Wetter-Jahresrückblick 2021

Januar 2021 2

Über den Dächern von Mitterfels-Scheibelsgrub - Archivbild vom Januar 2021 - Vergrößern durch Anklicken!

Mess- und Beobachtungsort Mitterfels-Scheibelsgrub, Auf der Höhe 24

geografische Lage: 425 m über Normal Null (NN), Südhang

Zu Jahresbeginn hieß es Warten auf den ersten nennenswerten Schnee, der endlich am 06.01. fiel. Er machte in Mitterfels noch nicht viel her. Kräftiger langte da schon der Frost mit einem Minimum von -6,2 °C am 11.01. hin. Zu einem ergiebigen Schneefall kam es am Dienstag, den 12.01., die gemessene Schneehöhe am nächsten Morgen betrug 17 cm, das war wenig im Vergleich zur Region im Südwesten Deutschlands. Fortan herrschte ruhiges, kaltes Winterwetter mit Schneefall in der Nacht vom 17. auf den 18.01. Auch am 23./24.01. schneite es nach zwei Tagen Tauwetter. Winterliches Wetter herrschte bis zum 28.01. Tauwetter, mit lang anhaltendem Regen, setzte dann ein, die Pegel von Bächen (Kinsach, Bogenbach, Menach, …) und Flüssen (Rhein, Donau, Mosel, …) stiegen auf Hochwasserniveau.

Die ersten Tage im Februar prägten Tiefdruckgebiete, die Donauanrainer hatten mit Hoch-wasser zu tun; der Pegel Straubing betrug am 01.02. 10 Uhr 5,31 m. Steigende Temperaturen in Verbindung mit Regen nahmen den Schnee mit. Ganz anders die Wetterlage im Norden und Nordosten Deutschlands, dort herrschten Kälte und Schnee mit Unwettercharakter am Wochenende des 06./07.02. Die arktische Kaltluft drang am 10.02. bis in unseren Raum vor, es wurde richtig frostig, auch tagsüber. Das Maximum am Donnerstag betrug -2,6 °C, ein Eistag, einige Zentimeter betrug die Schneeauflage. Das ruhige, sonnige Winterwetter hielt einige Tage an, das Minimum erreichte am Wochenende einen zweistelligen Wert, -10,3 °C wurden am Samstag, den 13.02., gemessen. Das Jahresminimum des Winters 2021. Rechtzeitig zum Faschingshöhepunkt endete der tagelange Dauerfrost, atlantische Luftmassen strömten ein, es wurde milder. Die Nächte ab 16.02. blieben frostfrei, tagsüber stiegen die Temperaturen bis auf 13 °C am 20.02. Südwestliche Luftströmung mit eingelagertem Saharastaub bestimmte am 23.02., und die Tage danach, das Wettergeschehen. Die vorfrühlingshafte Witterung hielt bis zum Monatsende mit einem Höchstwert von 15,2 °C am 25.02. an. Der Februar verabschiedete sich nach leichtem Nachtfrost sonnig mit einem Tageshöchstwert von 9,9 °C.

Der März gab ein sehr gutes Beispiel für einen Start in den meteorologischen Frühling: Sonnenschein und blauer Himmel vom Aufgang bis zum Untergang. Nach zwei Übergangstagen schien die Sonne am Wochenende 06./07.03. wieder prächtig; nachts fielen die Temperaturen allerdings in den Minusbereich. Unbeständiges Wetter stellte sich mit den Tiefs „Ingo“ und „Klaus“ ein, die Temperaturen gingen deutlich zurück und erreichten die 10-Grad-Marke erst wieder am 24.03. Ab 14.03. war es arg frisch und spätwinterlich mit Nachtfrösten. Ein Hochdruckgebiet über Süddeutschland brachte am 25.03. die Wetterwende hin zum Frühling. Die Temperaturen am Palmsonntag stiegen bis auf maximal 13,8 °C. Die allerletzten Tage im März waren bei Hochdruckeinfluss sonnig und frühlingshaft. Das Maximum des Monats betrug 21,5 °C am letzten Tag.

Der April führte sich deutschlandweit mit Temperaturen deutlich über 20 Grad Celsius gut ein. An Ostern stiegen die Temperaturen trotz Sonnenschein allerdings nur bis auf 11,9 °C; einen weiteren Abwärtstrend zeigte das stark gefallene Barometer am Ostermontag, den 05.04., an. Am Dienstag kam es zu Schneefall und Graupelschauern, es war spätwinterlich mit leichtem Nachtfrost. Mit einer südöstlichen Luftströmung beruhigte sich das Wetter ab Freitag, den 09.04., die Temperaturen stiegen auf zweistellige Werte; das Wochenendwetter konnte sich sehen lassen.

Am Montag, den 12.04., kam es durch das Einströmen kalter, nördlicher Luftmassen zu einem Temperatursturz um beachtliche 15 Grad innerhalb von 24 Stunden; fortan ging es aprilhaft-launisch weiter. Es war für die Jahreszeit zu kühl, die Natur entwickelte sich den-noch. Ab 17.04. setzte eine Wetterberuhigung ein, am Tag darauf stiegen die Temperaturen bis auf 11 Grad maximal. Wenig frühlingshaft begann das Wetter in der neuen Woche, 19.04. Zur Wochenmitte hin stiegen die Temperaturen etwas an, am 24./25.04. konnte man sich über viel Sonnenschein freuen, aber die Luftströmung kam noch immer aus nördlichen Breiten, entsprechend bescheiden waren die Temperaturen.

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Apfelblüte; Straubinger Straße, Laumeranwesen

Die letzten zwei Tage bis zum Monatsende waren wechselhaft, aber weitestgehend trocken mit Temperaturen bis 20,2 °C am 30.04.

Das Warten auf ein Mailüfterl war sinnlos, denn Kaltluftzufuhr aus nördlichen Breiten be-stimmte das Wettergeschehen Anfang Mai. Erst mit dem Muttertag, 09.05., drehte die Luft-strömung auf Südrichtung, dies führte zu deutlich höheren Temperaturen. Die ersten drei Sommertage in Folge konnten verzeichnet werden. Ein Wetterumschwung setzte mit den Eisheiligen am 12.05. ein, Temperaturrückgang und Niederschläge waren das Charakteristikum, auch noch in der Woche vor dem Pfingstfest. Das Wetter an Pfingsten war überwiegend kühl und wechselhaft, die Temperaturen erreichten die 20-Grad-Marke nicht. Am späten Abend des Pfingstmontags setzte Regen ein. In den Tagen bis zum Monatsende stellte sich die Wetterlage durch ein Hoch zwischen Großbritannien und Dänemark um, der Regen hörte auf und die Temperaturen stiegen langsam, am 31.05. bis auf 19,3 °C. „Mit durch-schnittlichen 10,3 °C und gut 120 Litern Niederschlag auf den Quadratmeter war Bayern im Mai das kühlste und niederschlagreichste Bundesland.“ Deutscher Wetterdienst (DWD) vom Montag, den 31.05.

Der Start in den Juni, meteorologischer Sommer, ist schon mal passabel gelungen, es herrschte schönes, sonniges Frühsommerwetter, die Temperaturen kletterten über die 25-Grad-Marke. Am Sonntag, den 06.06., gab es bei unfreundlichem Wetter einen spürbaren Dämpfer. Der Frühsommer zog nach diesem Geschehen in den Tagen danach schon wieder an, die Temperaturen bewegten sich um 25 Grad Celsius, mit steigender Tendenz ab 15.06. Eine erste Hitzewelle trieb ab 17.06. die Temperaturen in die Höhe. Es folgten „heiße Tage“ mit dem Jahresmaximum von 32,2 °C am 18.06. und vier „Tropennächte“. Der astronomische Sommer startete am Morgen des 21.06. mit einer Tropennacht, tagsüber erwärmte es sich bis zu einem „heißen Tag“. Nicht mehr ganz so warm war es ab 22.06., Gewitter mit Regen wirkten dämpfend. In den letzten zwei Tagen des Monats war es gewitterträchtig, die Temperaturen gingen spürbar bis auf maximal 21,3 °C am 30.06. zurück. Der Juni war ein überdurchschnittlicher Sommermonat, der erste und einzige des Jahres 2021.

Einen schwachen Einstand mit maximal 18,1 °C hatte der Juli. Richtig sommerlich warm war es erst am 06.07., leider nur für einen Tag. Unbeständig mit kurzen Gewittern und Starkregen waren die folgenden Tage. Der Sommer kehrte mit angemessenen Temperaturen erst am 10.07. zurück, um tags darauf schon wieder einzuknicken, das Maximum betrug 20,5 °C. Es blieb recht wechselhaft, so kletterten die Temperaturen an einem schönen Tag, Montag, 12.07., bis auf 26,1 °C.

Ein Wetterwechsel machte sich schon am nächsten Tag breit, der Sommer hatte sich erst-mal mit dem Tief „Bernd“, das im Westen Deutschlands großes Unheil angerichtet hat, zu-rückgezogen. 183 Tote und Schäden in Milliardenhöhe waren zu beklagen, es war eine außergewöhnliche Naturkatastrophe. Das Aufräumen begann mit Hilfskräften des THW, der Feuerwehr, der Bundeswehr, dem Roten Kreuz, um nur die wichtigsten zu nennen. Groß war die Hilfeleistung der Bevölkerung, die auch von weiter her kam. Durchgehend sommerliches Wetter stellte sich am Sonntag, den 18.07., ein. Das Hoch „Diana“ hatte die Steuerung übernommen. Es folgten sechs Sommertage mit einem maximalen Wert von 27,5 °C am 23.07. Angenehm, aber nicht ganz störungsfrei, waren die Tage bis zum Monatsende, zu einem „heißen Tag“ reichte es nicht.

Nachdem der Juli die Wünsche an den Sommer nicht erfüllen konnte, richtete sich das Augenmerk auf den August, den Ferien- und Urlaubsmonat. Wie gelang sein Einstand? Am ersten August erwärmte es sich nach heftigem Regen nur mäßig, 19,1 °C wurden erreicht. Der Sommer schleppte sich in den nächsten Tagen wie ein Gehbehinderter am Krückstock dahin. Auch Samstag, der 07.08., konnte mit 24,2 °C das Blatt nicht wirklich wenden; am Abend begann es zu regnen und am Sonntag reichte es nur bis zu 21,5 °C. Moderat begann die neue Woche, sie soll ab ihrer Mitte sommerliches Wetter parat haben. Hoch „Elfi“ könnte das bewerkstelligen, die Marschrichtung jedenfalls stimmte.

Die Nacht vom 14. auf den 15.08. war eine Tropennacht und tagsüber stiegen die Temperaturen bis auf beachtliche 29 °C. Deutlich kühlere Luftmassen prägten die folgenden Tage, die 20-Grad-Marke wurde erst wieder am 19.08. erreicht. Die bekannten „Hundstage“ vom 23.07. bis 23.08. hatten sich in diesem Jahr wettermäßig nicht zu erkennen gegeben. Im letzten Monatsdrittel konnte von einem sommerlichen Wetter nicht mehr gesprochen werden, so die Meteorologin der Abendnachrichten des ZDF am 25.08. Wechselhaft übergab der August den Staffelstab an den September.

Der September, Beginn des meteorologischen Herbstes, startete sonnig, gut gelaunt, und das über 14 Tage. Wiedergutmachung! Tiefausläufer wendeten ab 16.09. das Wetter, die Temperaturen gingen zurück. Fortan zeigte sich das Wetter jahreszeitgemäß wechselhaft, aber hinnehmbar. Ein Trend zu sonnigem Wetter setzte am 23.09. ein. Am Wochenende, 25./26.09., schien die Sonne jeweils vom Aufgang bis zum Untergang vom wolkenlosen Himmel.

Das galt nicht für die „C-Parteien“ bei der Wahl zum Deutschen Bundestag. Für sie blieb nach herben Verlusten nur die ungeliebte Rolle der Opposition.

Seit zehn Tagen überstiegen die Temperaturen wieder die 20-Grad-Marke. Das Maximum am Wahlsonntag betrug 23,3 °C. In den letzten Tagen des Monats gingen die Werte unter 20 Grad zurück; es war am 30.09. überwiegend sonnig und mit 15,4 °C mäßig warm.

Der Oktober begann mit Temperaturen um 18 °C maximal am Tag der Deutschen Einheit, es war Erntedankfest. Mit dem 05.10. kippte das Wetter, die Temperaturen gingen zurück, es wurde unbeständig. Ein Zwischenhoch sorgte am Wochenende, 09.10., für ruhiges, son-niges Herbstwetter. Das war es dann auch schon. Es stellte sich wechselhaftes Wetter mit Tageswerten etwas über 10 Grad ein.

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Frühherbst; Wollersdorf bei Mitterfels

Schönes, sonniges Wetter herrschte am Sonntag, den 17.10.; eine Warmfront überquerte uns ostwärts und führte am 20.10. sehr milde Luft ins Vorhersagegebiet. Das änderte sich mit dem Sturmtief „Hendrik“ am nächsten Tag. Dem Sturmtief folgte ein Zwischenhoch mit besonders schönem Wetter am Sonntag, den 24.10. Auch in den folgenden Tagen blieb es bei Hochdruckwetter mit lang anhaltendem Nebel. Die Nachttemperaturen näherten sich am 30.10. der Null-Grad-Marke.

Der November begann janusmäßig, am Morgen sonnig, nachmittags regnerisch und nass-kalt. Insgesamt überwog unter einem Tief wechselhaftes, kühles Herbstwetter, zu Nieder-schlägen kam es vor allem in den Nachtstunden. Am 05.11. stand im Straubinger Tagblatt: „Am Brenner geht nichts mehr“, 20 cm Neuschnee. Unspektakuläre Herbsttage folgten mit Beginn der mittleren Dekade. Hochdruckeinfluss bestimmte das Wetter, Nebel war mit an Bord. Stark fiel der Luftdruck auf Sonntag, den 21.11. Ganztägig schien die Sonne vom blankgeputzten Himmel am 23.11. Erster Nachtfrost am 24.11. mit einem Minimum von -1,8 °C; am Tag darauf waren es -2,0 °C.

Am ersten Advent blieb es neblig-trüb, der Niederschlag ging am 28.11. zeitweise von Niesel in Schneefall über. Nasskalt mit gelegentlichem Schneegrieseln bzw. kurzen Schneefällen verabschiedete sich der November. Am 30.11. kam ein Wintereinbruch mit ganztägigem, heftigem Schneetreiben, das Landschaftsbild wurde winterlich.

Nach einem Tag heftigen Schneetreibens setzte am ersten Dezember, Beginn des meteorologischen Winters, Tauwetter durch das Einströmen einer Warmfront ein. Ende des eintägigen Winterspuks. Die Tage zum zweiten Advent waren wechselhaft mit Schneefall am Samstag, den 04.12. „Ruhige Wetterlage“ steht im Beobachtungsheft vom Sonntag. Nass-kaltes Wetter mit etwas Schneefall herrschte mit Beginn der neuen Woche, es blieb winterlich kalt, auch am dritten Adventssonntag, den 12.12. Mit neblig-trübem Wetter begann die neue Woche, daran änderte sich bis zum vierten Advent nichts. Die Tage auf Weihnachten zu waren sonnig, aber kalt, es kam zu Nachtfrösten. Eine Milderung setzte prompt an Weihnachten ein. Frostfrei und schneelos.

An den Weihnachtsfeiertagen blieb es trüb und regnerisch mit einem Minimum von -0,1 °C am zweiten Weihnachtsfeiertag. Vermerkt muss werden, dass die Werte am Heiligen Abend anstiegen. Die allerletzten Tage vor dem Jahresende waren wegen des außergewöhnlich milden Wetters in aller Munde. Am 30.12. wurde das Maximum von 12 °C um 22 Uhr erreicht. An Silvester betrug der Höchstwert milde 12,4 °C.

Wetterlage: Eine Luftmassengrenze trennt kalte Festlandsluft im Norden von feuchtmilder Atlantikluft im Süden. So endete wettermäßig das Jahr 2021 in unserer Region. Straubinger Tagblatt, 27.12.2021.

In eigener Sache

Liebe Leserinnen und Leser meiner Wetter-Rückblicke, ich beende aus Altersgründen (80) mit dem Jahresrückblick 2021 den Online-Dienst und bedanke mich herzlich für das gezeigte Interesse. Es war in all den Jahren mein Bemühen, Sie/Dich für das Phänomen Wetter, das uns alle immer umgibt, zu sensibilisieren und zu unterhalten.

Nochmal herzlichen Dank und eine gute Zeit.

Alfred Schindler

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