Wetterrückblick November 2016. Deutlich zu nass und etwas zu kühl

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Am 22. November bot sich ein herrlicher Blick zur rund 200 Kilometer entfernten Alpennordkette. (Fotos Bohmann)

Besonders von 7. bis 15. November war es zu kalt – dann Temperaturrekord von 15,1 Grad

„Besonders schön anzusehen war dabei, wie der Bogenberg mit der Wallfahrtskirche gerade noch so aus dem Nebel herausspitzte und sich direkt im Hintergrund das Dachsteinmassiv mit dem 2995 Meter hohen Dachstein erhebt“, schreibt Martin Bohmann. Dieses Bild wurde in Eggerszell mit Blickrichtung Südosten aufgenommen.

Straubing-Bogen. 96,2 Liter Gesamtniederschlagsmenge pro Quadratmeter registrierte die private Wetterstation Eggerszell (Gemeinde Rattiszell) im November – im Vergleich mit den Vorjahren ist das deutlich zu nass. Auch was die Temperaturen angeht, verlief der vergangene Monat ungewöhnlich: Erst war es zu kühl und dann deutlich zu warm – so warm, wie seit dem Jahr 2009 nicht mehr.

Wechselhaftes Wetter in den ersten sechs Tagen mit durchschnittlichen Temperaturen – so startete der November. Tiefdruckgebiete über Skandinavien lenkten dabei zeitweise feucht-kühle Meeresluft aus Nordwesten nach Ostbayern. Mit Höchstwerten von jeweils rund sieben Grad Celsius und Tagesmittelwerten von vier Grad Celsius nahm der Monat einen durchschnittlichen Beginn. Mit Ausnahme des 3. Novembers verzeichnete die Wetterstation Eggerszell bis zum 6. November 2016 täglich Niederschläge. In der Summe waren es 16,2 Millimeter. Der erste leichte Luftfrost konnte in der Nacht auf den 4. November mit -0,4 Grad Celsius verzeichnet werden.

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Die ersten nennenswerten Schneefälle gab es in Eggerszell am Abend des 8. November. Auch in den folgenden Tagen schneite es immer wieder – zurück blieb diese wunderschöne Winterlandschaft.

In den folgenden Tagen, bis Mitte November, kam frühwinterlich kaltes Wetter in den Landkreis. Ab dem 7. November konnten auf der Rückseite eines kräftigen Tiefdruckgebietes über Italien und weiteren Tiefs über Nordosteuropa kalte Luftmassen aus Norden bis nach Süddeutschland vordringen. Die Folge waren stetig zurückgehende Temperaturen und durchwegs deutlich zu kaltes Wetter, sodass auch Schneefälle nicht lange auf sich warten ließen. Die ersten nennenswerten Schneefälle waren in Eggerszell am Abend des 8. November zu beobachten: Von Nordwesten her zog ein kleines Schneefallgebiet über dem Landkreis hinweg und brachte den ersten Zentimeter Neuschnee in Eggerszell. Nur eine Nacht später überquerte ein deutlich intensiveres Niederschlagsband die Wetterstation Eggerszell. In der Nacht auf den 10. November fielen fünf Zentimeter Neuschnee. Dies war die höchste Schneemenge, die im Monatsverlauf gemessen werden konnte.

Das Wetter zeigte sich dabei bis zum 12. November unbeständig mit jeweils vielen Wolken und wiederholt kam es zu Niederschlägen, die in höheren Lagen des Bayerischen Waldes oberhalb etwa 800 Meter durchwegs als Schnee fielen. In den Niederungen hingegen reichte es nur kurzzeitig für ein paar Schneeflocken. Am 10. und 11. November kamen durch teils kräftige Schnee- und Regenfälle in Eggerszell satte 30,4 Millimeter zusammen.

Mit Tagesmittelwerten von durchschnittlich knapp unter dem Gefrierpunkt und Höchstwerten von jeweils 0 bis 3 Grad Celsius gab es vom 7. bis 15. November verglichen mit den langjährigen Mittelwerten jeweils deutlich negative Temperaturabweichungen. Es war in diesem Zeitraum täglich etwa 4 Grad Celsius zu kalt.

Sehr milde Großwetterlage vom 17. bis 26. November

Ab dem 17. November lenkten kräftige Tiefdruckgebiete auf dem Atlantik vorderseitig durchgehend teils sehr milde Luftmassen nach Mitteleuropa. Mit Maximalwerten von jeweils 6 bis 10 Grad Celsius war es durchwegs deutlich zu mild für die Jahreszeit. Extrem mild war es dabei vom 20. bis 23. November, als unsere Region von milder föhniger Luft aus dem Alpenraum ins Visier genommen wurde. Starker Alpenföhn sorgte gleich für mehrere neue Dekadenrekorde an der Wetterstation Eggerszell.

Außergewöhnlich mild wurde es am 21. November, als bei ganztags häufigem Sonnenschein und glasklarer Fernsicht ein Spitzenwert von 15,1 Grad Celsius registriert werden konnte. Nur einen Tag später am 22. November war es mit maximal 15 Grad Celsius nochmals beinahe genau so mild. Diese beiden Tage waren mit Durchschnittswerten von jeweils 11 Grad Celsius im Vergleich zum langjährigen Mittel um jeweils sage und schreibe 9 Grad Celsius zu warm. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war es in der dritten Novemberdekade bisher nicht einmal ansatzweise so mild. Der bisherige Dekadenrekord, der vom 23. November 2009 mit 10,2 Grad Celsius stammte, wurde um knapp 5 Grad Celsius markant überboten – und dann gleich an zwei Tagen in Folge. Sogar die Tagesmitteltemperaturen lagen an diesen beiden Tagen über dem bisherigen Dekadenrekord, was absolut beeindruckend ist. Eine noch mildere Großwetterlage hätte es zu dieser Jahreszeit nicht geben können.

Von Nachtfrösten war man mit Tiefstwerten von jeweils 3 bis 6 Grad Celsius während dieses Wetterabschnitts in Eggerszell durchgehend weit entfernt. Das Wetter präsentierte sich generell ab dem 20. November unter häufigem Hochdruckeinfluss ruhig und niederschlagsarm. In den letzten elf Tagen des Monats verzeichnete die Wetterstation Eggerszell nur noch an zwei Tagen messbare Niederschläge, was in der Summe lediglich 0,8 Millimeter ergab.

Zum Abschluss trockenes, kaltes Frühwinterwetter

Ab dem 27. November stellte sich die Großwetterlage grundlegend um. Zwischen einem Hochdruckgebiet über den Britischen Inseln und Tiefdruckgebieten über Nordosteuropa drehte die Höhenströmung nämlich auf nördliche Richtung, was zur Folge hatte, dass kalte Luftmassen polaren Ursprungs nach Ostbayern einfließen konnten. Vom 28. bis 30. November schafften es die Temperaturen auch tagsüber kaum noch über dem Gefrierpunkt hinaus. Die mittleren Tagestemperaturen verharrten jeweils deutlich unter 0 Grad Celsius und in den Nächten wurde es unter sternenklarem Himmel mit -3 bis -6 Grad Celsius jeweils eisig kalt.

Den kältesten Tag des Monats gab es mit einer mittleren Tagestemperatur von -3,5 Grad Celsius und einem Maximalwert von 0,6 Grad Celsius am 30. November zu vermelden. Die tiefste Temperatur des Monats konnte ebenfalls in der Nacht auf den 30. November mit -5,8 Grad Celsius registriert werden. Ein neuer Kälterekord blieb jedoch aus – am 29. November 2007 war es mit bis zu -6,8 Grad Celsius noch kälter gewesen.

Mit einer Gesamtniederschlagsmenge von 96,2 Litern pro Quadratmeter nahm der Monat einen zu nassen Verlauf. Die langjährige Durchschnittsregenmenge beträgt in Eggerszell nämlich nur 72 Millimeter. An insgesamt 18 Tagen konnten dabei messbare Niederschläge verzeichnet werden. An vier Tagen fielen sogar zweistellige Regenmengen. Der Monat schloss mit einer mittleren Temperatur von 3,1 Grad Celsius – im Vergleich zum langjährigen Mittel um etwa 0,8 Grad Celsius – leicht zu kalt ab. An elf Tagen konnten dabei Luftfröste verzeichnet werden, was dem Durchschnitt entspricht. An immerhin fünf Tagen des Monats erreichten die Höchstwerte über 10 Grad Celsius. Mit 64 Sonnenstunden schien die Sonne 17 Stunden länger als üblich. Die stärkste Windböe wurde am Abend des 02. November mit 46,7 Kilometern pro Stunde erfasst.

Quelle: Martin Bohmann, in: BOG Zeitung vom 5. Dezember 2016 (zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist)

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