haselbach sowie Josef Zellmer aus Atting und Jakob Bücherl aus Geiselhöring üben seit 25 Jahren dieses traditionsreiche Ehrenamt, das tief in der Gesellschaft und in der kulturellen Identität unseres Landes verankert ist, aus. Ihnen zu Ehren fand gestern im Landratsamt eine Feierstunde statt, bei der Landrat Josef Laumer im Auftrag des bayerischen Staatsministers der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, Markus Söder, Dankurkunden überreichte. Mit ihrer Anwesenheit unterstrichen die Bürgermeister Johann Sykora aus Haselbach und Peter Bauer aus Irlbach sowie der Leiter des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, Vermessungsdirektor Josef Haider, das uneigennützige Wirken der Feldgeschworenen im Dienst der Allgemeinheit.
„Nicht selbstverständlich“

Es sei längst nicht mehr selbstverständlich, dass sich Bürger für ein Ehrenamt zur Verfügung stellen, stellte der Landrat fest. „Fünf Landkreisbürger, von denen drei aus persönlichen Gründen leider nicht zur Feier kommen konnten, üben seit nunmehr 25 Jahren das verantwortungsvolle Ehrenamt eines Feldgeschworenen aus, ohne dabei die eigene Person in den Vordergrund zustellen“, gab Laumer bekannt. Aufgrund ihrer Erfahrung und ihrer guten Ortskenntnisse würde ihre Arbeit sowohl bei den Bürgern als auch bei der Vermessungsverwaltung sehr geschätzt. Da sie auf Lebenszeit gewählt und vereidigt werden, würde beweisen, dass sie eng mit ihrem Amt verbunden sind und ihre Aufgabe sehr ernst nehmen, stellte der Landrat fest. Man könne und wolle auch in Zeiten der Satellitenvermessung und Digitalisierung, von GPS und sonstigen Hightech-Geräten auf ihre Arbeit nicht verzichten, zumal sie als wichtiges Bindeglied zwischen dem Vermessungsamt und den Bürgern fungieren, betonte der Landrat. Sie würden auch dazu beitragen, Grenzstreitigkeiten und damit oft auch nachbarschaftlichen Zwist und Streit zu vermeiden oder zumindest einzudämmen. Diese Arbeit würde der Staat mit der heutigen Verleihung der Dankurkunden besonders würdigen. Das Amt des Feldgeschworenen habe eine lange Tradition, deren Wurzeln sich bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen ließen, erläuterte Vermessungsdirektor Haider. Im Landkreis und in der Stadt Straubing seien derzeit über 200 Feldgeschworene tätig, sie wirken bei der Abmarkung mit und unterstützen die Vermessungstrupps. Sie seien bei den Bürgern und bei den Vermessern gleichermaßen geschätzt, weil sie auch einen wichtigen Beitrag zur bürgerfreundlichen Verwaltung leisten, so Haider.
Teil bayerischer Kultur

Dass das Feldgeschworenenwesen auch ein Teil der bayerischen Kultur ist, zeige sich auch darin, dass es im vergangenen Jahr in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde. „Wir sind froh, dass wir Sie haben“, betonte der Vermessungsdirektor und dankte den Geehrten für ihre langjährige Arbeit. Auch die Bürgermeister Sykora und Bauer lobten die ehrenamtliche Arbeit der Geehrten im Namen ihrer Gemeinden.

Quelle: ma/BOG Zeitung vom 18. Mai (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist.)

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