Musik, Theater
Kreismusikschule wird 25 Jahre alt – Friedländer: Eine Erfolgsgeschichte
Seit 25 Jahren leitet Andreas Friedländer die Kreismusikschule. Bei der Revue im Sudhaus Schwarzach begleitet er heitere Lieder von Robert Stolz. (Foto: erö)
„Musikunterricht ist kein Luxusartikel“
25 Jahre Kreismusikschule Straubing-Bogen in Mitterfels – das ist eine Erfolgsgeschichte. Darüber sind sich alle Beteiligten einig. Andreas Friedländer, der Leiter der Musikschule, erinnert sich: „Im Landkreis gab es nichts Vergleichbares.“
„Als ich die Aufgabe angenommen habe, eine Kreismusikschule aufzubauen, wurde die Hauptstelle in der alten Schule und im ehemaligen Pfarrhaus in Mitterfels eingerichtet“, erzählt Friedländer. Stark unterstützt habe ihn der damalige Bürgermeister Werner Lang, der einer der Gründungsväter war und bis heute Vorsitzender des Fördervereins der Kreismusikschule ist. Bald bekamen Rain, Geiselhöring, Mallersdorf-Pfaffenberg und Aiterhofen eigene Zweigstellen, wenig später kamen Wiesenfelden und Irlbach dazu. Schon damals habe es kaum ein Instrument gegeben, das nicht gelehrt wurde, erzählt er.
Wunschinstrument lernen
„Unser Ziel war es, dafür zu sorgen, dass jedes Kind sein Wunschinstrument erlernen konnte“. Aus einer soliden Breitenarbeit entwickelten sich Spitzenleistungen. Das Angebot an Instrumenten, das im Lauf der Jahre immer mehr erweitert und verfeinert wurde, reicht vom Alphorn über Harfe, Cello und Klavier bis hin zu Blas-, Streich-, Schlag- und Zupfinstrumenten.
Die Möglichkeiten, in Gruppen zu musizieren, seien immer vielfältiger geworden, erklärt Friedländer: Im Musikgarten und der Musikalischen Früherziehung für Kinder von vier bis sechs Jahren würde Frühförderung betrieben, um schon die ganz Kleinen mit Musik zu verbinden. „Sie bekommen ein besseres Verständnis für Musik, werden später in Blaskapellen, Chören oder Musikensembles aktiv und sind unsere Zuhörer von morgen.“ Musikunterricht sei kein Luxusartikel. Musikalische Frühausbildung fordere und fördere ein Kind, es lerne Disziplin und entwickele seine Persönlichkeit. Auch die Erwachsenenausbildung werde immer mehr. Wiedereinsteiger seien ebenso willkommen wie Neueinsteiger, die sich für Musik begeistern und daraus neue Lebensfreude schöpfen. „Denn neben einer Aktivierung des Gehirns bietet das Musizieren in Gruppen auch soziale Kontakte und Gemeinschaft.“ Erfreulich findet es Friedländer, dass die zweite Generation von Musikschülern unterrichtet wird und die Hausmusik in den Familien immer mehr gepflegt wird.
Aus der Kreismusikschule entstanden auch feste Musikgruppen wie das Salonorchester, die Bigband, das Vocalensemble Micbites und der später entstandene Kinderchor. Eine bewährte Basis für die Freilicht-Singspiele des Burgtheatervereins, betont Friedländer. Natürlich finden sich auch ehemalige Musikschüler zusammen, und gründen eigene Musikgruppen.
Kritiker verstummen lassen
Qualität und Quantität seien unser Aushängeschild. Bei der KMS habe alles einen Platz auf hohem Niveau, Klassik, Jazz und Pop. Dazu kommt das Extraheft mit vielfältigen Sonderkursen wie Workshops und Seminaren. Es könnten Wunschinstrumente ausprobiert, Instrumente ausgeliehen und Schnupperunterricht genommen werden. „Einige unserer Schüler machten die Musik zum Beruf und sind sehr erfolgreich“, sagt Friedländer. Der Einsatz für die KMS ist nicht immer leicht gewesen. Vor allem in den ersten Jahren habe es Skeptiker und häufig Kritik gegeben. Inzwischen sei diese Kritik verstummt.
Karten für Frühlingsrevue
Durch kontinuierlichen Unterricht und verschiedene Kooperationen mit anderen Bildungsträgern hat sich die Schule im Landkreis ein gutes Image erarbeitet. Die Wertschätzung der Schule spiegelt sich auch in Sponsorengeldern, die im vorigen Jahr die Einrichtung des neuen Musikschulpreises möglich machten. Ebenso ist der Jugendförderpreis der Sparkasse Niederbayern-Mitte eine wichtige Förderung in der Musikausbildung.
Quelle: Elisabeth Röhn, in: Bogener Zeitung vom 8. April 2015 (zeitversetzte Übernahme des Beitrags aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist)
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