Kunst, Literatur
Der Forst, ein Ortsteil von Falkenfels
Wer sich für Heimatkunde interessiert, hat Grund zur Freude: Edda Fendl, die Heimatforscherin aus Mitterfels, hat eine neue heimatkundliche Schrift auf den Markt gebracht. Ihr neuestes historisches Magazin trägt den Titel: „Forst, eine bäuerliche Siedlung unter der Hofmarksherrschaft Falkenfels“.
Angefangen von der Idee zu diesem Magazin bis hin zu seinem Erscheinen musste die Autorin unzählige Stunden an mühseliger Kleinarbeit und Detailsuche in Archiven, Matrikeln, Urkunden, Chroniken und schriftlichen Quellen leisten, wobei ihr die alten Flurkarten und Positionsblätter und das Liquididtätsprotokoll von 1839 besondere Dienste leisteten. Unabdingbar für ihre Recherchen war aber vor allem die eifrige Mitarbeit der Bewohner von Forst und der Bürger von Falkenfels, die bereitwillig ihre alten Fotos, Baupläne, Katasterauszüge, Übergabeurkunden, Kaufverträge, die alten Rechnungen und Dokumente aus ihren Familienarchiven zur Auswertung zur Verfügung stellten oder als Zeitzeugen mit ihren mündlichen Berichten aufschlussreiche Informationen lieferten.
Die Titelseite des historischen Magazins über den Ortsteil Forst von Edda Fendl.
Edda Fendl beschreibt in ihrem neuen Magazin die Geschichte des Ortsteils Forst, der seine Entstehung dem wirtschaftlichen Niedergang der Herrschaft Falkenfels und den damit verbundenen Ausbrüchen und dem Verkauf von Grundstücken zu verdanken hat. In diesem herrschaftlichen Forst wurde nach dem 30-jährigen Krieg eine Siedlung aus sieben Anwesen mit jeweils einem Viertelhof angelegt und der Name „Forst“ auf die neue Ansiedlung übertragen. Die Besitzer dieser Hofstellen waren jedoch gegenüber der Hofmarksherrschaft zu Abgaben verpflichtet, über deren Praxis die Autorin zahlreiche Beispiele anführt, und sie standen in ständiger Abhängigkeit zum Grundherrn – im Leben und im Sterben.
Der Leser erhält Einblicke in die Arbeitsweise in der Landwirtschaft, die die Lebensgrundlage der damaligen Dorfbewohner war, und lernt die damals üblichen Arbeitsgeräte und landwirtschaftlichen Techniken kennen. Einen besonderen Schwerpunkt in dem reich bebilderten Magazin bildet die historische Entwicklung der einzelnen Hofstellen im Bereich Forst und die genealogische Erforschung der einzelnen Familienchroniken in diesem Ortsbereich. Dabei kommen verwandtschaftliche Verbindungen zutage, die über die Ortsgrenzen hinaus in den Raum Haselbach, Konzell bis hin in den Petersfriedhof in Straubing reichen.
Neben einem illustren Stammbaum wie im Falle des amtierenden Bürgermeisters von Falkenfels finden sich darin auch anrührende Einzelschicksale, wie das einer Frau, die nach nur kurzzeitiger Ehe mit einem Witwer nach dessen Un- falltod sich um die vier Kinder kümmern musste, die ihr Gatte mit in die Ehe gebracht hatte.
Besondere Verdienste bei der Herausgabe des Magazins hat sich nicht nur die Autorin selbst erworben, sondern wieder einmal Franz Tosch, ebenfalls aus Mitterfels, der in vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit das Layout erstellt und in professioneller Manier die Schrift bis zur Druckreife gestaltet hat.
Sie alle freuten sich über eine weitere heimatkundliche Arbeit von Edda Fendl (Bildmitte), die Mitglieder des Arbeitskreises Heimatgeschichte Mitterfels mit ihrer Vorsitzenden Elisabeth Vogl (Dritte von links) und die Mitglieder des Historischen Vereins Falkenfels mit Vorsitzenden Harry Stretz (Zweiter von rechts) und Bürgermeister Ludwig Ettl (Vierter von rechts). (Foto: tb)
Das mit vielen teils farbigen Bildern gestaltete und äußerst informative Magazin wird wieder vom Arbeitskreis Heimatgeschichte Mitterfels herausgegeben. Das Magazin ist zu einem Preis von 10 Euro in Falkenfels bei Edeka Stöger, in der Bäckerei Grimm und bei der örtlichen Raiffeisenbank und außerdem bei Schreibwaren Stolz in Mitterfels erhältlich.
Quelle: Theo Breu
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