1000 Jahre Geschichte um Mitterfels - 57 Das Krankenhaus und sein Arzt (1895 - 1936)

Krankenhaus Cover w  

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Vor gut 830 Jahren tauchte der Name Mitterfels das erste Mal in einer Urkunde auf; Gschwendt im Kinsachtal kann auf 900 Jahre zurückblicken; vor 960 Jahren übernahmen die Grafen von Bogen den östlichen Donaugau von den Babenbergern; Metten, im Jahre 766 gegründet, rodete zu Füßen der schützenden Bergkette zwischen Vogelsang und Hirschenstein . . . über 1000 Jahre interessante Geschichte, in die wir in halbmonatlich wechselnden Kapiteln eintauchen.

Zu den vorhergehenden Kapitelbeiträgen können Sie sich im Menue rechts in der Grafik „1000 Jahre Geschichte um Mitterfels“ durchklicken.

Das Krankenhaus und sein Arzt (1895 -1936)

 1895 erhielt Mitterfels ein "Distriktskrankenhaus" in einem Neubau an der Straubinger Straße (heute Berufsfachschule). Ein kleineres "Isoliergebäudestand im hinteren Gartenteil.

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Ansichtskarte von Mitterfels um 1925 mit dem Distriktskrankenhaus (Lichtdruck J. H. Grotz - Sammlung Markt Mitterfels, vormals Josef Brembeck) - Vergrößern durch Anklicken!

Die Oberaufsicht führte die Distriktspolizeibehörde, die Krankenpflege übernahmen drei Franziskanerinnen aus dem Kloster Mallersdorf. Zu großem Ansehen ist das Krankenhaus in den 40 Jahren seines Bestehens nicht gekommen, dazu mangelte es an der nötigen Ausstattung. So hieß es auch in einer Stellungnahme: "..entspricht so sehrdaß selten Kranke sich darin befinden." Dabei gaben sich die Schwestern alle erdenkliche Mühe, und für Leute aus abgelegenen Gehöften, wo der Arzt nur von Zeit zu Zeit erscheinen konnte, war das Haus bestimmt ein Segen. Von den Schwestern wissen wir nochdass die Mater Oberin 30 Jahre lang hier wirkteeine Mitschwester 25 Jahre lang. Nach Auflösung des Krankenhauses 1936 gingen sie an ihr Mutterkloster zurück.

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Ansichtskarte "Krankenhaus Mitterfels", um 1920 (unbekannter Fotoverlag, Sammlung Christl Jakob) - Vergrößern durch Anklicken!

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Ansichtskarte "Krankenhaus Mitterfels", um 1930 (Photo-Haus Grotz; Sammlung Christl Jakob) - Vergrößern durch Anklicken!

Ärztlicher Betreuer war der Mitterfelser Arzt Dr. Göhring. Außer ihm gab es hier noch den Landarzt Dr. Mitterhuber. Sein Versorgungsbereich war riesig - von Wiesenfelden bis Englmar war er unterwegs. Alte erinnern sich noch an ihn, den schrulligen Junggesellen, dessen Stimmungen schwankten zwischen Liebenswürdigkeit und Wut und ZornSein Wohnungsnachbar im Auerbachhaus, der Messungsbeamte Albert Kopf (lebt in München), kam aber gut mit ihm aus. In Erinnerung geblieben ist auch die Schultafel an seiner Wohnungstür, die er abends einfach umdrehteund wo zu lesen war: "Bin ab 8 Uhr bei Moosmüller", also beim Bier. Im Wirtshausbeim Kernbichlhat ihn am 23. Oktober 1936 der erste Schlaganfall getroffen. Mit aller Gewalt wollte er seine unbewegliche Hand nochmals zum Leben zwingenDann kam er als letzter Patient ins Mitterfelser Krankenhaus und starb kurz danach. Auch die ihn bis zum Tode pflegende Schwester Maronita Neuser lebt noch (im Bürgerheim Dingolfing) und hat alles in guter Erinnerung.

Anmerkung: Die neubearbeitete Chronik Markt Mitterfels erschien 1988, so dass manche Daten natürlich überholt sind. (Red.)

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